Aus Zeitgründen mal wieder eher als Lesetipp, kombiniert mit einem (hoffentlich in Deutschland aufrufbaren) Videoclip. In beiden geht es um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen (manchmal auch als AGW) abgekürzt. Laut einem Bericht in der New York Times, der sich wiederum auf einen Artikel in der aktuellen Ausgabe von Science stützt, liegen die aktuellen globalen Durchschnittstemperaturen derzeit auf ihrem höchsten Niveau seit 4000 Jahren. Ein paar Seiten weiter hinten wird in der gleichen Ausgabe der provozierende Dokumentarfilm Greedy Lying Bastards (zu Deutsch etwea: Gierige lügnerische Mistkerle) rezensiert – und obwohl die NY Times in dieser Frage gewiss nicht zu den so genannten “Klimaskeptikern” zählt, kommt der Film des radikalen Filmemachers Scott Rosebraugh dabei nicht gut weg – in der Liste der Warnungen (typischer Weise stehen bei Firmen hier inhaltliche Caveats wie “Gewalt” oder “derbe Sprache” oder auch “Nacktszenen”) tauchen hier “Naturkatastrophen und unnatürliche Logik” auf. Aber die heiße Luft, die von den “Klimaskeptikern” (allen voran in diesem Film der glubschäugige Lord Monckton) hier verbreitet wird, kann einem schon gelegentlich den Atem verschlagen:

flattr this!

Kommentare (13)

  1. #1 CM
    8. März 2013

    Wow, DEN Film würde ich gerne sehen. (Trailer funktioniert bei mir)

  2. #2 Karl
    9. März 2013

    Ab Montag wird es hier wieder arschkalt.

  3. #3 rolak
    9. März 2013

    Dann zieh die Hosen hoch, Karl.

  4. #4 JAtkins
    9. März 2013

    “Laut einem Bericht in der New York Times, der sich wiederum auf einen Artikel in der aktuellen Ausgabe von Science stützt, liegen die aktuellen globalen Durchschnittstemperaturen derzeit auf ihrem höchsten Niveau seit 4000 Jahren.”

    Vor nur 800 Jahren wurde in England Wein angebaut. Grönland wurde so genannt wegen der grünen Landflächen. Erst wenn ich bei Aldi Wein aus England kaufen kann, werde ich diese 4000-Jahre-Behauptung glauben!

  5. #5 Doug
    10. März 2013

    @JAtkins

    gääähn. Wie oft denn noch das Märchen vom angeblich grünen Grönland und dem englischen Wein …. seufz
    Sei doch wenigstens unterhaltsam und bring was neues.

  6. #6 Carsten C. Krause
    11. März 2013

    @JAtkins
    Englischer Wein lässt sich durchaus erwerben, allerdings nicht bei ALDI, aber hier: https://www.denbies.co.uk/Publisher/Article.aspx?ID=206051

    @Doug
    Weinanbau in England ist ein Märchen, sondern relativ gut dokumentiert, z.B. im Doomsday Book. Auch für die Zeit vor dem elften Jahrhundert gibt es anscheinend Belege, von prähistorischen bis römischen Funden über schriftliche Belege aus dem 8. Jahrhundert.

    Südgrönland ist übrigens immer noch erstaunlich grün und wird es auch zur Wikingerzeit gewesen sein. Immerhin schaffen sie es zwei Roggenernten pro Jahr einzufahren.

    Aber weder das eine noch das andere ist ein Beleg für oder gegen den Klimawandel.

  7. #7 Jürgen Schönstein
    11. März 2013

    @JAtkins #4
    Wenn Sie hier mitlesen würden, könnten Sie schon seit bald drei Jahren wissen, dass es in England 1. Weingüter gibt und deren Zahl 2. sich allein zwischen 2000 und 2008 um 15 Prozent erhöht hat – ein Effekt, der tatsächlich dem Klimawandel zugeschrieben wird. Also bitteschön, Sie können dem 4000-Jahre-Fakt glauben. (P.S.: Es guabe natürlich immer auch die Möglichkeit, sich mal selbst um Fakten zu bemühen – der englische Wein ist wirklich kein Geheimnis. Und dessen Abwesenheit als “Argument” zu strapazieren ist … naja, sagen wir mal, so dünn wie billiger Tafelwein.)

