Der heutige Tag wird an US-Schulen und Universitäten wirklich als eine Art Feiertag behandelt – das Datum des 14. März, geschrieben in der in den USA üblichen Notierung (Monat vor Tag), liefert den Anlass, den “Pi Day” mit Pies aller Art zu feiern. Leider hatte ich diese Woche zu viel zu tun (wir nennen das “crunch week”, wenn praktisch alle MIT-Klassen gleichzeitig irgendwelche Seminararbeiten und/oder Referate auf dem Kalender stehen haben), um selbst einen Pie zu backen (Apfel wäre mir wohl am liebsten gewesen), den ich meinem Sohn mit in die Schule hätte geben können, und einen gekauften wollte er nicht mitbringen.

Wer Lust und noch Zeit hat, kann sich ja an diesem Exemplar versuchen.

Das Rezept für den Teig gibt’s hier.

Und falls dieser Clip an den deutschen Verwertunsgrechtewächtern vorbei kommt, könnte man die folgenden 8 Minuten und 40 Sekunden mit dem Song American Pie von Don McLean verbringen:

… und dann die folgenden Stunden damit, der Bedeutung dieser Textzeilen auf die Spur zu kommen

Happy Pi Day, wie auch immer!

flattr this!

Kommentare (6)

  1. #1 rolak
    14. März 2014

    Das Rezept für den Teig gibt’s hier.

    Der war gut, Jürgen – nicht nur, daß das verlinkte Rezept die Bauanleitung für einen ganz anderen Kuchen ist (der mir als pumpkin pi pie allerdings wesentlich appetitanregender ist), darüber hinaus wird nur die Zubereitung der Füllung beschrieben, während (geraten wg “Line a pie pan with pie dough”) ein Fertigteig in die Form gelegt wird.
    Doch, für Neulinge, PieTeig ist simpel wie Mürbeteig: 1-2-3, allerdings Wasser-Fett-Mehl.

    Aber das war ja ein anderer Kuchen – bei dem hier abgebildeten tippe ich ein wenig ins Blaue auf Biskuit mit Apfel-Rosinen-Fülle.

    vorbei kommt

    Er kam durch – doch der Querverweis zur erschöpfenden Textanalyse ist deutlich interessanter. Schönen Dank!

  2. #2 Jürgen Schönstein
    14. März 2014

    @rolak
    Mein Fehler (jetzt korrigiert) – ich hatte ein Rezept für Pie Crust rausgesucht, das mir appetitlich schien – aber beim Reinkopieren der URL nicht bemerkt, dass es noch die URL der Seite war, wo das Bild herstammte.

  3. #3 rolak
    14. März 2014

    Mein Fehler

    Äußerst läßliche Sünde, Jürgen 😉 Allein wg des appetitlichen Krustenbildes: Zum Glück habe ich soeben eine Stulle verdrückt, sonst würde jetzt sicherlich der Appetitlevel rasant in die Höhe schießen…

  4. #4 MeineMeinung
    15. März 2014

    Leider hatte ich diese Woche zu viel zu tun (wir nennen das “crunch week”, wenn praktisch alle MIT-Klassen gleichzeitig irgendwelche Seminararbeiten und/oder Referate auf dem Kalender stehen haben)

    Du bezeichnest dich als Dozent beim MIT, also jemand der Vorlesungen hält. Welche sind das? Im Netz konnte ich nichts finden, außer das du Mitglied das “WAC teams” bist. Und die Mitgliederliste ist ziemlich lang (einige mit Vorlesungen, andere ohne).

    Etwas mehr über deine konkrete Arbeit beim MIT würde mich interessieren.

    Auch über den Begriff “crunch week” erfährt man im Netz wenig. “crunch time” ist aber geläufig. Interessant finde ich da auch den Zusammenhang zu “crunch mode”. Die habe ich jetzt endlich verstanden.

    Und ach ja: Zwar der dritte Beitrag zum PI-Tag, aber danke für “American Pie” und die Zusatzinfo. Den Song hatte ich fast schon vergessen, was wirklich schade wäre.

