– Sie sind transparent und können daher anstelle von gewöhnlichem Fensterglas eingesetzt werden, womit allein schon die Klagen über die „Verschandelung“ durch Solaranlagen verstummen dürften; die Verwendung als Fenster- und Fassadenmaterial bietet zudem den Vorteil, dass vor allem bei niedrig stehender Sonne (die in Mitteleuropa nun mal eher der Normalfall ist) das einfallende Sonnenlicht besser, weil auf größerer Fläche, genutzt werden kann. Um mal das Hochhaus des Süddeutschen Verlags in München als Vergleichsmaßstab zu verwenden: In die Ebene verlegt, entspräche allein schon seine Südfassade knapp der Fläche eines Fußballfeldes.
– Da sie ohne baulichen Mehraufwand anstelle herkömmlicher Glasscheiben eingesetzt werden können, rechnet Lunt auch mit vergleichsweise geringen Anschaffungskosten. Allein der Einbau herkömmlicher Solarzellen macht etwa die Hälfte ihrer Investitionskosten aus; Glasscheiben mit organischer Solarbeschichtung hingegen sind im Einbau nicht teurer als gewöhnliche Fenster.
– Dünnschicht-Solarzellen erfordern keine besonderen Herstellungsbedingungen; sie könnten im Prinzip in einem ganz normalen Druckverfahren hergestellt werden – während herkömmliche Silizumzellen unter hochreinen Bedingungen gefertigt werden müssen und daher mit einer hohen „Energieschuld“ auf den Markt kommen, die frühestens nach fünf Betriebsjahren ausgeglichen ist.
Lunt und seine Kollegen am MIT konzentrieren ihre Forschung zudem auf organische Halbleiter, die speziell nur auf Licht im Infrarotspektrum reagieren; ein aufgedampfter, nanometerdünner Infrarotspiegel erhöht die Energieausbeute der Halbleiter, ohne das dabei nennenswerte Verluste im sichtbaren Lichtspektrum – im Gegensatz zu bisherigen Dünnschicht-Photozellen sind die MIT-Solarzellen fast so klar wie gewöhnliches Fensterglas. Selbst durch eine zusätzliche Graphen-Schicht würde sich die Transparenz nur unwesentlich verringern.
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