Also nochmal: Unsere Leichtahletik-Sportarten sind so definiert, wie sie sind, weil sie einen bestimmten Typus von Athleten fördern. Aber das ist, auch wenn’s schwerfällt zu glauben, keine biologische Notwendigkeit, sondern eine soziale Präferenz. Es wären genau so viele, wenn nicht noch unendlich viel mehr Sportarten denkbar, in denen sich zusätzliche Muskelmasse eher nachteilig als vorteilhaft erweisen würde.
Doch wir wählen eine Geschlechtertrennung selbst in solchen Sportarten, wo es nicht allein auf Muskeln ankommt: Im Eiskunstlauf, beispielsweise. Oder in den meisten Teamsportarten, wo zumindest einige Spielpositionen eher Geschicklichkeit und Wendigkeit erfordern. Und in denen Frauen es garantiert mit Männern aufnehmen würden. Aber es ist halt auch hier primär eine soziale Entscheidung: Wir sehen es offenbar nicht gerne, wenn Männer und Frauen in direkte sportliche Konkurrenz treten. Und wir sollten öfter mal darüber nachdenken, ob es hier nicht auch genauso oft darum geht, unsere männlichen Überlegenheitsgefühle bewahren zu können.
Also noch einmal als abschließendes Fazit: Dass Männer im Hochleistungssport bessere Resultate erzielen als Frauen, liegt vor allem daran, wie “Resultate” definiert sind. Und darüber, was Frauen oder Männer im realen Leben leisten können, sagen solche Hochleistungssport-Resultate exakt nichts aus. Wenn dies die Messlatte des (biologischen) Überlebenserfolgs wäre, hätten sowohl Frauen als auch Männer keine reale Chance.
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