Ich hatte hier ja schon beschrieben, wie Facebook in nahezu absurder Weise zwei ScienceBlogs.de-Beiträgen fälschlich eine sexuell anzügliche Natur zugeschrieben und sie damit gesperrt hat. Das Benachrichtigungsfeld zeige ich hier noch einmal:

Natürlich habe ich Einspruch eingelegt – und natürlich (?) wurde er abgelehnt. Nicht, weil in den Beiträgen tatsächlich etwas gegen die Facebook-Standards verstößt, sondern weil offenbar der gleiche Algorithmus drübergejagt wurde, der schon die ersten Fehleinschätzungen begangen hat. Es ist für einen ansonsten geistig gesunden Menschen – selbst für jemanden, der kein Deutsch spricht – unmöglich, in den inkriminierten Texten und Bildern etwas sexuell anzügliches zu entdecken. Aber die Annahme bei Facebook/Meta scheint zu sein, dass ihre KIs keine Fehler machen, selbst wenn sie objektiven Unsinn produzieren. So lange sie diesen Unsinn konsequent produzieren (also auch beim zweiten Durchlauf das gleiche Resultat liefern), wird ihnen ansonsten offenbar uneingeschränkt vertraut. Was uns viel über die “künstliche Intelligenz” der Facebook-Anwendungen aussagt: Intellgenz bedeutet ja auch, die eigenen Handlungen und Axiome immer wieder auf ihre Gültigkeit zu prüfen – man nennt das “lernen”. Nicht lernen hingegen macht, um einen umgangssprachlichen Terminus zu benutzen, dumm. Ich werde also in Zukunft bei Facebook nur noch von KD reden…

flattr this!

Kommentare (50)

  1. #1 libertador
    1. November 2022

    Wenn man sich nur die Links anschaut, dann kann “allerlei verschlüsseltes” auf illegale Aktivitäten hindeuten, denn warum sollte man sonst verschlüsseln und das kann ja nur etwas sexuelles sein. Bei der Einstufung von “stinkenden Grauwalen” will ich nicht wissen, was die KD ansonsten so für Prüfungsdaten vorgesetzt bekommen hat.

    😉

  2. #2 Joseph Kuhn
    1. November 2022

    Facebook ist ein stinkender Misthaufen, der von der eigenen KD sicher gesperrt würde.

  3. #3 naja
    1. November 2022

    “sondern weil offenbar der gleiche Algorithmus drübergejagt wurde”…oder weil sowieso die Einspruchmöglichkeit nur Theater ist und jeder Einspruch abgelehnt wird, wer weiß.

  4. #4 Alexander
    2. November 2022

    Auf dem Weg zum Kafkaversum …

  5. #5 echt?
    2. November 2022

    Wer sich mit facebook abgibt, ist selber schuld. Dann bitte nicht jammern.

  6. #6 zimtspinne
    2. November 2022

    Re KD/KI

    Es sind durchaus auch reale Menschen, die dort für Müllentsorgung + (Psycho)hygiene zuständig sind.
    Bei allem nachvollziehbaren Gemecker (ich wäre auch sauer!) ist ein bisschen Respekt für diese Arbeit bzw die, die sie machen müssen, auch angebracht.

    Die Abgründe der Spezies mit Selbst-Bewusstsein sind derart monströs und treten auch nicht nur als seltene Randerscheinungen auf.
    Weiß jeder, der sich für alles rund um das Thema Kriminalistik (in der echten Welt) interessiert.

    Wird nur allzu gerne von allen schnell verdrängt im Alltagsgeschäft.

    Das Grundübel, die Wurzel, sind die Menschen, nicht soziale Medien oder deren Besitzer.

    Wie würden Facebook und Co ganz ohne Kontrolle und Zensur aussehen? Noch viel schlimmer, soviel ist mal sicher.

    Eine Muss-Doku für alle Nutzer sozialer Medien:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Im_Schatten_der_Netzwelt

    die Doku gibt es hier:

  7. #7 Spritkopf
    2. November 2022

    @zimti

    Es sind durchaus auch reale Menschen, die dort für Müllentsorgung + (Psycho)hygiene zuständig sind.
    Bei allem nachvollziehbaren Gemecker (ich wäre auch sauer!) ist ein bisschen Respekt für diese Arbeit bzw die, die sie machen müssen, auch angebracht.

    Wenn dort tatsächlich reale Menschen sitzen, warum sind sie dann nicht in der Lage, eine anscheinend durch Software getroffene Entscheidung rückgängig zu machen, wenn diese ganz offensichtlich vollkommen absurd ist? Oder wollen die vielleicht behaupten, der Meertext-Artikel sei gesperrt worden, weil die Grauwale ja ohne Badehose (huch!) durch die arktische See schwimmen?

    Nee, dafür gibts keinen Respekt. Also nicht von mir.

  8. #8 Staphylococcus rex
    2. November 2022

    Die Prüfung von Beiträgen in einem sozialen Netzwerk hat zahlreiche Parallelen zur Labordiagnostik. Viele Methoden haben ihre Grenzen und produzieren sowohl falschpositive als auch falschnegative Ergebnisse. Durch die Wahl des cut off kann man wählen, welchen Fehler man eher toleriert, kann aber nicht die Qualität des Testes ändern.

    Wenn man Fehler praktisch ausschließen möchte, muß man mehrstufig mit unterschiedlichen Testmethoden arbeiten, also das Konzept der Screening- und Bestätigungsteste anwenden.

