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Damit in einer Zeit der großen Ereignisse die kleinen, bizarr anmutenden Details der Wissenschaft nicht vergessen werden, hier ein Blick auf Gliocladium roseum, einen Pilz, dessen Stoffwechsel nicht Alkohol, sondern Dieselöl-Komponenten produziert.

Entdeckt wurde dieser Pilz in Patagonien von Gary A. Strobel von der Montana State University. Und weil dies ja ein Wissenschaftsblog ist, darf auch der Hinweis auf die peer-geprüfte Fachpublikation nicht fehlen (wofür immer das dann gut sein mag): Der entsprechende Artikel erschien in der November-Ausgabe von Microbiology.

Und nein: So weit, dass dieser Pilz verwertbares Dieselöl abscheidet, wollte die Natur hier wohl doch nicht gehen; wesentliche Kohlenwasserstoff-Komponenten fehlen diesem “Myco-Diesel” bisher noch. Ob aus dieser Entdeckung also jemals ein kommerzieller Nutzen gezogen werden kann, ist daher zumindest fraglich. Aber vorsichtshalber hat sich die Uni den Pilz schon mal patentieren lassen.

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Kommentare (2)

  1. #1 Jürgen Koprax
    10. November 2008

    Ihr bin kein Freund von Patenten. Aber ich hoffe, dass die Crew aus Montana hier erfolgreich forscht.

    Eine Variante die mir gefallen würde:
    Die Uni stellt die aktuellen Forschungsergebnisse für alle zur Verfügung und startet damit dann sowas wie ein OpenSource Projekt.

  2. #2 Anhaltiner
    13. November 2008

    Ich denke einen Pilz Zelluloseabfälle u.ä. zu geben und dafür Diesel (zu mindest was ähnliches) zu bekommen ist nicht die schlechteste Idee – allemal besser als Regenwald für Ölpalmen zu roden. Zur Zeit gibt es ja sehr viele Ideen wie Bio-Treibstoffe gewonnen werden könnten – welche sich dann zu welchen Preisen, Mengen, Zeiten und Orten durchsetzen wird kann man wohl z.Z. nur schwer schätzen – auf allen Gebieten der Treibstoffforschung muss noch sehr viel getan werden (neben Energieeinsparbemühungen versteht sich). Ich hoffe ein Demonstationsreaktor wird nicht allzu lange auf sich warten lassen. Dann wird man schauen wofür der Myco-Diesel verwendbar sein wird.