Viel mehr können die Vereinten Nationen nun mal nicht zu Stande bringen; ohne die USA – größter Beitragszahler und Vetomacht im Sicherheitsrat – läuft nichts, und wenn’s mal gegen den Willen der Amerikaner läuft, dann verweigern sie sich einfach, siehe Kyoto-Protokoll, Unesco oder UN-Kinderrechtskonvention. Dass die UNO – auch aus amerikanischer Sicht – eher ein “wir” als ein “sie” sind (eben weil sie die mächtigsten Nation in diesem Verbund sind), wird dabei bequemer Weise auch gleich unterschlagen. Anti-UN-Stimmungsmache ist ja leider auf konservativer Seite in den USA ein alter Dauerbrenner.
Das wäre alles ja noch als politischer Komödiantenstadl im Vorwahlkampf abzutun. Aber die Effekte sind eben alles andere als komisch, und schaden nicht nur dem globalen Klima – was dem Bauern in Wisconsin oder dem Fischer in Maine sowieso ziemlich schnurzegal sein dürfte – sondern auch den Kommunen selbst. Wenn dann verkehrsentlastende Maßnahmen wie etwa auf der Nationalstraße 1 in Maine (von der hauptsächlich die Einwohne von Maine profitiert hätten) von den Teandertalern abgewürgt werden, weil da ja die UN-Verschwörung dahintersteckt, dann wird den Menschen direkter und bewusster Schaden zugefügt. Aber das Menschenbild der Tea Party und der Politiker, die sich ihr anbiedern, ist sowieso kaum noch nachvollziehbar: Wer in Hochhäusern lebt und mit der U-Bahn fährt, ist nach deren Ansicht ein Elitist. Dann ist ja alles klar …
Foto: Steve Cadman [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons
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