    Die aktuelle Diskussion erlaubt mehrere Schlüsse:
    1. Die KI ist als Screeningtest konfiguriert und produziert viele falschpositive Ergebnisse.
    2. Die KI kann einen Menschen imitieren, aber noch nicht ersetzen, beim verstehenden Lesen gibt es derzeit noch klare Grenzen.
    3. Als Bestätigungstest für unerlaubten Inhalt sind derzeit Menschen unverzichtbar. Entweder sind es wie hier Blogbetreiber, die ihren eigenen Blog moderieren oder es sind bezahlte Angestellte siehe Zimtspinne#6, deren Tätigkeit dem Geschäftsmodell des Plattformbetreibers unterworfen ist.
    4. Wer ein Problem mit dem Geschäftsmodell von Facebook etc. hat, sollte diese Plattform grundsätzlich meiden.

  9. #9 zimtspinne
    2. November 2022

    @ Spritkopf

    dazu müsste man erstmal genauere Kenntnisse über die Vorgehensweisen insgesamt haben und das scheinen diese Konzerne gerne zu verschleiern, wie auch in der Doku deutlich wird.

    Man weiß also nicht, für welche Inhalte welche Verfahren mit welchen Methoden angewandt werden.
    Diese Prozesse unterliegen augenscheinlich weitestgehend der Geheimhaltung, es müssen von den Mitarbeitern entspr. Vertragsklauseln unterschrieben werden. Einiges sickert trotzdem durch.
    Die genauen Abläufe kennt aber kein Außenstehender, einzelne Mitarbeiter kennen nur ihren Bereich, zumindest bis zum Mittelfeld der Nahrungskette. Die weiter oben auf der Hühnerleiter der Macht werden aus Eigeninteresse keine Einblicke geben.

    Ich hoffe, das klingt nicht zu verschwörungsgläubig – ist aber auch einfach logisch, dass allzuviel Transparenz für das Image solcher Unternehmen nicht gut wäre.

    Also, ich weiß nicht, wie genau es zu diesen absurden Entscheidungen bei Jürgen Schönstein kam.
    Ob durch diese “content Moderatoren” oder einen Filter oder oder.

    Ich würde nach der Sache jedenfalls “Tschüssikowski” sagen zu fb.

  10. #10 hto
    2. November 2022

    Zimtspinne: “Die Abgründe der Spezies mit Selbst-Bewusstsein sind derart monströs und treten auch nicht nur als seltene Randerscheinungen auf.”

    Die durch systembedingte Konfusion verursachten Meinungen/Spaltungen der im “Individualbewusstsein” entrückten Menschen sind derart instinktiv und in ihrer gleichermaßen unverarbeiteten Bewusstseinsschwäche nur …, für wirklich-wahrhaftige Randerscheinungen, denn die Art Mensch hat sich bisher noch nicht zur Spezies in Selbst- und Massenbewusstsein entwickeln/fusionieren können – So wird ein Schuh daraus 😉

    Ich habe über die Jahre hier, dort und drüben Ernüchterung erfahren, daß Wissenschaftler und in der Wissenschaft tätige (überwiegend!) auch nur Konservative mit den gleichen Abgründen von/zu wettbewerbsbedingter Symptomatik sind – Also …!?

  11. #11 2xhinschauen
    2. November 2022

    reale Menschen sitzen

    Ja, tun sie. Und filtern in abgedunkelten Sälen die Gewaltverherrlichungen, Kinderpornos etc. raus, was auf Dauer ziemlich traumatisierend sein dürfte. Es gab mal eine Fernsehdoku dazu.

    Das zu automatisieren kann man also in doppelter Hinsicht als humanitäre Aufgabe sehen. Und billiger ist eine technische Lösung auf Dauer auch.

    Und natürlich kalibriert man das so, dass eher zuviel als zuwenig gefiltert wird, das ist klar. Und zu guter Letzt, jetzt passend zu JS’ konkretem Problem: Natürlich haben FB & Co kein Interesse an Einzelfällen bzw der aufwendigen manuellen Prüfung von Beschwerden in frühen Instanzen. Schließlich werden doch [95…Bullshitzahl…100] Prozent aller Fälle, so würden sie sicher sagen, erstinstanzlich und automatisch richtig entschieden.

  12. #12 Spritkopf
    2. November 2022

    @zimtspinne

    Ich kann ja akzeptieren, dass bei der Masse an anfallenden Beiträgen eine erste Filterung durch Software vorgenommen wird. Aber wenn gleich zwei Beiträge binnen kurzer Zeit gefiltert werden, bei denen kein triftiger Grund zur Sperrung vorliegt und diese Filterentscheidung dennoch beibehalten wird, dann läuft etwas bei FB gravierend schief. Ich wüsste auch nicht, welches Interesse sie daran haben könnten, dass bei ihren Kunden der Eindruck totaler Willkür entsteht.

    Aber gut, das wird nie mein Problem sein, da ich weder bei FB/Meta noch bei deren Tochterunternehmen Whatsapp und Instagram jemals einen Account haben werde.

  13. #13 zimtspinne
    2. November 2022

    ach so, fällt mir grad noch ein:
    ich interpretiere es tendenziell so, dass die echten Menschen vor allem bei Meldungen zum Zuge kommen.

    Die haben ja evtl eine Kaskade an Barrieren, die nacheinander geschaltet sind/aktiviert werden.

    Der ersten Intanz, Hürde, whatever fielen hier in diesem Fall die Texte zum Opfer?
    Keine Ahnung….

