Der einzige plausible Grund dieser Geschlechtertrennung in der Wettkampfordnung, der sich konsistent beobachten lässt ist, dass Frauen auch im Leistungssport noch einem “weiblichen Schönheitsideal” entsprechen sollen. Dass es eben nicht erwünscht ist, die gleichen (oder vergleichbaren) Muskelpakete und Statur entwickeln sollen wie Männer. Es sind die Wünsche, die Bedürfnisse des Publikums, die Frauen in eigene Wettbewerbe relegiert. Und das Schönheitsideal ist – auch wenn es oft mit sexueller Attraktivität gleichgesetzt und damit “biologisiert” wird – eindeutig ein soziokulturelles Konstrukt, wie schon eine simple Google-Suche belegt:
Das Bild von der schwachen Frau und dem starken Mann ist eben keines, das mit Genen und Chromosomen gemalt wird, sondern vor allem eine gesellschaftliche Verallgemeinerung. Selbst physisch anstrengende Berufe wie im Militär oder bei der Feuerwehr (zwei Domänen, in denen der Primat des Mannes noch heftig verteidigt wird) sind für Frauen machbar – und nicht jede(r), der/die davon absolut überfordert wäre, ist weiblichen Geschlechts.
Und deswegen sind Gender-Studien keine naturwissenschaftlichen Aufgaben; wenn es um Biologie ginge, wäre der korrekte Fachterminus “Sex”. Gender beschreibt die soziale Komponente der Geschlechtlichkeit. Und das ist keine unwissenschaftliche Glaubensfrage, ganz im Gegenteil!
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