Erst mal eine Entschuldigung: Es ist mal wieder eine jener Wochen im Semester, in denen eine Klasse nach der anderen mehrseitige Hausarbeiten wie Literaturrecherchen, Laborreports etc. einreichen musss und ich als Kommunikationslehrer (der sich dabei in mitunter sehr spezielle Themenstellungen überhaupt erst einlesen muss) kaum zum Luftholen, geschweige denn zum Bloggen komme. Aber weil dabei immer wieder auch das Thema Wissenschafts- bzw. Forschungsethik zur Sprache kommt, hat mich dieser “Tafelanschrieb”* in der Lobby des Stata Center am MIT (hier sind unter anderem die Computer- und Robotikexperten untergebracht) stark beschäftigt:

Dilemma1

* Einige der Wände im Stata Center sind mit Schiefertafeln ausgestattet – sie können für Mitteilungen aller Art verwendet werden.

Auf Anhieb würde ich dies nicht als ein ethisches Problem erkennen – eher ein humanitäres: dem Tier das Sterben leichter machen (Kissen und Wasser), oder sein Leiden verkürzen (Axt). Für beides gäbe es gute Argumente, und ich gebe zu, dass ich in dieser hypothetischen Situation nicht wüsste, was richtiger ist. Doch was mich nachhaltiger beschäftigt, ist nicht die Frage, sondern die Antwort:

Dilemma

“Du hast einen Lastwagen. Fahr weiter.” Im ersten Moment klingt das ja nach einer sehr praktischen Lösung – ungeschehen machen kann man sowieso nichts, also warum sich groß Gedanken machen, wenn es doch ganz einfach ist, sich aus der Affäre zu stehlen. Doch dieser Gedanke ist bei mir noch nicht mal zu Ende gedacht, da feuern andere Neuronen schon Protestsalven ab: Wenn die hier aufs Leben vorzubereitenden jungen Menschen tatsächlich zustimmen, dass sich vor Verantwortung drücken die bessere Alternative dazu sei, wenigstens versuchsweise einen verantworteten Schaden zu mildern, dann senden wir hier die falschen Botschaften aus. Oder sehe ich das falsch?

Mich würde mal interessieren, wie meine ScienceBlogs/GeoGraffitico-LeserInnen das sehen …

flattr this!

Kommentare (53)

  1. […] Stata Center, Heimat der Computerwissenschaftler und Robotiker am MIT, zumindest marginal in ein ethisches Dilemma verwickelt habe, will ich – quasi zum Ausgleich – mal zeigen, was die klugen Köpfe […]

  2. #2 AmbiValent
    10. Oktober 2013

    Das erinnert mich an die uralte Frage an Flugschüler, was sie machen würden, wenn der Luftfahrtminister (oder so ähnlich) hinten aus ihrem Flugzeug fallen würde…

    Da gab es auch viele emotionale Antworten. Die korrekte Antwort war, leicht hochzuziehen, um das aus dem Gleichgewicht geratene Flugzeug wieder auszubalancieren.

    Im Fall des Kamels: Wenn man das Kamel retten will, und weil es zu schwer ist, um es auf den Wagen zu verladen, muss man alleine weiterfahren. Hat man Glück, findet man jemand, der sich um das Kamel kümmern kann, bevor es stirbt. Andernfalls hat man es zumindest versucht.

    Wenn man es nicht retten will, fährt man auch weiter. Und wenn man es tötet, um seinen Schmerz zu verkürzen, dann hat man ein Kamel eigenhändig und willentlich umgebracht. Und dann fährt man trotzdem weiter.

    Welche Alternative siehst du da?

  3. #3 Kryptische
    10. Oktober 2013

    Das ist kein ethisches, sondern ein rechtliches Problem. Ich darf hierzulande jedenfalls kein Tier töten, dass mir nicht gehört (bzw. ich darf es überhaupt nicht, da ich kein zugelassener Veterinär bin). Vermutlich werden auch dort wo ich das Kamel umgefahren habe entsprechende Regeln gelten. Ergo muss ich weiter fahren und raus kriegen, wem das Tier gehört und der muss die Entscheidung treffen, wie weiter vorzugehen ist. Aber selbst wenn ich die Rechtslage außer Acht lasse: Weder Kissen noch Wasser dürften dem Tier viel helfen und ob ich mit einer Axt ein Tier schnell und schmerzlos töten kann steht zu bezweifeln. Also muss ich weiter fahren und jemanden suchen, der adäquat helfen kann. Damit drücke ich mich nicht vor der Verantwortung, sondern versuche diese jemandem zu übergeben, der wirklich was ausrichten kann.

