“Du stehst nicht eher vom Tisch auf, bis du deinen Teller leer gegessen hast!” Ich nehme an, dass ich nicht das einzige Kind meiner Generation – und vieler, die vorauskamen und noch mehr, die nachfolgten – war, das mit diesem Zwang tagein, tagaus leben musste. Als ich Vater wurde, hatte ich mir geschworen, diesen Satz selbst nie zu benutzen – und angesichts der Tatsache, dass Übergewicht das Gesundheitsproblem für Kinder und Jugendliche in den USA ist (die First Lady Michelle Obama hat sich den Kampf dagegen als erstes Ziel gesteckt), wäre mir jede andere Einstellung dazu als unvernünftig erschienen. Dazu stehe ich auch weiterhin.
Aber als ich dieses Bild (bitte klicken)* in der aktuellen Ausgabe von National Geographic sah, verschlug’s mir doch erst mal die Sprache: Es zeigt, für den Fotografen zusammengestellt, die Menge an Lebensmitteln, die eine durchschnittliche vierköpfige Familie in den USA jährlich wegwirft – 21 Prozent ihrer gesamten Lebensmitteleinkäufe, das sind runde 520 Kilogramm, die entweder als Essensreste “entsorgt” werden oder schon vor der Verarbeitung verdorben sind. Laut NatGeo addiert sich der Wert dieser verlorenen Lebensmittel jährlich auf 115 Milliarden Dollar; für die Produktion dieser Lebensmittel gingen mehr als ein Viertel des US-Wasserverbrauchs und 300 Millionen Barrel Öl drauf. Das ist umso erschreckender, als – wie ein früherer Beitrag in dieser Ernährungsserie von National Geographic auf das Problem hinwies – fast 50 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner (viele davon Kinder) als “food insecure” gelten, wie man im Neusprech unserer Tage für “hungernd” sagt…
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