Die Warnung, dass bis zum Jahr 2050 die Meere unwiederbringlich überfischt sein werden, hat den Ruf der kommerziellen Fischereiwirtschaft ziemlich lädiert. Aber vielleicht sind die Fischer ja nicht allein daran schuld?


Forscher der Scripps Institution of Oceanography an der
University of California in San Diego haben Fischerei- und Kilamdaten der vergangenen fünf Jahrzehnte vor der Küste Kaliforniens analysiert und dabei festgestellt, dass die Schwankungen in den Sardinen- und Sardellenbeständen vor allem eine Ursache haben: den Wind.

Die Erklärung ist dabei ziemlich simpel: Günstige Winde sorgen für ein “Upwelling”, also das Aufsteigen kalter, nährstoffreicher Wassermassen, die wiederum das Wachstum des Zooplanktons in den oberflächennahen Wasserschichten fördern. Bleiben die Winde aus oder zu schwach, gerät dieses Förderband der Nahrungskette ins Stocken.

Das heißt natürlich nicht, dass die Fischerei nun von jeglicher Schuld freigesprochen ist. Man braucht nicht viele Hirnwindungen anzustrengen, um sich den Zusammenhang zwischen Überfischung und Nachwuchsmangel ausmalen zu können. “Ich denke, dass es keine Frage ist, dass sowohl Fischfang als auch Naturkräfte für die historischen Schwankungen der Fischbestände nicht nur vor Kalifornien, sondern auch vor Peru, Südafrika und Spanien verantwortlich sind”, erklärt Professor Dave Checkley, einer der beteiligten Forscher. “Es ist wichtig zu erkennen, dass die Natur eine große Rolle in dieser Gleichung spielt, wenn nicht sogar eine dominierende.”

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