    Bei yt ist eher das Problem, dass die Meldungen ziemlich lahm nachgehen und auch sonst keine Vorkehrungen zu treffen scheinen, ein effektives System zur Wiedererkennung gleicher/ähnlicher Scheißproblematischer Inhalte von selben usern zu nutzen, mit denen sie schon präventiv wirksam erneute unerlaubte, traumatisiernde etc Inhalte von einschlägig bekannten Nutzern verhindern können oder wollen.

    Das weiß ich jetzt von einem konkreten Beispiel, bei dem auch unglaublich viele “große” und kleine Videocratoren aktiv dran waren, zusammenarbeiteten und auch eine große Anzahl ihrer Abonennten und sonstiger Nutzer aktivierten und sensibisierten, damit der Mist mal aufhört oder etwas eingedämmt wird.
    War mäßig erfolgreich, weil yt teilweise blockte und nicht richtig in die Puschen kam.
    Eine Maßnahme zum Beinemachen wäre noch gewesen, massenhaft zu entabonnieren, alles was in die Rubrik fällt und damit auch die weißen Schafe zu erwischen.
    Ist in der Masse halt schwer umsetzbar.

  14. #14 zimtspinne
    2. November 2022

    edit/
    Videocreatoren/video creators
    Abonnenten

  15. #15 zimtspinne
    2. November 2022

    noch’n Nachgedanke:

    … dass die die Filter und Scanner eher scharf schalten und kollateralen Beifang in Kauf zu nehmen scheinen, hängt aber leider mit dem von mir weiter oben benannten Problem zusammen, das man offenbar sehr gerne ausblendet.

    WEIL es so verdammt viele maximalgestörte Gestalten auf diesem Planeten gibt, die heutzutage ihre kranken Gedanken UND Taten einfach so bequem von zu Hause aus maximaleffektiv in die weite Welt hinaustragen können und damit zu allem Überfluss auch noch maximal nebenher Kohle einsacken und ihren sonstigen Co-Störungen (Narzissmus, Exhibitonismus, Selbstdarstellung etc) ausgibig fröhnen können…. ja, genau deshalb muss es überhaupt solche Filter geben.

    Ich habe wahrlich wenig für fb und Konsorten übrig, nutze einige davon schon immer nur selektiv und mittlerweile immer vorsichtiger (an “seltener” arbeite ich noch), aber das ist ja alles ein Grundproblem, das auch da wäre ohne die Giganten am Markt.
    Bei denen sammelt sich nur der meiste Müll und Abschaum (sorry, aber manches kann ich wirklich nur so bezeichnen).

  16. #16 Aginor
    2. November 2022

    Ok, hier mein Kommentar etwas niveauvoller als unter dem anderen Beitrag:

    Einfach runter von Facebook, Twitter und Konsorten, das Problem löst sich von selbst.

    Gruß
    Aginor

  17. #17 robert
    2. November 2022

    ZSpinne
    Danke für das Video über einen content moderator.
    Wie diese Leute bei der Vielzahl der Bilder noch “seelisch gesund ” bleiben können ist für mich unvorstellbar. Und ich könnte mir vorstellen, dass sie nach 10 Jahren aufhören.
    Nachtrag: die Meinung bezieht sich nur auf den Anfang des Videos.
    “Das zu sehen war für mich unerträglich”. so eine content moderatorin.
    Und wenn man dann Marc Zuckerberg hört, das passt nicht zusammen.
    also, mein Fazit bis jetzt, das Web ist falsch strukturiert. Ein Mißbrauch muss muss ausgeschlossen werden.

  18. #18 RPGNo1
    2. November 2022

    Wer weiß, wie lange es noch “Fratzenbuch” gibt. Es werden doch aktuell Unsummen in das Metaversum gesteckt, dessen Fortschritt und Vorankommen auf sehr wackeligen Beinen steht.

    https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/netzwelt/article241752807/Meta-statt-Facebook-Das-Metaverse-bleibt-in-weiter-Ferne.html

    Vielleicht macht Mark Zuckerberg bald einen auf Kanye West und entwickelt sich vom Milliardär zum Millionär.

  19. #19 Ingo
    2. November 2022

    Ich nehme an, dass Meinungsfreiheit/Publikationsfreiheit ein Grundrecht ist.
    Ich nehme weiter an, dass die sozialen Netze die Orte sind, an dem die meisten Menschen etwas publizieren, und die sozialen Netze eine Art Quasiemonopol in diesem Bereich haben.

    Dann kommt man recht schnell darauf, dass die Aufgabe bestimmte Artikel zu zensieren eine hoheitliche Aufgabe sein muesste.
    Das ist sie aber nicht. Sie wird stattdessen von gewinnorientierten Unternehmen wahrgenommen, und nicht von Richtern die gesetzesorientiert (und nicht gewinnorientiert) arbeiten.

    Selbstverstaendlich hat eine gewinnorientierte Firma keine Lust ein teures System an transparent arbeitenden Zensoren zu finanzieren, und setzt stattdessen auf KI.
    (Ja – es mag irgendwo Menschen geben die als Zensoren bei Facebook arbeiten,- jedoch handelt es sich nicht um einen transparenten Prozess, wo ich als Betroffener eine Urteil und eine Begruendung bekomme. Ein betroffener hat nichteinmal die Moeglichkeit einer Anhoerung)

    Eine KI ist grundsaetzlich intransparent, da praktisch niemand in die Neuronalen Netze hineinschauen kann und eine KI keine Begruendung liefert warum eine bestimmte Entscheidung getroffen wurde.
    In (fast) geheimen Keller bei Facebook arbeitende Zensoren welche ohne Anhoerung des Betroffenen und Begruendung irgendwelche Entscheidungen treffen sind ebenso intransparent.