  4. #4 Ludmila
    https://www.scienceblogs.de/planeten
    10. Oktober 2013

    Mit der Axt oder nem Kissen zum Töten würde ich sowieso nicht rangehen. Alleine deswegen weil ich nicht wüsste, wie ich es anstellen sollte so ein Tier kurz und schmerzlos zu töten. Das gäbe nur noch mehr Quälerei.

    Und Wasser an ein sterbendes Kamel? Da müsste ich ja alles weggeben, damit das was bringt. Und sorry, ich bin in der Wüste, da brauch ich das Wasser selbst. Selbsterhaltung geht in dem Fall vor.

    Sagt mal, wenn ich in der Wüste unterwegs bin, hab ich zumindest Satellitentelephon oder nicht? Alles andere ist fahrlässig. Dann könnte mensch theoretisch jemanden anrufen. Oder eben bis zum nächsten Zivilisationsaußenposten fahren und dann Bescheid geben und sehen, ob es da jemanden schert. Eher nicht. Ansonsten ist das eher eine Lektion in Sachen, dass wir eher schlecht auf ein Leben außerhalb unserer Comfortzone eingestellt sind 😉

  5. #5 Jürgen Schönstein
    10. Oktober 2013

    Ich gebe zu, dass ich die Problemstellung von vorneherein nicht als real, sondern als metaphorisch verstanden habe: Die Chance, dass irgend jemand in genau diese Situation mit genau diesen Parametern gerät (Wüste, Truck, Kamel, Kissen, Wasser, Axt) ist so gering, dass man über eine praktische Lösung nicht lange nachdenken muss, weil “in die Lage komme ich erst gar nicht” wohl die zutreffendste Antwort wäre. Nehmen wir also Kamele und Äxte nur als Metaphern, denn es geht mir um folgendes Dilemma:

    Ich verursache ein Problem, das einem anderen Wesen schaden wird; ich habe begrenzte Mittel, um mit diesem Problem umzugehen, und keines davon ist wirklich geeignet, den Schaden zu beheben. Und nun kommt der Lösungsvorschlag: Drück Dich um die Verantwortung, das merkt doch eh’ keiner.

    Und letzteres ist die Frage, die mich beschäftigt. Ist es in Ordnung, sich vor der Verantwortug zu drücken, nur weil man eine hinreichende Aussicht hat, damit durchzukommen?

  6. #6 DH
    10. Oktober 2013

    Liegt ein Mensch verletzt da , ist der Fall klar , aber muß man etwas tun , wenn ein Tier im Sterben liegt?
    Kissen kann man dalassen , Wasser verlängert eher das Sterben , und nicht jeder kann ein Tier töten.
    Hilfe holen ist natürlich angesagt , wobei das im obigen Beispiel wohl bewußt als nicht möglich betrachtet wird.

    Das Beispiel ist nur bedingt geeignet für eine moralische Bewertung , klar ist aber , daß die Antwort unethisch ist , wenn sie gemeint ist als allgemeine Handlungsrichtlinie für Situationen , in denen Hilfe gefragt und machbar wäre , sie aber nicht geleistet wird , weil die Möglichkeit besteht , sich unerkannt zu entfernen .
    Nicht umsonst wird Fahrerflucht deutlich bestraft ,vor allem , wenn es Verletzte gibt , unterlassene Hilfeleistung allerdings weniger , und daran sollte sich auch etwas ändern, in Bezug auf Menschen , versteht sich.

  7. #7 Kassenwart
    10. Oktober 2013

    @alle (bisher)

    Puh, bei euren Antworten läuft es einem kalt den Rücken runter.

  8. #8 oliver
    Bonn
    10. Oktober 2013

    @ Kassenwart

    Kannst du das auch begründen?

  9. #9 Faustus
    10. Oktober 2013

    Ich hätte wohl etwas Ähnliches geschrieben wie:
    Je nach dem wie schwer das Kamel verletzt, es entweder mit der Axt erlösen oder Wasser geben und versuchen es auf den Truck zu hieven. Dann schnell eine Siedlung suchen…vorausgesetzt der Truck hat durch den Unfall keinen Totalschaden.

