Man könne einem Manager bereits am Gesicht ablesen, ob seine Firma erfolgreich sei oder nicht – behauptet eine Studie der Tufts University, die in der nächsten Ausgabe des US-Fachmagazins “Psychological Science” erscheinen wird. Und gemeint ist damit nicht etwa das Siegerlächeln oder die zerknirschte Verlierermiene bei der Bilanz-Pressekonferenz.
Die Psychologieprofessorin Nalini Ambady und ihr Student Nicholas Rule hatten ihren Testpersonen anonymisierte Fotos der Chefs von insgesamt 50 US-Unternehmen – den 25 Spitzenreitern der FORTUNE-1000-Liste 2005 und den 25 Schlusslichtern – vorgelegt, die einheitlich in Größe, Gesichtsausschnitt und Schwarzweiß-Wiedergabe waren. Aufgabe war, aus diesen zumeist eher schlechten Bildern Aussagen über die Kompetenz, Beliebtheit etc. abzuleiten. Dabei habe sich, so die Autoren der Studie, eine signifikante Korrelation zwischen den aus den Gesichtern vorurteilsmäßig abgelesenen Eigenschaften und den tatsächlichen Profiten der Firmen ergeben.
Eigentlich ein sehr beunruhigendes Ergebnis. Vor allem, wenn man sieht, dass praktisch alle betrachteten CEOs weißhäutige Männer sind – was alleine schon drauf hin weist, dass es nicht alleine an ihren natürlichen Business-Begabungen liegen kann. Oder dass einige der scheinbar Erfolgreichsten in dieser 2005-Liste später ziemlich unrühmlich geschasst wurden, wie etwa der Citigroup-Chef Chuck Prince, der Home-Depot-Boss Bob Nardelli (der nun bei Chrysler am Steuer sitzt) oder der damalige CEO des Pharmagiganten Pfizer, Henry McKinnell.
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