Fluch und Segen der Gene: Ihrem Erbgut haben es die meisten Afrikaner (und Amerikaner afrikanischer Herkunft) zu verdanken, dass sie praktisch Immun gegen die weltweit häufigste Form der Malaria sind, ausgelöst vom Erreger Plasmodium vivax. Doch gleichzeitig macht sie diese genetische Prädisposition um 40 Prozent anfälliger für HIV-Infektionen, wie eine Studie belegt, die in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Cell Host & Microbe erschient.


Gefunden habe ich diese Information in einem (leider nur für Abonnenten verfügbaren) Artikel des Wall Street Journal, in dem auch ein großer Beitrag den Plänen der William J Clinton Foundation gewidmet ist, preiswerte – und vor allem im Preis stabile – Malaria-Medikamente für die Dritte Welt verfügbar zu machen.

Aber zurück zum HIV-Malaria-Dilemma: So weit ich dies als Nicht-Biologe und -Mediziner kapiert habe, hängen sich die Vivax-Erreger bevorzugt an ein Protein an, das auf den Zellwänden roter und weißer Blutkörper zu finden ist und das nach dem Patienten, in dem es entdeckt wurde, “Duffy” genannt wird. Diese Duffy-Rezeptoren fehlen bei 90 Prozent der Afrikaner, was sie praktisch immun gegen die Vivax-Malariaparasiten macht. Doch für das HI-Virus sind die Duffy-Antigene ein Hindernis, durch das ihnen das Eindringen in die Blutkörperchen erschwert – ohne Duffy steht ihnen der Weg sozusagen weit offen.

Weiter kann ich dies mit meinem Laienwissen nicht erluautern. Aber dies wäre jedenfalls eine weitere Erklärung dafür, dass Aids in Afrika so virulent ist. Bisher wurden dafür ja vor allem Verhaltensaspekte verantwortlich gemacht, die eine schnelle Verbreitung der Infektionen begünstigen.

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