Nicht, dass ich dies aus irgend welchen persönlichen Erfahrungen bestätigen könnte, aber eine Studie, die im Journal of Happiness Studies erschien, kam zu dem Ergebnis, dass in jungen Jahren die Frauen glücklicher und zufriedener sind als gleichaltrige Männer – aber etwa ab dem 5. Lebensjahrzehnt geht das weibliche Glücksniveau relativ und absolut gesehen zurück, während Männer auf- und überholen.

Stellt sich natürlich die Frage, was man unter Glück versteht. Und in der Studie, für die unter der Federführung von Anke Plagnol, University of Cambridge (England), etwa 47.000 Langzeit-Datensätze von Männern und Frauen – erhoben vom Roper Center und von der University of Chicago – ausgewertet wurden, wird Glück durch das Erlangen materieller Güter und ideeller Ziele (Familienglück, beruflicher Erfolg, beispielsweise) gemessen.

Diese relative Verschiebung zwischen männlichem und weiblichem Glück liegt zum Einen wohl daran, dass Männer sich die Latte vor allem für materiellen Wohlstand so hoch legen, dass sie Jahrzehnte brauchen, um sie zu erreichen (was meine Vermutung ist); zum Anderen aber – und das scheint das Hauptresultat der Studie zu sein – daran, dass Frauen im mittleren Alter tendenziell mehr unter Scheidungen leiden, die wiederum auch den Verlust finanzieller Sicherheit nach sich ziehen.

Andererseits sagt man ja, dass Geld allein nicht glücklich mache (und da ist, auch wenn’s eine vom Volksmund durchgekaute Binse ist, doch etwas dran), und ich denke, dass die Beschränkung des Wohlempfindens auf materiellen Wohlstand den y-Chromosomen und all seinen Phänotype ebenso unrecht tut wie die Darstellung als zunehmend versauernde Matronen den Frauen.

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