Wie wär’s mit einem kurzen Ausflug in die Tiefe? Der Meeresbiologe Jon Copley und seine KollegInnen vom National Oceanographic Centre der University of Southampton haben mit ferngesteuerten Tiefseekameras die Umgebung eines Tiefseeschlots im Indischen Ozean erforscht, der Dragon Vent genannt wird und der Heimat für ziemlich exotische (und bisher unbekannte oder zumindest im Indischen Ozean nicht bekannte) Arten ist:

Detailliertere Aufnahmen der Tiefseebewohner, darunter eine neue, kurzbeinige Art von Yeti-Krabben und Schnecken mit einer “Rüstung” aus Eisensulfiden (beispielsweise Pyrit) gibt es hier, auf der Website des britischen Guardian.


Hydrothermale Quellen wie der Dragon Vent mögen zwar scheinbar in unerreichbarer Tiefe unter dem Meer liegen, aber sie sind ziemlich unmittelbar von menschlicher Aktivität bedroht: Das heiße Quellwasser ist reich an Mineralien, die sich in unmittelbarer Umgebung als Lagerstätten – zum Beispiel für Mangan, Zink, aber auch Gold und Uran – niederschlagen. Und diese Mineralvorkommen haben Begehrlichkeiten geweckt: Die International Seabed Authority, eine Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Kingston (Jamaica), hat schon mehrere Zonen dieser Tiefseeschlote für den Abbau freigegeben.

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Kommentare (4)

  1. #1 Theres
    29. Dezember 2011

    Traumhafte Viecher, ;), die Detailaufnahmen sind auch irre. Mir gefallen ja die Panzerschnecken am besten, Pyrit am Tier … Die Tiefsee ist immer noch erstaunlich unbekannt. Ach, und einen guten Rutsch – voraussichtlich aus dem Spamfilter heraus,
    Theres

  2. #2 Statistiker
    29. Dezember 2011

    Sehr schöne Bilder, genau mein Geschmack. Meine Mitmenschen verstehen nie, warum ich Spinnen, Kakerlaken und Silberfische faszinierend finde (obwohl ich sie in der Küche auch nicht haben möchte, anderes Thema…).

    Aber irgendwie ist es faszinierend, wie in einem dünnen Spinnenbeinchen alles drin ist, was es zum funktionieren benötigt: Gerüst, Muskeln, Nerven. Hauchdünn verpackt. Klasse…..

  3. #3 BreitSide
    29. Dezember 2011

    Wirklich wunderschön. Vor allem am Ende, da geht richtig die “Rush Hour” los.

  4. #4 a+
    31. Dezember 2011

    Na, da rutschen auch ein paar nette Viecher gut ins Neue Jahr. Kann mir mal gerade jemand erklären, was die Schnecke mit Zotten macht, auf denen Eisen(II)sulfid und Eisen(II)disulfid offensichtlich auskristallisieren? Hat dieses Vieh womöglich Symbionten, die da die Atmungskette in die richtung umgebogen haben?
    Geil. Die Aliens sind buchstäblich unter uns.