Das war wirklich eine andere Werbe-Welt: Ein rauschebärtiger Weihnachtsmann rät, Pall Mall zu rauchen, weil dann der Hals weniger kratzt, exakt “20.679 Ärzte” empfehlen jedoch gegen das gleiche Problem den Griff zur Lucky Strike – denn “Luckies sind weniger irritierend” (für den Hals). Andererseits wird

i-32fef8d5e6ae2be96b8552e040a3433c-Viceroy-Dentistkl.jpg

durch “eine neue landesweite Studie belegt: Mehr Ärzte rauchen Camel als jede andere Zigarette”. Und weil wir gerade bei Studien sind: Chesterfield kann sich auf wissenschaftliche Beweise berufen, dass sie “keinen unangenehmen Nachgeschmack” hat. Ein anderer Doktor, mit gut geölten Scheitel, sondert in einer Sprechblase ab “Als Ihr Zahnarzt würde ich Ihnen Viceroy empfehlen.” Doch was ist das alles gegen das süße Baby, dem die Worte in den Mund gelegt werden: “Mann, Papi, Du kriegst immer von allem das Beste … sogar Marlboro!” (Wer alle Motive sehen will, findet sie hier.

i-5b2e1d0952728eb89e69e48c70e6430a-MarlboroBabykl.jpg

Diese Werbemotive, unter denen aus heutiger Sicht einige echte Brüller sind, wären eigentlich nur zum Lachen, wenn sie nicht einen viel tragischeren bösartigen Hintergrund kaschierten – der allerdings in einer neuen Ausstellung enthüllt wird, die nicht nur Online (siehe oben), sondern bis nach Weihnachten auch in der Healy Hall der Science, Industry and Business Library der New Yorker Public Library zu sehen ist. Zusammengestellt wurde die Show von dem Stanford-Medizinprofessor Dr. Robert K. Jackler; das etwas sperrige, aber dafür um so klarere Thema der Ausstellung lautet: “Not a Cough in a Carload: Images Used by Tobacco Companies to Hide the Hazards of Smoking”, zu deutsch etwa: Kein Husten weit und breit: Bilder, die die Tabakindustrie verwendete, um die Gefahren des Rauchens zu verbergen.

flattr this!

Kommentare (1)

  1. #1 skhor
    8. Oktober 2008

    Ich rauche Nil.