…scheint deutsche Gemüter zu erhitzen, wie ich aus diesem Kommentar im Tagesspiegel lernen kann. Ob dies eine speziell deutsche Sichtweise ist, möchte ich jetzt nicht beurteilen, aber dass auch in den USA eine gewisse Skepsis ob der Selbstlosigkeit dieses 99-Prozent-Coups herrscht, mag dieser Beitrag aus dem – Superreichen nun gewiss nicht übel wollenden – Magazin Forbes belegen: Zuckerberg kann tatsächlich enorme Steuervorteile aus der rund 45 Milliarden Dollar schweren Geste erzielen.

Aber das heißt erst mal nicht, dass so eine Spende kategorisch schlecht oder in irgend einer Weise Teil eines sinistren Plans ist – es ist in jedem Fall besser, als wenn Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan ihr bisher angesammeltes Vermögen (das in den Berichten auf runde fünfundvierzigeinhalb Milliarden Dollar veranschlagt wird) behalten und später ihrer Tochter – deren Geburt der Anlass dieser Spendenankündigung war – vermachen würden. Mit so vielen Milliarden kann man bestimmt eine Menge Gutes tun. Und letztlich kommt das Geld dann doch der Gemeinschaft zu gute, oder?

Nun, ganz so simpel ist es dann doch nicht. Denn es geht ja nicht nur darum, ob reiche Leute auf ihrem Geld hocken wie Onkel Dagobert in seinem Geldspeicher oder nicht – es geht genau so wichtig darum, was mit den Spenden passiert. Oder besser: Wer darüber entscheidet, was mit den Spenden passiert. Ich lasse die Zuckerberg-Spende-Story jetzt mal außen vor, die ist noch zu neu, als dass da schon irgendwelche Erfahrungswerte vorliegen. Aber das heißt nicht, dass es keine Erfahrungen dazu gibt. Und die sind nicht immer so gemeinnützig und wohltätig, wie es auf Anhieb klingt.

Als der Öl-Milliardär und Tee-Party-Finanzier David H. Koch beispielsweise dem Massachusetts Institute of Technology (mein Arbeitgeber, damit hier keine Unklarheiten aufkommen) vor acht Jahren 100 Millionen Dollar für die Errichtung eines (nach ihm benannten) Krebsforschungsinstituts spendete, war es selbst für Menschen, die seinen politischen Aktivitäten misstrauisch bis ablehnend gegenüber stehen, kaum möglich, darin etwas Unappetitliches zu finden – 100 Millionen Dollar für die Krebsforschung sind 100 Millionen Dollar mehr für die Krebsforschung. Doch die Spende hatte natürlich ihre Haken: Der Bau des Instituts kostete schon mehr als das Doppelte, was Koch gespendet hat, und für den jährlichen Betrieb des durchaus erfolgreich forschenden Instituts gehen runde 50 Millionen drauf. Mit anderen Worten: Andere, darunter auch der viel beschworene und offenbar immer männliche Steuerzahler, mussten eine Menge Geld zusätzlich hinlegen, damit das Institut nun den Namen eines reichen Mannes trägt. Geld, das vielleicht an anderer Stelle einen ebenso großen gesellschaftlichen Nutzen gehabt hätte. Denn generell beklagen sich Krebsforscher in den USA nicht über Geldmangel…

Der generelle Haken an diesen generösen (und bestimmt auch oft ehrlich generös gemeinten) Spenden ist eben, dass sie fast immer zweckgebunden sind, und zwar meisten so, das sie “sichtbar” – und damit den Ruhm der SpenderInnen fördernd – für einen von eben diesen SpenderInnen vorbestimmten Zweck verwendet werden. Dabei spielen persönliche Präferenzen (Koch beispielsweise ist selbst ein Krebspatient) oder das Prestige des Empfängers (Museum, Universität, erfolgreiche Sportmannschaft etc.) oft die entscheidende Rolle – und eben nicht der gesellschaftliche Nutzen. Natürlich gibt es da positive Ausnahmen: ohne die Bill and Melinda Gates Foundation beispielsweise würde vermutlich fast gar nichts für die Malariaforschung ausgegeben, obwohl Malaria eine der tödlichsten Infektionskrankheiten der Welt ist, die jährlich rund 600.000 Menschen umbringt: von den rund 320 Millionen Dollar, die jährlich für die Erforschung der Malaria ausgegeben werden, stammen vier Fünftel direkt von der Gates-Stiftung. Aber viel häufiger ist es der neue Flügel eines bereits gut ausgestatteten Museums, der Neubau eines akademischen Instituts an einer Eliteuni (ich bin davon umgeben, und praktisch jeder Bau, jeder größere Hörsaal hier am MIT ist nach einem Spender oder einer Spenderin benannt), oder eine Konzerthalle – Objekte, die sich die Empfänger meist auch ohne die großzügige Gabe hingestellt hätten.

