Grund dazu hätte sie, die Katze: Forscher im Auftrag des US-Landwirtschaftsministeriums haben herausgefunden, dass der Einsatz von Katzenminze – Nepeta cataria,
eben jenes Zeugs, das Miez und Mau unwiderstehlich
anzieht – die lästige Stomoxys calcitrans, besser bekannt als Wadenstecher, Stall
fliege oder auch Gemeine Stechfliege (wobei “gemein” hier in jeder Bedeutung des Wortes interpretiert werden darf), ebenso unwiderstehlich abstößt. Und wer jetzt denkt, Stechfliegen und Katzenminze, was geht mich das an, der sollte bedenken, dass diese Blutsauger
allein schon durch die ständige Störung ihrer Wirtstiere, vor allem aber durch die Verbreitung von Infektionskrankheiten allein der US-Landwirtschaft einen jährlichen Schaden von zwei Milliarden Dollar zufügen, der sich natürlich am Ende in den Lebensmittelpreisen niederschlägt. Mit bisherigen Insektenschutzmitteln – von deren umwelt
schädlichen Nebenwirkungen mal ganz abgesehen – ist der Plage nicht beizukommen.
Junwei J. Zhu, Christopher A. Dunlap, Robert W. Behle, Dennis R. Berkebile und Brian Wienhold haben zum Einsatz der Katzenminze, die in Wachspellets ausgetreut wird, um die Stechfliegen abzuschrecken, ein Paper verfasst, das im Journal of Agricultural and Food Chemistry veröffentlicht wurde. Die gute Nachricht (zumindest aus Sicht der Kühe): Die Katzenminze-Kügelchen verscheuchten nahezu alle Stallfliegen; die schlechte: der Effekt verfliegt nach drei Stunden wieder. Aber Letzteres ist vermutlich eher eine Frage der Darreichungsform; wenn Wachspellets nicht die ideale Lösung sind, wird sich sicher etwas Praktikableres finden lassen.
Ich für meinen Teil überlege jetzt schon mal, ob ich im kommenden Sommer immer mit ein paar Beutelchen Katzenminze (zur Not tut’s auch ein gebrauchsfertig prärariertes Katzenspielzeug) in der Hosentasche rumlaufen werde. Was meinen Kater sicher verrückt machen wird …
Fotos: John Sullivan (Katzenminze) public domain; Donald Beasley (Wadenstecher) public domain; beide via Wikimedia Commons
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