Was soll daran rätselhaft sein, mag man sich fragen. Und wenn man sich die folgende Grafik aus der New York Times anschaut, möchte man ohne großes Zögern sagen: Ist doch klar, die Ölpest ist schuld.

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Doch wie die dazu gehörende Story verrät, ist die Sache erheblich unklarer: Viele der gestrandeten Meeresschildkröten zeigen keine Spuren von Öl oder Ölschäden. Einiges deutet eher darauf hin, dass sie als Folge unzulässiger Netze der Krabbenfischerei erstickt sein könnten.

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Kommentare (3)

  1. #1 creamneuron
    15. Juli 2010

    Naja, Nur weil kein Öl an den Tieren zu finden ist, muss es noch nciht heissen das es nicht mit dem Desaster zusammenhängt. BP pumpt nach wie vor Unmengen an COREXIT In den Golf, welches nicht grade harmlos ist. Soweit ich das vrestanden habe sind die Folgen auf Flora und Faune kaum abzuschätzen – und selbst das, was man abschätzen kann sieht nicht grad rosig aus.

    Dann kommt noch dazu das aus dem Loch im Grund nicht nur Öl sprudelt, sondern auch eine Menge Methan. Habe die letzten Wochen schon mehrfach Berichte gelesen, dass Forscher sog. “Deazones” in der Umgebung gefunden haben. Ich hoffe ich geb das nicht falsch wieder, aber in diesen deadzones ist das Wasser äusserst Sauerstoffarm bis frei.

    Dann ist Das Rohöl auch noch als Umweltgefährdend einzustufen, weil es eine Menge Benzen enthält – und eventuell auch absondert?

    Alles in allem – Nur weil kein Öl an den verendeten Tieren klebt muss das für mich noch lange nicht heissen das es nichts mit der “Ölpest” zu tun hat.

    *Aber der Titel ist natürlich grandios skuril. ^_^

  2. #2 creamneuron
    15. Juli 2010

    *Was ich mir auch noch vorstellen kann, ist dass die Tiere aufgrund des immer schädlicher werdenden Lebensraumes ihr Verhalten extrem ändern und ihre üblichen Gebiete (fluchtartig, verwirrt?) verlassen. Vielleicht führt sowas ja auch zu einem erhöhten Sterben bestimmter Tierarten, bzw. einer erhöhten Auffälligkeit dessen?

  3. #3 peterpan
    17. Juli 2010

    Hauptsache, man kann mit einer wirklich rätselhaften Story vom eigentlichen Problem ablenken. Ich frage mich nämlich, wie dick eigentlich die Ölschicht ist, deren Fläche man auf diesem Bild mit wohl 100000 km² Fläche abschätzen kann.

    Wenn sie nur 1 mm dick wäre, deutet dies schon auf eine Quellstärke von 1 Mio Kubikmeter je Tag hin. Bilder, die ich gesehen habe, lassen mich nicht vermuten, daß die Ölschicht dünner wäre. Bei anderen Ölunglücken wurden von Schichtdicken von cm bis 40 cm gesprochen.

    Wenn die Schichtdicke nur im 1/100 mm Bereich läge, wäre es nicht möglich, von Anfang an eine Ausbreitungsgeschwindigkeit von täglich 700 km² errechnen zu können. So schnell könnte sich Öl aus einer Punktquelle kommend bei solcher Dünne gar nicht spreiden.

    Die Ölfront wird sich mit einer Geschwindigkeit ausbreiten, die umso geringer wird, je dünner die Schichtdicke geworden ist.

    Die Katastrophe scheint mir wohl 100 Mal größer zu sein, als offiziell zugegeben wird. Und deshalb lenkt man mit dem Fingerzeig auf ein paar Schildkröten ab.