Oder besser: Behaltet die Wurst, aber her mit der Curry-Soße. Denn die darin enthaltene Kurkuma oder Gelbwurz (ein typischer Bestandtteil von Curry-Würzmischungen, der auch für die charakteristische gelbe Farbe sorgt) ist, wenn man einer Presseveröffentlichung des Medical College of Georgia vertrauen darf, ein gutes Mittel, um die Folgen einer intrazerebralen Blutung – einer Form des Schlaganfalls, die etwa 15 Prozent der Patienten trifft – zumindest in Grenzen zu halten.

Wenn sich meine Begeisterung hier ein wenig in Grenzen hält, dann liegt dies vor allem daran, dass der junge Forscher Jay McCracken, der diesen Effenkt gemeinsam mit dem Neurochirurgen Dr, Krishnan Dhandapani erforscht, erst im zweiten Studienjahr (demnach also in seinem dritten Semester) ist. Dies ist, um Himmels willen, nicht als eine Abwertung studentischen Forscherdrangs zu verstehen (als ich noch Student war, überließen die Professoren praktisch alle Feld-Forschungsaufgaben den Studenten – nur die Lorbeeren behielten sie gerne für sich), sondern lediglich als Hinweis darauf, dass diese Forschungsarbeit also zwangsläufig noch in ihren Anfängen stecken muss. Tatsächlich hat der junge Mann – der bereits Biochemie und Mikrobiologie an der University of Georgia studiert hatte – mit diesem Projekt im Mai begonnen

Aber offenbar ist aber genug dran, dass die Uni-Pressestelle (die nicht immer zwingend das Interesse der Wissenschaft im Sinn haben müssen, wie man auf Ludmila Carones Blog hier nachlesen kann) diese Erkenntnis schon mal an die Medien gibt. Bisher wurde das Mittel – Gelbwurzpulver in Maisöl gelöst und intravenös gespritzt – zur Behandlung nach einem Schlaganfall in Tierversuchen erprobt. Es könnte aber auch zur Vorbeugung dienen; McCracken und Dhandapani denken dabei an Tabletten für Risikopatienten. In jedem Fall kann es nicht schaden, öfter mal indisch essen zu gehen.

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Kommentare (3)

  1. #1 Marc Scheloske
    23. September 2008

    Wirklich eine interessante Meldung. Aber einmal abgesehen von der Frage, ob es die Currywurst bald auf Rezept gibt, bleibt es doch verwunderlich, daß – wie Du ja anmerkst – ein Student binnen weniger Monate hier so große Erfolge erzielt haben kann.

    Allein die Frist von Beginn der Untersuchungen bis zu diesem Zwischenergebnis ist ja schon rekordverdächtig. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, ob wir noch weitere aufsehenerregende Meldungen vom Duo McCracken/Dhandapani hören werden.

  2. #2 Alain
    Basel(Schweiz
    24. Dezember 2014

    Nach einem Schlaganfall im Oktober 2012 bin ich natürlich sehr am Thema interessiert und werde meinen Neurologen fragen, ob man mir das zeug mal IV spritzen kann.allerdings dachte ich, dass der Hirn-Blutkreislauf vom Rest des Körpers getrennt ist, oder? kommt da überhaupt was im Hirn an?

  3. #3 rolak
    24. Dezember 2014

    vom Rest des Körpers getrennt

    Das ist doch keine absolute Trennung, Alain, sondern ein geregelter GrenzVerkehr. Sonst würde überhaupt kein zentral wirkendes Medikament funktionieren – also auch die klassischen BTMG-Drogen nicht.