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Auf den ersten Blick scheint ein Hinweis auf den Vergleich, den die Kolumnistin Maureen Dowd in der heutigen New York Times zwischen Marilyn Monroe und Sarah Palin zieht, ein bisschen off-topic hier in den Scienceblogs zu sein. Palin und Monroe – zwei Frauen, die ihre Popularität ihrem Aussehen verdanken … Aber da wir das Thema Sexismus hier, hier und hier schon gerne und lange diskutieren, fing der Satz

The false choice between intellectualism and sexuality in women has persisted through the ages. There was no more poignant victim of it than Marilyn Monroe.

gleich mal meine Aufmerksamkeit ein.

Was die “most famous Dumb Blonde” (das berühmteste aller blonden Dummchen) von Sarah Palin unterscheidet, fasst Maureen Dowd in wenige, aber dafür bestechend klare Worte:

… the Dumb Blonde of ’50s cinema had a firm grasp on one thing: It was cool to be smart. She aspired to read good books and be friends with intellectuals, even going so far as to marry one. But now another famous beauty with glowing skin and a powerful current, Sarah Palin, has made ignorance fashionable.
You struggle to name Supreme Court cases, newspapers you read and even founding fathers you admire? No problem. You endorse a candidate for the Pennsylvania Senate seat who is the nominee in West Virginia? Oh, well.
At least you’re not one of those “spineless” elites with an Ivy League education …

Das “blonde Dummchen” war also eine Person, die nichts lieber wollte als mehr wissen. Sie las Dostojewski, Proust und Freud, war befreundet mit Saul Bellow und verheiratet mit Arthur Miller. Über Sarah Palin hingegen traue ich mich zu sagen, dass sie allem Anschein nach einfach nur lieber nichts mehr wissen will …

Foto: Marilyn Monroe in Der Prinz und die Tänzerin (public domain)

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Kommentare (4)

  1. #1 FtWWW
    20. Oktober 2010

    Marilyn Monroe war eine Schauspielerin, die mit grossem Talent und guter Ausbildung naive Frauendarstellungen spielen konnte.

    Sarah Palin ist keine Schauspielerin.

  2. #2 Antikraut
    21. Oktober 2010

    “Der Vorteil der Klugheit ist der, sich jederzeit dumm stellen zu können. Andersrum ist schwieriger”, sagte schon Kurt Tucholsky. Passt doch.

  3. #3 ali
    21. Oktober 2010

    Palin und Monroe – zwei Frauen, die ihre Popularität ihrem Aussehen verdanken

    Ich glaube das trifft auf Palin nicht ganz zu. Sie ist unter anderem auch gerade wegen Ihrer Dummheiten populär.

    FtWWW schrieb:

    Marilyn Monroe war eine Schauspielerin, die mit grossem Talent und guter Ausbildung naive Frauendarstellungen spielen konnte.

    Sarah Palin ist keine Schauspielerin.

    Da bin ich mir nicht so ganz sicher. Ich glaube sie spielt durchaus eine Rolle wenn sie öffentlich Auftritt (spezifische Privatjets in Rednerinnen-Verträge verlangen, ein Vermögen für Kleider ausgeben, etc. etc. und sagen “ich bin wie ihr”). Ich glaube nicht, dass sie eine andere auch spielen könnte. Vermutlich verinnerlicht sie auch immer mehr ihre Rolle und diese hat sich inzwischen mit “Normal-Palin” vermischt. So notorisch wie sie kleine nichtsagende Geschichten mehr oder weniger frei erfindet (Details zur Geburt ihres jüngsten, Camping-Mobil von Alaska, etc) wäre die alternative Erklärung nur pathologisches Lügen.

  4. #4 Jürgen Schönstein
    21. Oktober 2010

    @ali

    Sarah Palin ist keine Schauspielerin.

    Da bin ich mir nicht so ganz sicher.

    Als Ehemann einer Schauspielerin muss ich hier klarstellen: Sarah Palin ist keine Schauspielerin. Genau so wenig wie sie eine Journalistin ist, nur weil sie bei Fox im Fernsehen auftreten darf. Schauspieler können in viele Rollen schlüpfen, und zu jeder bewahren sie ihre professionelle Distanz: Sarah Palin stellt immer nur Sarah Palin dar – zwar eine, die sie sich selbst als “Kunstfigur” (nicht sehr große Kunst, allerdings) zurechtgebastelt hat, aber eben nur die. Nichts anderes. Dies musste ich aus Respekt für meine Schauspieler-Freunde einfach noch einmal ausdrücklich betonen.