  10. #10 Alderamin
    10. Oktober 2013

    @Faustus

    und versuchen es auf den Truck zu hieven

    Dazu fällt mir ein Lied von den Toten Hosen ein: Walkampf

  11. #11 Sim
    10. Oktober 2013

    Die Frage ist: Angenommen das Kamel wäre dein geliebtes Haustier und Jemand anderer kommt in diese Situation. Was würdest du von ihm erwarten zu tun?

  12. #12 Stefan W.
    https://demystifikation.wordpress.com
    11. Oktober 2013

    Abzuhauen entspricht ja dem Hinterlassen einer anonymen Botschaft. Dass jmd. diese mit Namen genauso abgibt ist kaum zu erwarten.

    Nach allem was ich über Kamele weiß kann man das mit den Aufladeversuchen sein lassen. So ein Tier wiegt doch 200kg und mehr!

    Von Details wie Satelitentelefon und Tankstelle mit Tierarzt am Horizont abgesehen hätte ich auch nur die genannten Antworten anzubieten: In einer idealen Welt erlöse ich das Tier mit einem Axthieb, wobei ich es vielleicht vermassle und also doch zu Lösung 2 greife: Fortfahren und jmd. suchen, der es besser kann. Dazu könnte hilfreich sein das Kissen mit Wasser zu tränken, so dass das Tier nicht qualvoll verdurstet während ich suche.

    Allerdings heißt es, Kamele könnten so toll Wasser speichern – besser gebe ich ihm vielleicht alles Wasser sofort.

    Abhängig natürlich davon, wieviel Wasser ich selbst habe.

    Zur juristischen Frage: Im Notfall muss ich wohl handeln ohne den Besitzer fragen zu können. Das nennt sich wohl Geschäftsführung ohne Auftrag. Wenn ich annehmen muss, der Besitzer würde das kranke Tier auch erschlagen, und wenn ich so das Leiden des Tieres verkürzen könnte, dann sollte ich es tun.

    Was ich im Ernstfall täte kann ich nur raten.

  13. […] Jürgen stellt sich (und allen Lesern/Hörern) die Frage, was wir tun würden, hätten wir in der Wüste ein Kamel angefahren. Helfen, töten, abhauen? […]

  14. #14 Hobbes
    11. Oktober 2013

    Der Kern der Frage ist ja, ob Sterbehilfe bei einem Tier angemessen ist, oder eher das “so angenehm wie möglich” machen gilt.
    Darauf die dritte Variante zu erfinden, nämlich abhauen, ist natürlich fraglich.

    Wenn man diese Antwort ernst meint, kann man sie über folgende Wege versuchen zu begründen:
    1.) Es bringt nichts zerbrochenem Geschirr nach zu trauern. Deshalb ist künftiges Handeln unabhängig von vergangenem zu bewerten. Wenn man also das Kamel “behandelt” müsste man auch jedem anderen sterbenden Tier genau so viel Aufmerksamkeit zu gute kommen lassen. Was in freier Wildbahn Weltfremd ist.
    2.) Moralische Verpflichtungen gelten nur gegenüber der eigenen Spezies.
    3.) Moral ist nur dazu da um gesellschaftliches Leben zu optimieren. Außerhalb einer Gesellschaft ist Moral somit Ballast.

    Mich stellt keine der Antworten zufrieden. Vielleicht fällt ja noch jemanden eine bessere ein.
    Denn zu 1.)
    Zwar halte ich es für richtig Handlungen unabhängig von dem zu bewerten was man nicht mehr ändern kann. (Weshalb Rache auch nur dann legitim ist, wenn sie dazu dient die Wiederholung der Tat zu verhindern) Aber als aktiver Part besitzt man trotzdem eine erweiterte Verantwortung, da man ja bereits gezwungen wurde sich damit auseinander zu setzen. Somit ist es nur legitim, bei unverhältnismäßigen Aufwand einfach weg zu fahren.
    2.) Ein Rechte/Pflichten Verhältnis muss man nur gegenüber der eigenen Spezies akzeptieren (bzw. oder bei Spezies einer bestimmten Entwicklungsstufe. Je nach Begründung des Weltbildes) Aber unnötiges Leid, muss man trotzdem überall minimieren. Und eine Notwendigkeit kann ich hier nicht erkennen. Denn Zeitdruck wurde ja nicht genannt.
    3.) Das ist eine düstere Sicht, welche man in den aktuellen Endzeitfilmen immer wieder sieht. (Ein bis Zwei davon waren ja in Ordnung aber langsam nerven die) Ob das überhaupt stimmt ist egal, denn in diesem Szenario ist der Täter (Ich) ja noch Mitglied der Gesellschaft, nur ist diese nicht da um zu richten. Man handelt also nur aus Opportunismus moralisch. Eine Solche Person würde einem also sofort verraten wenn es opportun wäre. Vertrauen ist somit nicht möglich. Folglich fallen auch die meisten gesellschaftlichen Vorteile weg. Man muss sich selbst also gegenüber konsequent in der Anwendung der Moral sein, um anderen vertrauen zu können. Denn ein gewisses Vertrauen ist einer der Grundvoraussetzungen für produktives Zusammenleben.
    Auch komplett konsequentialistische Weltbilder (schreibt man das so?) müssen dem Handeln ungeachtet der Konsequenzen einen gewissen Wert einräumen, da die Konsequenz sonst der Vertrauensverlust wäre. Somit hat man ein schönes Paradoxon.

