Das ist, wie ich gerne gestehe, etwas tief gestapelt: Den Wirtschaftswissenschaftler, Nobelpreisträger, New-York-Times-Kolumnisten und Blogger Paul Krugman auf letztere Tätigkeit zu reduzieren, ist etwa so korrekt, wie den Papst lediglich als Twitterer zu identifizieren. Und dass er Finanzminister der Vereinigten Staaten werden könnte, ist bisher mehr als spekulativ, sondern allenfalls eine Wunschvorstellung. Aber eine sehr konkrete: Der US-Schauspieler Danny Glover (Lethal Weapon, u.a.) hat, im Namen der Organisation MoveOn.org, eine Petition lanciert/unterstützt, die Präsident Barack Obama zu just dieser Nominierung überreden will.

Ob Krugman a) der Posten angeboten wird und er b) überhaupt interessiert wäre, ihn anzunehmen, bleibt also abzuwarten. Dass er einer der fähigsten Leute im Land wäre, das Amt auszufüllen, ist hingegen unbestreitbar. Interessant wäre dann auch, wie er in diesem Amt mit seinem ehemaligen Princeton-Kollegen Ben Bernanke, dem Chef der Federal Reserve, auskommen würde – die beiden haben ihre Meinungsverschiedenheiten schon bisher ganz öffentlich ausgetragen.

Sicher ist, dass Krugman wohl den weitesten Horizont aller potenziellen US-Politiker haben dürfte, und sich nicht allein auf nationale Überlegungen begrenzen würde. Woher ich das weiß? Weil der noch junge Wirtschaftswissenschaftler sich bereits vor mehr als 34 Jahren Gedanken über interplanetaren und interstellaren Handel gemacht hat. Und selbst wenn das Paper damals nicht ganz ernst gemeint war, hatte es doch genug Substanz, um – mehr als 30 Jahre nach dem Verfassen – im Journal Economic Inquiry veröffentlicht zu werden.

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Kommentare (4)

  1. #1 MJ
    7. Januar 2013

    Irgendwas sagt mir, dass Krugman das nicht fuer eine so gute idee haelt:

    https://krugman.blogs.nytimes.com/2013/01/07/the-outside-man/

  2. #2 MJ
    7. Januar 2013
  3. #3 DH
    7. Januar 2013

    Wär mal ein echter Paradigmenwechsel…

  4. #4 Sigmund
    10. Januar 2013

    Ja, Krugman ist wirklich cool.
    (Und auch Stieglitz!)

    Da bedauere ich es immer, nur Schulenglisch zu können