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Bisher hatte ich ja immer geglaubt, mit so einer – scheinbar banalen – Schlagzeile könnte man selbst bei einer Provinzzeitung keinen Hund hinterm Ofen vorlocken. Wäre mir ebenso spannend vorgekommen wie eine Schlagzeile a la “Hund beißt Mann”. Doch erstens weiß ich als Scienceblog-Mitleser inzwischen, dass sich an der Relativitätstheorie die nicht immer großen Geister scheiden können, und zweitens habe ich aus einer aktuellen Pressemitteilung des Chandra x-ray Center (an der Harvard-Universität) gelernt, dass es tatsächlich erst gemeinte und zu nehmende kosmologische Erklärungsversuche gibt, die als Alternativen zur Relativitätstheorie zu verstehen sind. Für die Fachleute sicher nichts Neues, aber für jemanden wie mich, der bei der Relativitätstheorie zugegebener Maßen die Grenzen dessen überschreitet, für das er auch nur marginal noch wissenschaftliche Kompetenz in sich finden würde, schon eine spannende Sache. Nur so viel kann ich aus der Pressemitteilung sagen: Einsteins Theorie wurde gegen die Mitbewerber (u.a. die so genannte f(R)-Gravity-Theorie zur Ausdehnung des Universums) getestet, und hat sich als die bessere erwiesen. Oder, um Fabian Schmidt zu zitieren, der am California Institute of Technology dieses spezielle Projekt leitet:

“If General Relativity were the heavyweight boxing champion, this other theory was hoping to be the upstart contender. Our work shows that the chances of its upsetting the champ are very slim.”
Wenn die Allgemeine Relativitätstheorie der Schwergewichtsmeister im Boxen wäre, dann wäre diese andere Theorie ein hoffnungsvoller neuer Herausforderer gewesen. unsere Arbeit zeigt, dass ihre Chance, den Champion zu kippen, sehr klein sind.


Wer sich für die Einzelheiten des “Sieges” der Relativitätstheorie interessiert, wird dem obigen Link zum Chandra-Institut folgen (oder, der Einfachheit halber, hier klicken) müssen. Als Journalist für ein populäres Medium würde ich mir zwar zutrauen, auch dazu noch ein paar Zeilen abzudrücken – aber hier überlasse ich dieses Feld gerne und höchst erfreut den Experten.

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Kommentare (4)

  1. #1 leser
    15. April 2010

    Das einzige alternative Modell, das ich bisher kannte war MoND (MOdified Newtonian Dynamics), dass der ART gegenüber stand (nehmen wir mal die ganzen anderen fundierten Theorien der Einstein-stinkt Gruppierungen raus). Aber gut zu wissen das die ART den Experimenten stand hält.

  2. #2 ka
    15. April 2010

  3. #3 Walter Orlov
    15. April 2010

    Eigentlich war de erste MOND-Theoretiker Simon Newcomb (1835-1909). Um Periheldrehung des Merkur zu berücksichtigen modifizierte er zum ersten Mal die Newtonsche Formel: F = GMm/r^2.0000001612

    https://www.astro.uni-jena.de/Teaching/Praktikum/Keplerproblem.pdf

    Milgrom führte die Modifikation für große Abstände ein. Zusammengetan könnten die beiden Korrektur schon einen tüchtigen MOND-Boxer gegen ART-Boxer liefern 😉

  4. #4 Karl Mistelberger
    15. April 2010

    Andreas Müller gibt auch dem Laien eine gewisse Einsicht, worum es hier geht:

    f(R)-Gravity: https://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_f04.html#frg

    MOND: https://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_m05.html#mond

    MOND ist kein Boxer, sondern eher ein Wadlbeißer, der nicht so gerne gesehen ist: https://scienceblogs.com/startswithabang/dark-matter/