  15. #15 MisterKanister
    11. Oktober 2013

    Hallo, also ich denk mal wenn ein Kamel sich alle Beine gebrochen hat dann ist das ähnlich wie bei einem Pferd….., aber bin kein Kamel Experte.

    Ich würde es einfach dem Kamel so bequem wie möglich machen(mit Kissen) und dann schnell in eine Stadt fahren wo ich dann einen Tierarzt holen kann, der es dann mit einer Spritze vom Schmerz “erlöst”. Selbst töten mit Axt oder Kissen(ins Gesicht) wäre wohl für das Kamel viieel schmerzvoller und brutaler als eine Weile zu warten.

    Gruss

  16. #16 Sven Türpe
    12. Oktober 2013

    Wieder so ein Trollpost. Die im letzten Absatz unterstellte Verantwortung gegenüber einem Kamel existiert nicht. Kamele müssen wie alle Lebewesen damit rechnen, vor Erreichen ihres Höchstalters von Angehörigen derselben oder einer anderen Art getötet oder tödlich verletzt zu werden. Eine Instanz, welche sie davor schützen und ihnen irgendeinen Anspruch durchsetzen könnte, gibt es nicht; existierte sie, wären die Lebewesen fast aller Arten nicht in der Lage, sie anzurufen.

    Nichts spricht also dagegen, das Kamel seinem Schicksal zu überlassen. Einen großen Unterschied machen die unterstellten Handlungsoptionen für das Kamel ohnehin nicht: es ist am Ende tot.

    Sofern das Kamel einen Eigentümer hat, ist dieser zu ermitteln und für die zerstörte Sache zu entschädigen. Was eine ganz neues ethisches Problem aufwirft: Soll man Kamele besitzen und benutzen, wenn man stattdessen auch ein Kraftfahrzeug einsetzen könnte?

  17. #17 Unwissend
    12. Oktober 2013

    Hmh lecker Kamelfleisch

  18. #18 rolak
    12. Oktober 2013

    lecker Kamelfleisch

    Mir fiel ja zuerst *räusper* was Anderes ein, Unwissend.

  19. #19 Jürgen Schönstein
    12. Oktober 2013

    @ST

    Wieder so ein Trollpost.

    Ich nehme an, das war als Präambel zu Ihrem Kommentar gedacht, und als solches ist es geradezu pleonastisch. Was aber den Inhalt angeht: Wer redet von der “Verantwortung gegenüber einem Kamel”? Ich jedenfalls nicht. Mir ging es um die Verantwortung für etwas, was man verursacht hat. Hier zum Beispiel hat man, wie Sie selbst ja bemerkt (!) haben, u.a. auch dem Kamelbesitzer einen Schaden zugefügt – und auch aus dieser Verantwortung würde man sich mit dem erteilten Tafelanschrieb-Rat herausstehlen.

  20. #20 Adent
    12. Oktober 2013

    Oh, bemerkenswert Herr Türpe. Nichts spricht also dagegen auch sie mit gebrochenen Beinen in der Wüste liegen zu lassen, früher oder später müssen sie ja eh abtreten, das werde ich mir merken.
    Können Sie eigentlich noch zynischer?

  21. #21 Sven Türpe
    12. Oktober 2013

    @Adent:

    Was außer der Befürchtung eines schlechten Gewissens (und das wäre Privatsache) könnte jemanden dazu bewegen, anders zu handeln?