    Das ist letztendlich der Konflikt.

  20. #20 zimtspinne
    2. November 2022

    @ Ingo

    Kann man auch anders sehen.
    Das Netz ist erst einmal ein riesiges Niemandsland, in dem jeder Grundstücke/Baugrund erwerben und sein eigenes Geschäft darauf eröffnen kann.
    Mit Hausrecht, wie im echten Leben.
    Dort bestimmt auch der Gastwirt den Einlass und die Hausordnung – übergeordnet muss er sich natürlich an geltendes Recht und Gesetze halten.

    So ähnlich ist das auch bei Hausbesitzern im Netz.
    Warum sollte nur wegen der Masse für fb etwas grundlegend anderes gelten als für die science blogs zB?

    Für Riesen-Malls gelten ja auch keine grundlegend anderen Gesetze als für das kleine Lädchen um die Ecke.
    Natürlich schon, zB die Anzahl und überhaupt Existenz von WCs und einiges mehr, das von der Größe und Anzahl der Mitarbeiter abhängt.
    Trotzdem hat die Mall keinen öffentlichen, hoheitlichen Status ob ihres Massemonster-Erscheinungsbildes.

  21. #21 zimtspinne
    2. November 2022

    ich wäre ansonsten auch dafür, dass wer Bildungsaufgaben übernimmt oder dabei mitwirkt, wie beispielsweise -hier- Wissenschaftsvermittlung, der ist von öffentlichem Interesse, nimmt eine hoheitliche Stellung ein und sollte auch entsprechend gefördert bis finanziert werden.
    Aber da wären wir dann auch bei Themen wie Qualitätskontrolle…. hm.

  22. #22 Spritkopf
    2. November 2022

    @Ingo

    Ich nehme an, dass Meinungsfreiheit/Publikationsfreiheit ein Grundrecht ist.

    Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht. Publikationsfreiheit schon weniger – kommt drauf an, was Sie darunter verstehen. Die Freiheit, dort zu publizieren, wo man will? Das heißt, wenn Sie einen Artikel veröffentlichen wollen und den gerne als Leitartikel bei der F.A.Z. plaziert haben möchten? Das ist sicher kein Grundrecht.

    Ich nehme weiter an, dass die sozialen Netze die Orte sind, an dem die meisten Menschen etwas publizieren, und die sozialen Netze eine Art Quasiemonopol in diesem Bereich haben.

    Die Mehrzahl in der Formulierung “die sozialen Netze” sollte Ihnen schon einen Hinweis geben, dass das mit dem Quasimonopol nicht zutrifft. Davon abgesehen kann ein Medium wie Twitter oder Fratzenbuch selbst entscheiden, welche Inhalte sie auf ihren Servern zulassen wollen.

    Übrigens – zählen Sie auch Foren und Blogs zu den sozialen Netzen? Dann hindert Sie niemand, bei WordPress (oder anderen Blogdienstleistern) ein neues Blog zu eröffnen und dort Ihre höchstpersönliche Sichtweise zu allen möglichen Themen kundzutun. Und wenn Ihnen die dadurch bedingte Abhängigkeit von WordPress nicht behagt, können Sie auch Ihre eigene Seite hosten, auf diese die WordPress-Software draufspielen und Ihr eigenes Blog oder Forum komplett unabhängig von irgendwelchen Content-Überwachern betreiben. Was Sie nicht der Notwendigkeit enthebt, Kommentare filtern zu müssen, die jemand anderes bei Ihnen hinterlässt und die möglicherweise einen Straftatbestand wie Volksverhetzung oder Beleidigung erfüllen. Was Sie selbst zum Content-Überwacher macht, so ganz nebenbei.

    Dann kommt man recht schnell darauf, dass die Aufgabe bestimmte Artikel zu zensieren eine hoheitliche Aufgabe sein muesste.

    Das am allerwenigsten. Grundgesetz, Art. 5: “Eine Zensur findet nicht statt.”

  23. […] beiden vorangegangenen Beiträge zu diesem Thema schienen, zumindest bei einigen Leserinnen und Lesern, den Eindruck […]

  24. #24 Ingo
    2. November 2022

    @Zimtspinne #20
    > Das Netz ist erst einmal ein riesiges Niemandsland, in
    > dem jeder Grundstücke/Baugrund erwerben und sein
    > eigenes Geschäft darauf eröffnen kann.
    > [ …] ~ und deshalb gilt das Hausrecht

    Prinzipiell richtig

    > Für Riesen-Malls gelten ja auch keine grundlegend
    > anderen Gesetze als für das kleine Lädchen um die
    > Ecke.

    Da kann ich nicht mitgehen.
    “Grosse Laeden” werden durchaus staerker reguliert als “kleine Laeden”.
    Beispielsweise darf ein grosser Laden nicht einfach so mit einen zweiten grossen Laden fusionieren, weil ansonsten das Kartellamt dazwischen kommt.
    Manche “Laeden” sind beispielsweise eingeschraenkt in der Freiheit Vertraege nur mit den Leuten zu schliessen die ihnen passen. Die Bank MUSS zb. jeden ein Jedermannkonto anbieten. Die Bahn DARF NICHT bestimmte Leute einfach so von der Befoerderung ausschliessen..

