Marcus Anhäusers Idee, ab und zu auch mal ein paar ganz persönliche Naturbeobachtungen hier einzustellen, gefällt mir – sogar sehr. So sehr, dass ich sie auch weiterhin hier imitieren werde (nach dem Motto “Imitation is the sincerest form of flattery – Nachahmung ist die ehrlichste Form der Schmeichelei”). Ich habe mein Wochenende mal wieder in den Berkshire-Bergen im westlichen Massachusetts verbracht, wo die Wälder aussehen wie auf Endor:

(* Ich hatte am Abend zuvor mal wieder Star Wars mit meinem Sohn angeschaut, daher wohl diese gedankliche Assoziation)

Aber im Ernst: Die Wälder hier sind spektakulär. Und hier findet man so allerlei. Pilze, beispielsweise, wie diesen hier:

Oder diese:

Oder auch diese:

Und manchmal auch solche:

Da ich eigentlich nur eine Art von Speisepilz kenne (und früher mal gesammelt habe), und zwar die ziemlich unverwechselbaren Pfifferlinge, bin ich gänzlich unbeleckt, wenn’s um die Identifikation dieser schwammigen Hutträger geht. Tut mir leid!

 

Aber es gibt ja auch sooo viel anderes hier zu sehen. Nur ein paar Schritte in den Wald hinein finde ich beispielsweise dies:

Und in dieser Klamm tauchte dann auch noch ein wieselflinker Fischotter auf, der mir dann auch noch – unglaublich! – fast vor die Füße lief. Leider war meine Kamera und/oder meine Reaktionszeit zu langsam, und mehr als ein verwackeltes Nichts wollte mir nicht gelingen. Darum poste ich hier ersatzweise eine Archivaufnahme (von lehcar1477 via Flickr):

Das reinste Naturidyll, nicht wahr? Nun, man sieht in amerikanischen Wäldern leider auch noch ganz andere Dinge. Da sind beispielsweise die allüberall entlang der Forstwege aufgehängten Schilder, die einem das Abweichen vom Pfad vergällen wollen:

Betreten strengstens verboten! Sicher, die meisten dieser Schilder sind natürlich nur aus rechtlichen Gründen da (wenn ich durch so einen unaufgeräumten Wald stolpere und mir an ein herabstürzender Ast den Scheitel nachzieht, dann kann ich wenigstens nicht den Besitzer verklagen – letzteres nimmt ja gelegentlich die Form eines amerikansichen  Volkssports an). Aber ein bisschen trüben sie ja schon den Genuss der – dank solcher Schilder womöglich? – unberührten Natur. Moment mal: unberührt? Schön wär’s. Nur ein paar Schritte von obiger Warnschild-Aufnahme entstand dann das folgende Foto:

Wie, um alles in der Welt, kommt diese Autotür hierher? Und was geht im Kopf eines Menschen vor, der denkt, einer der vielleicht schönsten Wälder der Welt sei ein geeigneter Ort, seinen Schrott zu entsorgen? Das ist etwas, was ich wohl nie begreifen werde…

 

flattr this!

Kommentare (9)

  1. #1 Marcus Anhäuser
    1. Oktober 2012

    Ich fühl mich geschmeichelt :-), schön hasst Du es da. Und irgendwie klingt “in den Berkshire-Bergen im westlichen Massachusetts” besser als “Desdner Heide” 😉

  2. #2 rolak
    1. Oktober 2012

    /besser/ Mag sein, Marcus, die schöne Nebenbedeutung hats aber nicht…

    Das mittlerweile auch von mir als Autotür+irgendwas erkannte bunte Teil im Walde, habe ich zuerst als Jolle wahrgenommen, Sicht auf Bug backbord. Das Umkippen des Bildes zum tatsächlichen Inhalt war wieder einmal höchst interessant zu erleben.

  3. #3 Kumi
    2. Oktober 2012

    Ist doch klar, dass da nur ein netter Mensch die Autotür abgestellt haben kann. Denn ist dem nächsten Wanderer zu warm, kann er einfach die Scheibe runterdrehen (um den ranzigen Witz mal ganz legal über die Rampe zu tragen)

  4. […] in den Bergen von Massachusetts boten, reizvoll genug, dass ich sie hier teilen möchte. Ich hatte hier ja mal die Wälder ringsum mit dem Waldmond Endor verglichen – die aktuelle Star-Wars-Metapher, die sich […]

  5. […] endlich wieder ein Wochenende in den Berkhsire-Bergen. Der Regen kommt heute zwar in Strömen runter, aber dafür Natur nun endgültig aus ihrem […]

  6. […] grenzt zwar an Apostasie, aber manchal brauche ich ein bisschen Abstand von Internet. Da sind die Berkshire-Berge das ideale Refugium: Internet hab’ ich hier nur sehr begrenzt, und auch mein Smartphone […]

  7. […] haben wir hier in den Bergen von Massachusetts schon alles gesehen? Fischotter und Biber, Purpurgimpel und Stachelschweine – und heute kommt ein Bär dazu. Ursus […]

  8. #8 Basilius
    Deviluke
    26. Mai 2013

    @rolak

    …habe ich zuerst als Jolle wahrgenommen, Sicht auf Bug backbord.

    Nein wie drollig!
    Ich habe hier auch zuerst so eine Art Boot mit Windschutzscheibe gesehen (für eine spezifischere Differenzierung hat’s nicht gelangt. Ich kenne nur Kajak und Kanadier auseinander).
    Die Autotür musste ich mir erst erlesen.
    ^_^

    Abgesehen davon ist es auch mir völlig unverständlich, was für ein gedankenloser Mensch man sein muss, um den eigenen Müll einfach so in die Pampas zu werfen.

  9. […] Anblick genieße ich schon seit einigen Tagen vor meinem Fenster in den Bergen: Seit wir einen speziellen Futterspender für Kolibris aufgestellt haben, besucht uns mehrfach […]