    Im Falle des Kamels stellt sich übrigens noch die Frage, wie man dessen Willen eruieren könnte. Vielleicht möchte es lieber in Ruhe verdursten als zum Gegenstand einer Kommentardebatte zu werden, oder sein Besitzer hat es zeitlebens schlecht behandelt und es gönnt ihm keinen Schadenersatz. Letztlich dreht sich die ganze Diskussion doch nur darum, ob unter den verschiedenen Arten, über fremdes Leben zu verfügen, einige besser als andere seien.

  22. #22 Jürgen Schönstein
    13. Oktober 2013

    @ST #21

    Letztlich dreht sich die ganze Diskussion doch nur darum, ob unter den verschiedenen Arten, über fremdes Leben zu verfügen, einige besser als andere seien.

    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: “Letztlich” dreht sich diese Diskussion hier doch nur darum, ob es ethisch vertretbar ist, sich vor der Verantwortung für das eigene Handeln zu drücken, nur weil man eventuell damit durchkommen könnte (das ist die Frage, die sich in obigem Posting stellt). Sie würden sich natürlich aus der Verantwortung stehlen, aber SIe sind zum Glück nicht die entscheidende moralische Instanz.

  23. #23 Sven Türpe
    13. Oktober 2013

    Wer ist denn die entscheidende moralische Instanz? Und mit welcher Begründung sollte ich ihr in dieser Gewissensprüfung(*) folgen? Was würde die entscheidende moralische Instanz fordern, wenn man das Kamel oben durch eine Wüstenspringmaus, einen Skorpion oder eine Sandburg ersetzt?

    (*) vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsdienstverweigerung_in_Deutschland#Kritik

  24. #24 Jürgen Schönstein
    13. Oktober 2013

    Niemand ist die entscheidende moralische Instanz – also auch Sie nicht. Aber Sie spielen sich gerne zur entscheidenden Instanz auf und erklären alles, was nicht aus Ihrer Sicht einen Sinn ergibt, für irrelevant oder – siehe oben – “trollen”. Aber mit Ihnen über Ethik zu diskutieren ist etwa so sinnvoll, wie mit einem Maulwurf über Farben zu streiten.

  25. #25 Adent
    13. Oktober 2013

    @Sven Türpe
    Mitgefühl mit anderen Lebewesen, auch Empathie genannt? Ach Entschuldigung das geht ihnen ja so vollkommen ab, daß es ein unverständliches Fremdwort für Sie sein muß.

  26. #26 Adent
    13. Oktober 2013

    @Sven Türpe

    wenn man das Kamel oben durch eine Wüstenspringmaus, einen Skorpion oder eine Sandburg ersetzt?

    Ja genau, durch eine Sandburg, guten Morgen Herr Troll.

  27. #27 Sven Türpe
    13. Oktober 2013

    Wenn niemand die entscheidende moralische Instanz ist, woher bekommen wir dann ein Orakel, das richtige von falschen Antworten unterscheidet? Und damit es schneller geht: Falls wir kein Orakel finden, sind dann nicht alle Antworten ununterscheidbar, also gleich falsch und gleich richtig?

    (Siehste, jetzt haben wir mit dem alten Problem unausgesprochener Annahmen begonnen und uns zu Grundsatzfragen vorgearbeitet.)

  28. #28 Adent
    13. Oktober 2013

    Ja Herr Türpe, alle Antworten sind ununterscheidbar, sie haben vollkommen Recht. Man soll ja solchen Leuten wie Ihnen nicht widersprechen, das regt sie immer so auf.

  29. #29 MisterKanister
    13. Oktober 2013

    Sven Türpe, halt einfach deine (moderiert) mit deinem weltfremden Geschwätz. Hoffentlich hast du keine Kinder, die du im Notfall ja auch einfach auf der Strasse liegen lassen würdest. moderiert

    Anmerkung des Blogautors: Ich verstehe, dass Diskussionen gelegentlich emotional werden können. Aber dennoch sollte dabei der Ton einer Diskussion gewahrt werden – darum habe ich die Verbalinjurien hier moderiert.

  30. #30 Basilius
    Monogatari
    13. Oktober 2013

    @Adent
    Willst Du wirklich mit dem noch diskutieren?