  25. #25 Ingo
    2. November 2022

    @Spritkopf #22
    > Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht.
    > Publikationsfreiheit schon weniger – kommt drauf
    > an, was Sie darunter verstehen. Die Freiheit, dort
    > zu publizieren, wo man will?

    Ich verstehe sicherlich nicht darunter die FAZ zu zwingen mein Geschwurbel als Leitartikel zu veroeffentlichen.
    Aber es waere mein Recht Flugblaetter zu drucken und zu verteilen. Oder es waere mein Recht eine Internetseite zu eroeffnen und dort Unsinn zu schreiben.

    > Die Mehrzahl in der Formulierung “die sozialen
    > Netze” sollte Ihnen schon einen Hinweis geben,
    > dass das mit dem Quasimonopol nicht zutrifft.

    Es sind leider doch sehr wenige Tech-Unternehmen die sich den Markt aufteilen. Von einer lebendigen Konkurenzsituation kann leider keine Rede sein.

    > Davon abgesehen kann ein Medium wie Twitter oder
    > Fratzenbuch selbst entscheiden, welche Inhalte sie
    > auf ihren Servern zulassen wollen.

    Das stimme leider,- aber damit bin ich nicht einverstanden.
    Jeder “Monopolist” (ich bleibe ersteinmal bei der formulierung, weil es wirklich sehr wnige Tech-Firmen sind) sollte staerker reguliert werden. Gaebe es eine lebendige Konkurenz-Situation waere die Sache anders.

    > zählen Sie auch Foren und Blogs zu den sozialen
    > Netzen

    Blogs sind Blogs und eine Alternative zu klassichen sozialen Netzen. Leider haben sie nicht mehr die Reichweite die sie haben sollten.
    Kleine Blogs sind leider regelrecht vom Aussterben bedroht.
    (Deswegen ist es so wichtig das Blogs wie diese erhalten bleiben)

    > Was Sie selbst zum Content-Überwacher macht, so
    > ganz nebenbei.[wenn ich ein kleines Privat-Blog
    > eroeffne]

    Richtig,- aber dann bin ich auch kein Monopolist

    > > Dann kommt man recht schnell darauf, dass die
    > > Aufgabe bestimmte Artikel zu zensieren eine
    > > hoheitliche Aufgabe sein muesste.

    > Das am allerwenigsten. Grundgesetz, Art. 5: “Eine
    > Zensur findet nicht statt.”

    Ehrlich gesagt kann ich mich kaum entscheiden was schlimmer ist. Staatliche Zensur oder Zensur durch Monopolistische Unternehmen.
    Immerhin gibt es in einen Rechtsstaat Klagewege und eine Moeglichkeit gehoert zu werden und entscheidungen Begruendet zu bekommen.
    In einer weniger liberalen Gesellschaft gibt es das nicht.
    In einem privaten Unternehmen gibt es das nicht.

  26. #26 Spritkopf
    2. November 2022

    @Ingo

    Ehrlich gesagt kann ich mich kaum entscheiden was schlimmer ist. Staatliche Zensur oder Zensur durch Monopolistische Unternehmen.

    Für mich ist das eindeutig: Zensur durch staatliche Stellen, weil diese umfassend wirkt.

    Wenn ein Laden wie Facebook zensiert (oder besser gesagt: sein digitales Hausrecht ausübt), beschränkt sich ihr Einfluss auf das, was auf ihren Serverfestplatten liegt. Und dem kann man sich immer entziehen, sei es durch Ausweichen auf andere Medienanbieter oder eben mittels eigenem Blog, eigener Webseite, eigenem Internetforum.

    Ich finde, eine ganz gute Darstellung der Problematik findet sich unter diesem Link.

  27. #27 zimtspinne
    2. November 2022

    @ Ingo

    was sind denn “klassische soziale Netze”??

    Zu heutigen sozialen Netzwerken/Medien sind Blogs keine Alternative. Ganz anderer Ansatz, Reichweite, Aufbau, Funktionsweise etc.

    Ich stelle hier ein ziemlich … erstaunliches gut/böse-Denkschema fest: Blogs sind die Guten – die social-media-Giganten die Bösen.

    Damit macht man es sich deutlich zu einfach.

  28. #28 zimtspinne
    2. November 2022

    …. und lebendige Konkurrenz kann es deshalb nicht geben, weil dann die globale Vernetzung und das Profitieren von dieser (als Kunde und Nutzer!) nicht existieren würde.

    Es gibt genug Anbieter, trotzdem rennen alle zu jeweils einer oder zwei Buden in der jeweiligen Kategorie.
    Weil es eine Gruppendynamik gibt und eben auch die umfassende Vernetzung nur so optimal funktioniert.

  29. #29 Frank Wappler
    3. November 2022

    Ingo schrieb (#24, 2. November 2022):
    > […] Die Bank MUSS zb. jeden ein Jedermannkonto anbieten.

    Dessen eventuelle Nutzung wäre allerdings doch an die (z.B. durch Unterschrift dokumentierte) Bereitschaft und (nach Bank-Haus-Recht bewertete) Ausübung des Befolgens von Bedingungen im Kleingedrucktem gebunden.

    > Die Bahn DARF NICHT bestimmte Leute einfach so von der Befoerderung ausschliessen..

