Was treibt einen Menschen dazu, sich selbst in Flammen zu setzen? Wie verzweifelt und ausweglos muss eine Frau sein, die ihrem Mann neun Monate altes Kind in den Arm drückt, sich selbst mit billigem Speiseöl übergießt und anzündet? Ich musste manchmal mit den Tränen kämpfen, als ich den Artikel For Afghan Wives, a Desperate, Fiery Way Out in der New York Times gelesen habe. Ich weiß nicht, ob sich dadurch irgend etwas an der Situation der Frauen dort ändern wird, aber ich empfehle jedem, diese Geschichte zu lesen – auch wenn es manchmal quälend ist. Und nein, mit Wissenschaft hat dieser Beitrag nichts zu tun, nur mit Menschlichkeit.

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Kommentare (6)

  1. #1 miesepeter3
    9. November 2010

    @Jörg Schönstein

    das mit den Tränen in den Augen stehen kann ich Dir gut nachfühlen. Man fühlt sich so hilflos, dass man keinen Einfluß auf so ein Schicksal nehmen kann.
    Aber es gibt nicht nur dort unfaßbare Verzweifelung von Frauen. In Indien werden sie von den Familien ihrer Ehemänner verbrannt, weil sie z.B. nicht genug Mitgift in die Ehe mitgebracht haben, weil sie der Schwiegermutter nicht genehm sind oder weil der Mann eigentlich eine neue Frau haben möchte. In Afrika scheint das Vergewaltigen von Frauen zum guten Ton zu gehören. Nach der Vergewaltigung haben sie als “Schuldige” mit unverständlich hohen Strafen zu rechnen. Vergewaltigt werden z.B. Lesben, damit sie die “schönere” Art der Liebe kennenlernen, Witwen, damit sie nicht auf Liebe verzichten müssen oder einfach irgendwer, weil gerade zur Hand.
    In unserer westlichen Welt ist Verbrennen seit der Hexenverfolgung irgendwie aus der Mode gekommen. Aber Vergewaltigungsopfer bringen sich auf alle erdenklichen anderen Arten ums Leben, weil sie das Leben danach nicht mehr aushalten. Die Verzweifelung von Frauen ist rund um den Erdball groß.
    Irgendwas stimmt immer noch nicht beim Zusammenleben von Männern und Frauen.

  2. #2 KommentarAbo
    9. November 2010

  3. #3 soph
    9. November 2010

    Eine Anmerkung an miesepter3: Vergewaltigung lässt sich nicht mit dem in-die-Selbstverbrennung-Treiben vergleichen, und bei weitem nicht alle Vergewaltigungsopfer bringen sich um.

    Ist Humanismus/Aufklärung eigentlich ein normaler/folgerichtiger Zustand der Menschheit oder ein Ausrutscher?

  4. #4 s3absti8n
    9. November 2010
  5. #5 Jürgen Schönstein
    9. November 2010

    @s3absti8n
    Ein alter Hut? Oder eigentlich – wenn ich den Link richtig deute – alles nur Teil einer CIA-PR-Maschine, um Sympathien für einen Kriegseinsatz zu schüren? Tolle Denkleistung, das. Ich vermute, Kommentatoren, denen außer einem kopierten Link nichts einfällt, haben sowieso nichts zu sagen …

  6. #6 miesepeter3
    10. November 2010

    @soph

    ja, Du hast Recht, aber Verzweifelung gibt es dann doch bei vielen. Und wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, ging es in erster Linie um Verzweifelung. Die Selbstverbrennung war lediglich Folge derselben.
    Und selbstversteändlich gibt es auch noch andere Gründe, am Leben zu verzweifeln.
    Mir fiel halt diese Sparte als Auslöser für Verzweifelung zuerst ein.