  31. #31 Adent
    14. Oktober 2013

    @Basilius
    Äh, nein ich dachte das wurde im letzten Post deutlich einem Türpe darf man nicht widersprechen, niemals nicht, wer weiß wo er sonst durchdreht, da ist es hier ungefährlicher…
    Ich fand seinen ätzenden Zynismus nur widerlich und den Vergleich eines Kamels mit einer Sandburg nunja, bemerkenswert.
    Jetzt ist aber auch gut SIWOTI in Ehren …

  32. #32 Sven Türpe
    14. Oktober 2013

    Knnt hr jtzt ml ds Gtrll lssn nd zm Thm zrckkhrn? dr mpfndt hr s ttschlch ls Zmtng, rgmntrn z mssn?

    hr hbt n dr Wst n Sprngms ngfhrn. hr Bn snd gbrchn, br s lbt nch. hr hbt n xt, n Kssn, n Flsch Wssr nd n SV. Ws tt hr?

  33. #33 Sven Türpe
    15. Oktober 2013

    Schnt fr ng cht bdrhlch z sn, wnn jmnd nch Аnnhmn frgt.hr hbt ls s brhpt kn rgmnt?

  34. #34 griesl
    16. Oktober 2013

    die devokalisierung find ich bisschen übertrieben.
    die fragen find ich eigentlich gerechtfertigt, bis auf die sandburg, die bisschen zynisch daherkommt.

    ihr sprecht von empathie gegenüber lebewesen.
    ich könnte wetten, dass ihr im sommer mit der fliegenklatsche aufm balkon gesessenen hattet und jede wespe oder biene , die euch zuleibe rückte, zermanscht habt.
    -sie stören halt- *achtung metapher*

    sicherlich ist ein kamel ein imposanteres tier, weil man nicht genau hinschauen muss um das zu erkennen. *metapher*

    metaphorik kann ziemlich verworren sein.
    eine verantwortung daraus herzuleiten find ich falsch.

  35. #35 Jürgen Schönstein
    16. Oktober 2013

    @Griesl #34

    die devokalisierung find ich bisschen übertrieben.

    Nicht übertriebener als der Versuch jenes Kommentators, jede Diskussion, die sich nicht nach seinen Wünschen und Vorstellungen entwickelt, zu stören und zu “hijacken”. Die selbstgefällige Behauptung, dass er alle Diskutantinnen und Diskutanten zum Thema zurückbringen müsse, ist umso perfider, als damit genau vom eigentlichen Thema abgelenkt werden soll. Denn dieses Thema war “Ist es in Ordnung, sich aus der Verantwortung zu stehlen, nur weil man damit sehr wahrscheinlich durchkommen wird?” Das Kamel war nur die Parabel, mit der die Verantwortung symbolisiert werden sollte. Und dazu hat der entvokalisierte Kommentator keine Antwort, sondern nur Ablenkungsmanöver zu bieten – und ja, auch eine zerstörte Sandburg kann, wenn sie als Kunstwerk (oder zumindest mit viel Liebe und Mühe der ErbauerInnen) geschaffen war, eine ausreichende Verantwortungs-Höhe erreichen. Aber dazu muss man sich eben erst mal grundsätzlich dazu bekennen, dass man für seine Taten verantwortlich ist – und dazu hat sich dieser entvokalisierte Kommentator in seiner langen Trollkarriere hier so gut wie nie fähig gezeigt.

  36. #36 Sven Türpe
    18. Oktober 2013

    Ds rgbns dr Dskssn st ls vrggbn?

  37. #37 Jürgen Schönstein
    18. Oktober 2013

    Nein, nur das Thema.

  38. #38 griesl
    19. Oktober 2013

    seine karriere kannte ich nicht.

    “Ist es in Ordnung, sich aus der Verantwortung zu stehlen, nur weil man damit sehr wahrscheinlich durchkommen wird?”

    definitiv nicht
    aber nicht das individuum gibt moralische grundsätze bzw ethik vor, sondern eine gemeinschaft.
    das, was ich als moralisch ansehe, muss auf der anderen seite des teichs oder sonstwo auf dem globus nicht gelten, noch sonstwo in der gesellschaft.
    ethik ist variabel.

    viele europäer finden es verwerflich, dass in anderen ländern ihre haustiere gegessen werden.
    wie mag wohl ein hindu darüber denken, dass wir gerne rind essen ?!
    ethisch für sie undenkbar, aber uns läuft das wasser im mund zusammen.

    kann man sich in dem zusammenhang in irgendeiner weise falsch verhalten was das kamel angeht ?

    in jeder hinsicht.