    Die (oder jede) Bahn darf womöglich nicht mal ihre (jeweiligen) Beförderungsbestimmungen so festsetzen, dass z.B. Leute, die die(se) Bahn auf dem Weg zum Flieger nehmen wollten, der sie zum Kreuzfahrtschiff bringen sollte, gerade deshalb von der Beförderung ausgeschlossen wären. …

    Ingo schrieb (#24, 2. November 2022):
    > […] es waere mein Recht eine Internetseite zu eroeffnen und dort Unsinn zu schreiben.

    Welche (Art von) Institution ließe sich (unter Voraussetzung Deines Einverständnisses) verpflichten, das auf Deiner hypothetischen Internetseite Geschriebene daraufhin zu bewerten, ob das tatsächlich (eher) Unsinn, oder (sogar) nur abgeschrieben, oder stattdessen insbesondere selbstständige aber thematisch klassifizierbare, sachliche Aussagen (oder zumindest Fragen) sind ?

    Die sollte(n) auch mit einem angemessen-ordentlichen Anteil unseres Beitrages für kommunikative Teilhabe (alias Rundfunkbeitrag) belohnt werden! …

  30. #30 fauv
    5. November 2022

    Frank Wappler
    Wenn es um Grundrechte geht, dann konkurrieren diese Grundrechte miteinander.
    Meinungsfreiheit konkurriert bei den sozialen Medien mit Artikel 1 GG, die Würde des Menschen ist unantastbar.
    Wenn im darknet Gealtvideos gezeigt werden, dann darf der Staat nicht untätig bleiben. GG 1 steht über der Meinungsfreiheit, vorallem , wenn sie missbraucht wird.

  31. #31 Uli Schoppe
    6. November 2022

    @fauv
    Es geht aber doch hier gar nicht um den Staat und Straftaten im Artikel… ^^

  32. #32 AfD-Wähler
    6. November 2022

    Zensur ist nie gut.

  33. #33 fauv
    6. November 2022

    Uli,
    ich dachte an die content manager, die videos löschen. Das ist Zensur im positiven Sinne,
    Weißt du wer einen Text löscht, ein automatischer Filter oder eine Person?
    Wir haben ja bei den Science blog einen blogmaster, der schon bei der falschen Weltanschauung löscht.
    Er begründet das auch, das ist dann formal korrekt.

  34. #34 Spritkopf
    6. November 2022

    Zensur ist nie gut.

    Wenn ein Medienunternehmen für sich entscheidet, welche Inhalte auf seinen Servern liegen dürfen und welche nicht, dann kann man das gut finden oder auch nicht. Sie üben aber lediglich ihr digitales Hausrecht aus und man kann dies immer dadurch umgehen, dass man seine eigene Webseite aufmacht und dort ablegt, was man meint, dass das die Welt wissen müsste.

    Zur Zensur durch den Staat: siehe Art. 5 GG.

    Davon abgesehen: Parteien zu wählen, die sich mittlerweile offen faschistisch und antidemokratisch geben, ist weit schlechter. Da ist die zukünftige Zensur nämlich schon inbegriffen, wenn die mal ans Ruder kommen. Insofern enthält Ihr Kommentar Widersprüche.

  35. #35 fauv
    6. November 2022

    Aus der Bundeszentrale für politische Bildung
    “Bisher wurden in der Bundesrepublik Deutschland zwei Parteien verboten: 1952 die Sozialistische Reichspartei (SRP), eine Nachfolgeorganisation der nationalsozialistischen Partei (NSDAP), und im Jahre 1956 die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Ein Verbot der rechtsgerichteten Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) wurde 2017 vom Bundesverfassungsgericht abgelehnt.
    Die Meinungsfreiheit hat so gesehen in Deutschland einen hohen Stellenwert.

  36. #36 hto
    Holographische Konfusion
    6. November 2022

    @Spritkopf

    Da wir in einem zeitgeistlich-reformistischen Kreislauf des imperialistisch-faschistischen Erbensystems “zusammenleben”/vegetieren, wo die Deutungshoheit (Schuld sind immer nur die anderen) über die wettbewerbsbedingte Symptomatik, heuchlerisch-verlogen/bewusstseinsbetäubt bestimmt wer/was demokratisch, freiheitlich, oder die somit allgemeingültige Verantwortung für Schuld wie auch Sündenbockfunktion ausfüllt, ist eine Stellungnahme wie Deine sehr viel mehr widersprüchlich – Ich bin Nichtwähler, weil 1.) Kreuzchen auf dem Blankoscheck ist nicht demokratisch, 2.) Die “Treuhänder” der so delegierten Verantwortung zeigen keinerlei Vernunft, sondern sind dafür allesamt OFFENSICHTLICH im parlamentarisch-lobbyistischen Marionettentheater mehr und/oder noch mehr VERKOMMEN.

    “Weit schlechter” ist also systemrational sehr viel mehr weit …!?

  37. #37 Fluffy
    6. November 2022

    Man kann bestimmte Blogs bzw deren Autoren gut finden oder auch nicht.
    Man kann die Blogs lesen oder es sein lassen.
    Man kann sie auch kommentieren oder auch nicht.

    Offensichtlich gibt es hier eine Person, die unter verschiedenen Identitäten auftritt. Um sich dann gegenseitig zu kommentieren und zu anscheinend größerer Anerkennung zu helfen. Eine Art Persönlichkeitsspaltung.
    Muss mann diese Person zensieren? Hier eine scharfe Grenze zu ziehen, ist sehr schwierig. Manches ist harmlos, aber man kann argumentation, dass diese Person vor sich selbst geschützt werden muss, da es ja schwierig ist, sie zu zwingen, ihre Medikamente einzunehmen.
    Hier gilt es also abzuwägen, wer größeren Schutzes bedarf, der Patient oder seine Umgebung.
    ——————————————-
    Dieser Kommentar ist keine Diagnose und soll auch nicht sagen, ob eine Störung vorliegt. Er gleicht ausschließlich einige Symptome ab. Dies hat jedoch keine Aussagekraft, ob man an einer Störung leidet oder nicht. Nur ein Facharzt oder Psychologe kann eine zuverlässige Diagnose stellen!