  8. #8 Günther Vennecke
    14. März 2013

    Dass auch in früheren Zeiten in England Wein angebaut wurde, hat eine ganz nahe liegende Erklärung: der Wein wurde in der Kirche für rituelle Zwecke benötigt. Dabei kam es wohl weniger auf den Trinkgenuss an, m. a. W., es war völlig egal wie sauer der Wein war.

    Die Alternative, nämlich Wein für viel Geld zu diesem Zweck zu importieren, hat sich wahrscheinlich gar nicht erst ernsthaft gestellt.

    Solange man also nicht nachweisen kann, dass der englische Wein in früheren Jahrhunderten an die heutige Qualität herankam, ist der Hinweis auf den damaligen Anbau relativ nichtssagend, jedenfalls völlig untauglich dafür, zu belegen, dass es damals mindestens so warm wie heute gewesen sein soll.

    Allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz, hat Manns Hockeyschlägerkurve über den Temperaturverlauf der letzten 1000 Jahre also immer noch Bestand.

  9. #9 Günther Vennecke
    14. März 2013

    Zu dem Thema gibt es auch eine neue Website, die unter anderem die ganzen Schweinereien von Ganoven wie Monckton und Co. aufdeckt:

    https://www.exposethebastards.com

  10. #10 Andreas Brecht
    16. März 2013

    Herr Vennecke,
    vielen Dank für Ihre einsichtsvollen Kommentare und insbesondere den Link zu “exposethebastards.com”. Bis eben hatte ich doch tatsächlich gedacht “Monckton und Co.” würden nur versuchen zu verhindern, dass wir Gazillionen von Währungseinheiten einfach mal gschwind aus dem Fenster hinauswerfen. Jetzt weiß ich es besser es ist gut, wenn ich kein freies Einkommen mehr habe, weil der Klimawandel bekämpft werden muss. Ich könnte ja auf die Idee kommen mit dem Auto zum Bäcker zu fahren, oder abends das Licht anzuschalten.
    Wohlstand, Freiheit, Komfort – wer braucht das schon?
    James Hansen und Michael Mann sind meine neuen Helden! Sie werden unsalle in eine asketische und vor allem glückliche Zukunft führen

  11. #11 Basilius
    16. März 2013

    @Andreas Brecht
    Irgendwie habe ich den Eindruck, wie wenn Sie auf einmal gar nichts mehr am Thema zu sagen hätten, sondern der Kommentar für einem völlig anderen Artikel gedacht war.

  12. #12 Andreas Brecht
    16. März 2013

    @Basilius
    Tut mir leid, da muss ich wohl zu schnell getippt haben 🙂

  13. #13 Günther Vennecke
    20. März 2013

    @Andreas Brecht,

    natürlich haben Sie das Recht, auch ironische Kommentare zu schreiben und ebenso das Recht auf Typen wie Monckton (ich würde ihn übrigens nicht als “glupschäugig” bezeichnen, weil der Mann eine Krankheit hat, die auch sein Urteilsvermögen einschränkt, aber das nur nebenbei) herein zu fallen.

    Vielleicht informieren Sie sich erst einmal über unsere Situation hinsichtlich der Versorgung mit fossiler Energie – die billige Energie geht uns immer mehr aus – und welche Konsequenzen ihre ungehinderte Verbrennung auf das Klima hat und dann können Sie selber überlegen, was auf Dauer billiger kommt:

    – mit immer mehr Aufwand und Umweltzerstörung geförderte fossile Energie, die außerdem noch mit horrenden Summen aus Steuergeldern subventioniert wird

    oder

    – immer preiswerter werdende Erneuerbare Energie, die allein den Energiebedarf der Menschheit für alle Zeiten decken können.

    Wenn Sie Ihre ideologischen Scheuklappen einmal abwerfen, dürfte Ihnen eine Entscheidung nicht mehr so schwer fallen. Und dann durchschauen Sie auch notorische Lügner wie Monckton eher.