Frage: Scheitert die vielfältige Verwendung von Verschlüsselungstechnologien – z. B. PGP/GnuPG – weil die meisten
a) zu bequem sind und
b) die falschen Mailclients / Webinterfaces nutzen, die einem das Feature ohnhin nicht anbieten?
Aber es bleiben immer noch Probleme: Erstens funktioniert die bequeme Inhalte-Suche mit Gmail natürlich nicht. Zweitens kann ich nur noch mit der eigenen Hardware mailen. Und drittens besteht immer das Risiko eines Schlüsselverlustes.
… beim Schreiben habe ich auch über die Umständlichkeit nachgedacht: Auf die eigene Hardware limitiert zu sein, ggf. auf mehreren Maschinen die “Installation” durchzuführen und die Schlüssel zu kopieren ist für die meisten User nicht trivial – und Arbeit, die Zeit kostet ist es obendrein.
Und was den pot. Adressatenkreis angeht: Ich habe es vor ein paar Jahren ausprobiert und es hat noch nicht einmal im technophilen Freundes- und Kollegenkreis verfangen. Ja, Chemiker, Deine Einwände sind alle ebenso berechtigt wie meine Punkte a und b.
Eine richtig schlechte Regierung wird Menschen willkürlich verhaften, einsperren, quälen, tötenn und so weiter. Sie wird niemandem rechenschaftspflichtig sein und deshalb auch keine Beweismittel benötigen, beziehungsweise kann sie für Schauprozesse erforderliche Beweise selbst herstellen. Aufgefundene Verschlüsselungstechnik beweist nach der Interpretation einer richtig schlechten Regierung Konspiration und Spionage für den Feind. Eine richtig schlechte Regierung übt Macht aus, ohne sich einem System der wechselseitigen Kontrolle zwischen Institutionen zu unterwerfen.
Der Rückzug ins Private kann erforderlich sein, um die Zeit bis zum Sturz einer richtig schlechten Regierung zu überdauern. Jedoch sollte nicht vergessen werden, dass es sich dabei um einen Akt der Unterwerfung handelt, der nur begrenzte Sicherheit schafft. Gestürzt wird eine richtig schlechte Regierung nicht durch Verschlüsselung, sondern durch Öffentlichkeit. Solange jeder für sich bleibt, gibt es keine Revolution.
Jürgen Schönstein ist Diplom-Geograph (TU München, 1984) aus Berufung und Journalist von Beruf. Nach zwei Jahrzehnten als "fester" Korrespondent für deutsche Publikationen in New York, arbeitet er seit 2010 als freier Journalist (u.a. für die deutsche BILANZ) in Cambridge, Massachusetts - und wird auch dort weiterhin ein besonders waches Auge auf alles Neue aus Wissenschaft, Forschung und Technik halten. Daneben bringt er als Dozent am Massachusetts Institute of Technology (MIT) den Studentinnen und Studenten das Schreiben bei. Und betreut, keineswegs nur nebenbei, die redaktionellen Geschicke von ScienceBlogs.de Foto: Tomo Muscionico
Nur ein paar Eindrücke aus meiner Nachbarschaft in den Berkshires:
Eine Strumpfbandnatter (Tamnophis sirtalis) streckt mir die…
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