  38. #38 Spritkopf
    6. November 2022

    @hto

    “Bullshit-Index: 0.57
    Ihr Text signalisiert deutlich: Sie wollen etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Es wirkt unwahrscheinlich, dass damit auch eine klare Aussage verbunden ist – und wenn ja: wer soll das verstehen?”

  39. #39 hto
    Holographische Konfusion
    6. November 2022

    @Spritkopf: “… und wenn ja: wer soll das verstehen?”

    Und wenn nein, dann ist die Aussage nicht mit der kognitiv-funktionalen “Klarheit” des kapitulativen “Verstandes” dieser Welt- und “Werteordnung” verbunden!? 😉

  40. #40 Frank Wappler
    7. November 2022

    fauv schrieb (#30, 5. November 2022):
    > Wenn es um Grundrechte geht, dann konkurrieren diese Grundrechte miteinander.

    Sehr richtig.
    (Da sich insbesondere das sogenannte “(Verfassungs)Prinzip der praktischen Konkordanz” mit der Behandlung solcher Konkurrenzlagen beschäftigt, wird es gelegentlich erwähnt.)

    > Meinungsfreiheit konkurriert bei den sozialen Medien mit Artikel 1 GG, die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sicher. Als ein weiterer Konkurrent kommt aber offenbar auch “Hausrecht” in Betracht (als eine Form der “Freiheit”, die sich vermutlich ebenfalls im GG erkennen lässt).

    Wenn jemand der (sachlichen) Meinung, die in einem Blog öffentlich und dauerhaft geäußert vorliegt, sachlich wiedersprechen möchte (und womöglich bisweilen schon konnte), aber vom Blog-Meister nunmehr zum Unterlassen aufgefordert würde (womöglich verbunden mit dem Hinweis: “Mach doch wo-auch-immer deine eigene Webseite, so dass ich und meine Bubble deine Meinung nicht zur Kenntnis nehmen müssen.”) —
    wäre damit die Würde dieses (sachlich) anders Meinenden im Sinne des Artikel 1 GG und des Prinzips der praktischen Konkordanz angemessen verwirklicht ?

    Oder müsste die öffentliche archivierte Äußerung einer sachlichen Meinung z.B. jeweils mindestens von einem “zuvorkommenden Verweis auf eventuelle Gegendarstellungen” begleitet sein, der konkret nahelegt, wo/durch welche URL etwaige Webseiten mit gegenteilige Äußerungen zu machen oder wiederum auffindbar wären ?

  41. #41 Frank Wappler
    7. November 2022

    Frank Wappler (#40, 7. November 2022):
    > wiederprechen

    … -> widersprechen

  42. #42 hto
    Holographische Konfusion
    7. November 2022

    @Frank Wappler: “… wäre damit die Würde dieses (sachlich) anders Meinenden im Sinne des Artikel 1 GG und des Prinzips der praktischen Konkordanz angemessen verwirklicht ?”

    Wir leben “zusammen” im zeitgeistlich-reformistischen Kreislauf des imperialistisch-faschistischen Erbensystems (Schuld sind immer nur die “anderen”), die daraus resultierenden Illusionen des nun “freiheitlichen” Wettbewerbs, sind im Sinne von wettbewerbsbedingter Symptomatik ziemlich offensichtlich NICHT auf eine wirklich-wahrhaftige Werteordnung in möglichst zweifelfreier Eindeutigkeit zu Verantwortungsbewusstsein, Vernunft, Menschenwürde, usw. ausgerichtet, sondern TATSÄCHLICH in spalterischer Konfusion VERWIRKLICHT (“Wer soll das bezahlen?”) – geistiger Stillstand in (schlag dich tot und auf Teufel komm raus) egozentriertem “Individualbewusstsein”, anstatt Möglichkeiten von/zu geistig-heilendes Selbst- und Massenbewusstsein. Da ist es kein Wunder oder Phänomen, wenn der öffentliche Raum zunehmend auch im Internet von herkömmlich-gewohnter Diktatur der Deutungshoheit alleinig zu beherrschen versucht wird!?

    Die Menschheit ist immernoch ein überwiegender Haufen in instinktiver Bewusstseinsschwäche, gepflegt mit stets gleicher Bewusstseinsbetäubung zu materialistischer “Absicherung” in Überproduktion von Kommunikationsmüll (seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung) – Wehe Mensch dies anzutasten.

  43. #43 Jürgen Schönstein
    7. November 2022

    @Frank Wappler #40

    Wenn jemand der (sachlichen) Meinung, die in einem Blog öffentlich und dauerhaft geäußert vorliegt, sachlich wiedersprechen möchte (und womöglich bisweilen schon konnte),…

    Das ist sicher nie das Problem. Aber problematisch wird’s, wenn eine Seite – und ich nenne hier mall Ross und Reiter, denn es ist ja klar, wen Sie meinen – namens Frank Wappler “sachlich” rein subjektiv, ganz auf sich selbst bezogen, als “alles, was ich sage, ist immer sachlich” umdefiniert, dann sind Hinweise darauf, dass er sich entweder klarer ausdrücken und den Sachbezug deutlicher machen sollte, oder eben seine langen (und oft nur marginal auf das Thema bezogenen) geistigen Ergüsse in einem eigenen Blog unterbringen sollte, durchaus angebracht. Wenn so etwas einmal (oder nur gelegentlich) vorkäme, wäre es für niemanden ein Problem, aber wenn das Geschwurbel der Normallfall für diesen Kommentator wird (und auch Kommentar #40 ist wieder mal von höchster Unverständlichkeit, und das hat halt erkennbar Methode), sollte er sich nicht wundern, wenn er keinen Beifall erntet.

