Wie ich meine New Yorker kenne, werden sie schon Wege finden, das seit Anfang der Woche geltende generelle Rauchverbot in Parks, Sportanlagen, an den Stränden der Stadt sowie in Fußgängerzonen (Times Square und Herald Square, zum Beispiel) zu umgehen. Aber aus rein wissenschaftlicher Sicht wäre es schon wünschenswert, wenn sie sich wenigstens zu einem Großteil daran halten. Denn dann ließe sich – in einer Art Mega-Feldversuch – sehr bald schon verifizieren, ob und in welchem Ausmaß ein solches Rauchverbot sich auf die Volksgesundheit auswirkt. Sicher, man muss noch nicht mal Mediziner, Biologe oder überhaupt ein Wissenschaftler sein, um zu begreifen, dass es bestimmt nicht die Gesundheit fördert, wenn man sich heiße Abgase und Partikel aus dem kontrollierten und gesichtsnahen Verbrennen von pflanzlichen Substanzen in die Lunge saugt. Aber umgekehrt will man schon wissen, dass der Verzicht auf selbiges auch einen nachhaltigen Nutzen hat und nicht vom “Rauschen” anderer Umweltgefahren, allen voran Smog und Feinstaub, übertönt wird.
Bisher gibt es zwar einige empirische Studien, die in der Tat eine Reduzierung klinisch relevanter Gesundheitsprobleme feststellen, aber sie sind eher klein und nicht immer in vollem Umfang aussagekräftig – wie beispielsweise das Paper über Reduced incidence of admissions for myocardial infarction associated with public smoking ban: before and after study, das im April 2004 im British Medical Journal erschien, oder eine hier verlinkte lokale Studie über den Zusammenhang von Frühgeburten und Rauchverboten. Eine Langzeit-Studie mit acht Millionen Teilnehmern – das wär schon eher was. Aber selbst wenn dabei nur ein geringer Gesundheits-Nutzen heraus käme (viele Raucher werden sich ihr Laster trotzdem nicht abgewöhnen) – darauf, dass das Rauchverbot irgendwann mal wieder aufgehoben wird, brauchen die New Yorker Tabakkonsumenten nicht zu hoffen. Denn Verstöße werden mit einem Bußgeld von 50 Dollar belegt – und das Geldeinnehmen durch Strafmandate ist nun mal eine Sucht der New Yorker Verwaltung.
Kommentare (11)