  5. #5 Jürgen Schönstein
    15. März 2014

    @MeineMeinung #4
    Mein Titel ist “Lecturer”, und das übersetzt sich mit Dozent am besten. Halte ich “Vorlesungen”? Das kommt darauf an, mit welcher Klasse ich arbeite. In manchen Klassen halte ich Seminare, in andere Workshops, wieder in anderen bin ich eher ein “Nachhilfelehrer”…

    Das MIT schreibt für alle seine Undergraduate-StudentInnen vor, dass sie in jedem Studienjahr mindestens eine “kommunikationsintensive” Klasse in ihrem Fach belegen müssen. Es gibt zwar allgemeine Regeln, was unter “kommunikationsintensiv” zu verstehen ist (Mindestumfänge schriftlicher Arbeiten, Referate etc), aber wie diese Intenstität dann umgesetzt wird, liegt im Ermessen der einzelnen Fachdisziplinen. Aber alle diese Kurse sind Fachkurse mit einer ausgeprägten Kommunikationskomponente – darum tauchen meine KollegInnen und ich nicht mit “eigenen” Vorlesungen im Kursangebot auf, sondern wir sind als Kommunikations-Fachleute Teil des Lehrpersonals für diese Klassen. Wenn es sich beispielsweise um eine “Lab”-Klasse (also eine Klasse mit Vorlesungen und praktischen Laborarbeiten) handelt, können schon mal bis zu einem Dutzend Fachlehrer plus ein halbes Dutzend Kommunikationsdozenten daran beteiligt sein. Darum habe ich auch so viele KollegInnen.

    Was wir tun, nennt sich “Writing Across the Curriculum”, an anderen Hochschulen sagt man dazu manchmal auch “Writing in the Disciplines” – und da geht es nicht darum, Schreiben als eigene Kunstform zu vermitteln, sondern die Studenten darin zu unterweisen, sich in ihrer Fachdisziplin adäquat und mit den passenden Kommunikations-Genres (Projektantrag/Proposal, Projektreport, Memorandum, Fachvortrag etc) auszudrücken.

    Ist jetzt etwas klarer, was ich tue?

    Und was die “Crunch Week” angeht: Es gibt den Begriff der crunch time, also jene Zeit, in der z.B. StudentInnen auf den letzten Drücker ihre Arbeiten (die zwei bis dreimal im Semester fällig sind, je nach Fachdisziplin und Kurs) abliefern. Und da sich diese Zeiten für uns meist innerhalb einer Woche häufen (ich bin in einem normalen Semester an vier bis sechs verschiedenen Klassen beteiligt, und die Zahl der StudentInnen, die ich betreue, liegt je nach Kurs-Angebot irgendwo zwischen 75 und 90 pro Semester. Und wenn also diese Arbeiten innerhalb von einer Woche, oder vielleicht auch mal innerhalb von zehn Tagen die Arbeiten im Pulk eintrudeln, dann wird die “crunch”-Metapher (to crunch = knirschen) wohl begreiflich.

  6. #6 MeineMeinung
    16. März 2014

    Danke für deine Antwort, besonders bezüglich deiner Tätigkeit. Ich habe zwar selbst bis zum Diplom studiert, aber bei uns gab es kein vergleichbares Angebot. Und ich möchte hinzufügen, leider. Es wäre aber auch unfair eine Provinz-UNI mit dem MIT zu vergleichen.

    Wir hatten das simple System: Erstpublikation als Co-Autor über den Professor, erste Eigenpublikation mit Hilfe des Professors und dann ab ins kalte Wasser (na ja, Hilfe gabs natürlich schon – von Kollegen aber auch vom erfahrenen und befreundeten Personal).
    Wobei die erste Eigenpublikation in aller Regel natürlich auch die Diplomarbeit war (da war man ziemlich streng – ohne eigenständige Forschungsarbeit mit Publikation kein Diplom).

    Für Referate und Präsentationen aber gabs keine spezielle Hilfe. Da mußte jeder für sich durch (und hat Lehrgeld bezahlt).

    Falls es dich interessiert, ich habe Proteinkonformationen analysiert und berechnet. Ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. Hat damals nicht so recht funktioniert und tut es heute auch noch nicht. Ist aber enorm interessant und herausfordernd.