  44. #44 Frank Wappler
    8. November 2022

    Jürgen Schönstein schrieb (#43, 7. November 2022):
    > […] Das ist sicher nie das Problem.

    Auch ‘ne (sachliche) Meinung.

    > […] auch Kommentar #40 ist wieder mal von höchster Unverständlichkeit

    Beispielhaft dafür der einleitend zitierte Halbsatz (einschl. des inzwischen durch #41 korrigierten Rechtschreibfehlers).

    Wie gering wäre jemandes Würde, der sie nicht dadurch angetastet fände? …

  45. #45 hto
    8. November 2022

    #2 Joseph Kuhn: “Facebook ist ein stinkender Misthaufen, der von der eigenen KD sicher gesperrt würde.”

    Aus Erfahrung, gerade besonders wieder bei Deinem aktuellen Thema Protest, glaube ich / bin ich überzeugt: Wenn Du einen Algorithmus mit Deinen “Standards” für Deinen Blog nutzen würdest, dann …! 😉

  46. #46 hto
    Holographische Konfusion
    8. November 2022

    Aus der Erfahrung im scienceblogs und scilogs aus Diskussionen heraus gehalten zu werden, stellt sich also nicht nur die Frage nach Würde, sondern auch ob ein Algorithmus den Machtmissbrauch entschärft!?

  47. #47 hto
    Gemeinschaftseigentum
    8. November 2022

    Ich träume von einer wirklich-wahrhaftig menschenwürdigen Welt- und Werteordnung, wo folgendes Zitat durch die zweifelsfrei-eindeutige Ganzheitlichkeit des Wesens Mensch “zertrümmert” wird:

    “Nicht Mangel an Geist, sondern ein Geist*, der sich ununterbrochen selbst** gegenwärtig ist, eine Ausgeglichenheit*** gegen die nichts und niemand ankommt.
    Die Menschen reden, die Karawane zieht vorüber: Die Dummheit erkennt man an jenem ruhigen Fortschreiten eines Wesens, das Worte von aussen weder ablenken noch berühren können. Sie ist nicht das Gegenteil der Intelligenz, sondern jene Form der Intellektualität****, die alles auf ihr eigenes Maß zurechtstutzt und jeden Anfang in einem vertrauten Vorgang auflöst.
    Der Dummheit ist nichts menschliches jemals fremd; die macht – über die Lächerlichkeit hinaus – ihre unerschütterliche Kraft und ihre mögliche Grausamkeit aus.” (Alain Finkielkraut)

    Anmerkung von mir:
    *Zeitgeist / Bewusstsein
    **egozentriert
    ***Konfusion
    ****Bewusstseinsbetäubung

  48. #48 Herr ɟuǝs
    neue Welt
    8. November 2022

    @hto, gestern zu viel “105 Jahre” Sozialismus gefeiert 😉

  49. #49 Frank Wappler
    9. November 2022

    hto schrieb (#42, 7. November 2022):
    > Wir leben “zusammen” […]

    Ich hab mir ja mittlerweile über 10 Jahre verkniffen, mal bei Jürgen Schönstein oder bei Lars Firscher oder bei Hank Campbell einen eigenen Blog nachzufragen … Nicht etwa, dass ich mir das nicht zutrauen würde, oder nicht zumuten wollte (und falls ich dazu eingeladen worden wäre, was ja einigen auch passiert sein soll, hätte ich ‘ne ganze Weile lang angenommen); sondern vor allem, weil meines Erachtens nicht zu erwarten wäre, dass u.a. Du auch auf diese Weise zu einem auffindbaren Blog kommen würdest, falls Du wolltest.

    Falls wir aber endlich (hoffentlich bald) dazu kommen, dass von den (bislang) achtzehn Euros und ein paar zerquetschte, die wir monatlich beitragen, so ungefähr 7,99 € dafür verwendet werden, jedem derartig Beitragenden die Möglichkeit zu geben, sich nach Gutdünken aber jedenfalls verantwortlich öffentlich zu äußern,
    so dass ein Hinweis wie “mach das doch in deinem Blog” nicht zwangsläufig zynisch als “scher dich in die Wüste oder jede andere (nicht-vorhandene) Hölle” genommen werden müsste, sondern eher als “mach deinen Blog doch wie ich, neben meinem Blog”,
    dann würde ich (in meinem entsprechend bereitstehenden Blog) die Setzung der Anführungszeichen in und um “leben zusammen” wohl gelegentlich thematisieren und in Deinem entsprechenden Blog (sofern vorhanden) ein sogenanntes “Ping-Back” einreichen.
    (Hier/so — leider — nicht.)

  50. #50 hto
    9. November 2022

    @Wappler

    Passenderweise hätte ich geschrieben: Wir vegetieren “zusammen” (in den stumpf-, blöd- und wahnsinnigen Illusionen der wettbewerbsbedingten Konfusion)!?