  39. #39 Sven Türpe
    19. Oktober 2013

    Wrn d dgmtschn Grnzn dr Dskssn klr bnnnt, msst ch s ncht hrsrbtn. m brgn snd s d Dmn und Hrrn MisterKanister, Basilius, Adent nd Schönstein, d hrtnckg bsts vm Thm br Prsnn dsktrn.

  40. #40 Wilhelm Leonhard Schuster
    19. Oktober 2013

    In des Kaisers Bart hat sich ein Floh verkrochen.
    Darf der Kaiser seine Armee aufbieten um den Floh zu stellen?

    Dies ist eine uralte moralische und ethische Frage.
    Immerhin hat der Floh die Chance, sich rechtzeitig aus dem Staube zu machen und den Bart des kaiserlichen Kammerdieners aufzusuchen-da wird er es wenigstens nur mit den Fingern desselben zu tun bekommen.

    Der Streit um des Kaisers Bart aber, wird bleiben.

  41. #41 Toni
    19. Oktober 2013

    Für “feinfühlige” Menschen, und ich zähle mich selber dazu, keine leichten Entscheidungen.

    Mir ging es mal so ähnlich Mitten in der Nacht (3 Uhr) mit einer Katze am Ortsrand von einem winzigen Kaff – ohne Vorwarnung aus dem Nichts vor das Fahrzeug gelaufen und von mir überfahren worden.

    Leider bewegte sie sich danach noch und war noch nicht tot – was also tun?

    Nach langem hin und her entschied ich mich schweren Herzens nochmal drüber zu fahren…..

  42. #42 Toni
    19. Oktober 2013

    Und man muß dabei wissen, ich liebe Kätzchen…..

    Meine Zwillingsschwester hätte wegen der nichtmehr zur rettenden Katze wahrscheinlich noch die ganze Nachbarschaft rebellisch gemacht und aus dem Schlaf geklingelt.

    Da bin ich mittlerweile “realistischer” veranlagt. Ich habe die Katze nicht gerne umgebracht, aber ich hatte keine Wahl und deshalb habe ich es getan….

    Und ja es ist hilfreich, wenn man weiß wer die Krönung der Schöpfung Gottes ist und das es noch einen “kleinen” Unterschied zwischen dem Menschen und instinktgesteuerten Tieren gibt….. Deshalb hat mich die Sache danach auch nicht groß belastet, im Gegensatz zu meiner Schwester, die wahrscheinlich tagelang wegen der Katze nicht mehr hätte schlafen können.

    Gruß

  43. #43 Jürgen Schönstein
    20. Oktober 2013

    @ST #39
    Nein, Sie müssen hier gar nichts – weder Themen “herausarbeiten”, noch Diskussionen auf den “richtigen” Weg bringen. Wenn Ihnen andere Themen als die, die ich zur Diskussion stelle, lieber sind, dann empfehle ich Ihnen, diese in Ihrem eigenen Blog zur Sprache zu bringen.

  44. #44 Sven Türpe
    20. Oktober 2013

    Dmt ch ds rchtg vrsth: Bgnnt n ndrs Thm tw brts drt, w jmnd dn sggstvn Tl nr Sggetvfrg ncht ommntrls hrntrschlckt? st ds dr-sh-ch-ds-flsch nd ds Mch-wrd-ml-ntrssrn ls nr n Shw, m dvn bzlnkn, dss dr gnz Txt nr f d nhntrfrgt kzptnz nr Prmss zlt? Ncht dss mn ngst hbn msste vr dsr (vrschtn) Ghrnwsch ds klnn Mnns, br mmrhn wr ds rklrng kmptbl mt dm bbchttn Mbbngvrhltn.

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  45. #45 Zollstock
    22. Oktober 2013
  46. #46 Jürgen Schönstein
    22. Oktober 2013

    Dass Sie nicht verstehen (wollen), worum es geht, wissen wir schon längst. Keine Notwendigkeit, es immer wieder zu betonen. Dass Sie nicht wissen (wollen), was Verantwortung – genauer gesagt, die Übernahme derselben – bedeutet, wissen wir auch schon längst. Alles Weitere hat sich damit ja dann schon von selbst beantwortet.

  47. #47 Sven Türpe
    22. Oktober 2013

    Ds mtwllg (nd brgns rchtswdrg) Vrstmmln frmdr Txt st dnn whl sdrck hchstn Vrntwrtngsgfhls?

  48. #48 Jürgen Schönstein
    23. Oktober 2013

    Ja, Verantwortung gegenüber den anderen MitleserInnen.

  49. #49 Sven Türpe
    23. Oktober 2013

    Jrgn Schnstn hlt mn nwrf ls fr drrt bdrhlch, dss r sn Mtmnschn dvr schtzn mcht, ch ws, schtzen mss. dr n Mtmnscn fr drrt nslbstndg, dss s snr wsn Fhrng bdrfn?

  50. #50 Jürgen Schönstein
    23. Oktober 2013

    Nein.

  51. #51 Sven Türpe
    23. Oktober 2013

    Sndrn?

  52. #52 Wilhelm Leonhard Schuster
    27. Oktober 2013

    Das mit der Verantwortung, wenn es um” Camele” geht, ist manchmal sehr schwer richtig zu beurteilen.
    Weiterhin ist es dann, nicht leicht,angemessen zu entscheiden,
    gut im” Kamel Falle” zu handeln.

    Die Folgen der eigenen Entscheidung zu tragen , ist ebenfalls nicht leicht zu tragen .

    Beispiel,selbst erlebt : (Kurzfassung)!
    Im Kampf um Macht und Einfluß am Arbeitsplatz( gleich welcher Art ),geht so mancher(ohne direkten Mord)über Leichen .(Wie der Volksmund richtig sagt.)

    Es ist über 40 Jahre her.Die Fa. floriert.
    Ein fachlich sehr guter Mann ,der sich selber, allen Anderen überlegen glaubt ,deswegen in seiner bisherigen Stelle abgewirtschaftet hat,wird mir zugeteilt .
    Dieser überflügelt mich, den mein Chef mit 10 Leuten, umgab, damit diese(wie er privat sagt) mich in Schach halten, innerhalb kurzer Zeit.

    (Seine Aussage den Kollegen gegenüber : Den(mich) könnt Ihr ALLE nicht halten. )

    Der Mann wird mein Chef .Sein Ziel nun :
    Oberchef werden.
    Ich warne ihn, sich mit diesem anzulegen, da sich dessen Personalprobleme bereits zigmale, durch Tod oder Rausschmiß gelöst haben.

    Als mein Chef mich einstellte, hatte er nahezu sämtliche Leute in seiner aufstrebenden Abteilung verloren.
    (Auch 1968er Leute spielten eine Rolle!)
    Der “Neue” mir zugeteilte Mann, hat zunächst eine völlige Fehlkonstruktion hingelegt, die von mir ungeahndet blieb.
    Dann aber,sehr gute Maschinen gebaut ,(für die ich die Technologie erarbeitet hatte.)

    Er war ein sehr guter Sondermaschinen Konstrukteur!
    Dieser Mann nun, vereinbarte mit meiner Umgebung, den “10 Leuten”,meinen Rauswurf.”

    Es kam zu einer Aussprache (wahrscheinlich über mich) beim Chef ,der meinen Rauswurf (vorläufig)ablehnte, da er Meiner als Gegenpol für den Mann bedurfte.(Ich war bei der Besprechung nicht dabei!)

    Es muß dabei ungeheuer heiß hergegangen sein ,denn der Mann kam völlig erschöpft und blau angelaufen aus dem Chefzimmer.
    Der Mann war um die 50 Jahre alt und schien bisher völlig gesund,führte er doch, in diesem Alter, in der Abteilung einen perfekten Salto vor.

    Ich bin in medizinischen Dingen unerfahren und konnte
    die Gefahr, in der der Mann schwebte, nicht einschätzen .
    Er konnte kaum noch laufen, hätte sich aber, so wie ich seinen egozentrischen Charakter einschätzte, nicht von mir nach Hause fahren lassen.

    In der folgenden Nacht habe ich, ohne den Ernst der Lage zu begreifen , seinen Todeskampf ohne Bedauern ,geistig
    mit erlebt.(Ein guter Christ hätte für den Mann gebetet-ich dachte: geschieht dem recht!)

    Dennoch war ich folgenden Tages über die Todesnachricht völlig überrascht.

    Meine “Mitschuld” hat mich denn doch, einige Zeit hart beschäftigt .

  53. #53 Wilhelm Leonhard Schuster
    1. November 2013

    Nachtrag zu oben:Der “Spion und Zuträger” des “Oberchefs”
    hat später Selbstmord begangen. (Grund mir nicht bekannt).
    Ich war zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr in der Fa.