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Kommentare (30)

  1. #1 MartinB
    3. Dezember 2015

    Sehr zustimmenswert. Aber dazu
    “Denn generell beklagen sich Krebsforscher in den USA nicht über Geldmangel…”
    kenne ich andere Stimmen (z.B. bei Respectful Insolence) – soweit ich weiß, ist es inzwischen in den USA deutlich schwieriger, NIH-Anträge durchzubekommen.

    ” paar Steuern mehr, ein höherer Mindestlohn, bessere Krankenversicherung und Altersversorgung für alle”
    Kommunist!

  2. #2 misterx
    3. Dezember 2015

    Danke, guter blogpost.

  3. #3 noch'n Flo
    Schoggiland
    3. Dezember 2015

    Sooo einfach kann man das aber auch nicht gegenrechnen. Würde Zuckerberg sein Vermögen nicht spenden, würden die zu zahlenden Steuern (die er durch seine Spende einspart) ja sicherlich nicht 45 Mrd USD betragen, oder? Also letztlich kommt der Allgemeinheit durch diese Aktion sehr viel mehr Geld zugute, als wenn es mit der Zwischenstation über den Staatsapparat erfolgt wäre (wo man ja auch nie sicher sein kann, wo die eine oder andere Million versickert…).

  4. #4 odet
    3. Dezember 2015

    Das eigentliche Problem wie ich es sehe, ist daß Zuckerberg et al. die Demokratie aushebeln. Zunächst werden keine Steuern bezahlt und damit die Bürger zahlreicher Staaten betrogen.Die Staaten, deren Aufgabe es ist die Steuereinnahmen demokratisch zu verwenden, werden dadurch weniger handlungsfähiger.
    Stattdessen kommt dann aber ein “Wohltäter” und verteilt Brosamen nach seinem Gutdünken. Maximal undemokratisch und zum Kotzen widerlich.

  5. #5 MartinB
    3. Dezember 2015

    @noch’nFlo
    Naja, in einem gut funktionierenden Steuersystem würden ja schon ein signifikanter Anteil an Steuern z.B. auf die Zinseinnahmen etc. anfallen, langfristig dürfte da schon einiges zusammenkommen. (Ist natürlich eh die Frage, woher die 45Mrd stammen, sprich, wie viel Steuern Zuckerberg bisher gezahlt hat.)
    Und dann kann ich das Geld eben auch mal ganz banal für Sozialausgaben etc. verwenden, statt für prestigeträchtige Vorzeigeprojekte.

  6. #6 Wilhelm Leonhard Schuster
    3. Dezember 2015

    Ein Rothschild käme sicherlich nicht auf einen derart “dummen Gedanken sooo viel zu verschleudern”!
    Nach “Rockefeller Art” sich einen Namen zu machen, scheint mir irgendwie vernünftiger!

  7. #7 Jan
    3. Dezember 2015

    Zuckerberg hat auf die 45 Milliarden noch gar keine Steuern gezahlt. Der holt die ja nicht aus seinem Geldspeicher. Das sind die verbliebenen Anteile an seinem Unternehmen.

  8. #8 shader
    3. Dezember 2015

    Das die 45 Mrd. Dollar der Allgemeinheit zugute kommen, würde ich in Anführungsstrichen setzen. Denn Mark Zuckerberg wird weiterhin die volle Kontrolle über das Geld besitzen und darüber entscheiden, wofür es ausgegeben wird. Es wird nach seinen Maßstäben ausgerichtet sein. Und da habe ich meine Zweifel, ob eine einzelne Person besser über die Bedürfnisse der Allgemeinheit Bescheid weiß, als eine gewählte Gruppe und deren zur Verfügung stehenden Behörden.

    Ich sehe die “Spende” als eine Machtdemonstration. Von außen betrachtet gibt man Geld ab, aber in Wirklichkeit erhält man Macht. Die Macht der Gestaltungsfreiheit. Mal ein Beispiel, der Etat des Bundeslandes Thüringen umfasste 2015 gut 9 Mrd. Euro. Mit dem Geld von Mark Zuckerberg könnte Thüringen einige Jahre ohne jede Steuereinnahme Politik machen. Was hat aber Thüringen mit Mark Zuckerberg zu tun? Nix. 😉 Es gibt aber andere staatliche regionale Strukturen, die mit diesem Geld arbeiten kann und zum Wohnort von Zuckerberg gehört. Der Unterschied wäre nur, in dem Fall könnte Zuckerberg nicht darüber bestimmen, wofür es ausgegeben wird. Und das ist der entscheidende Unterschied zu einer Stiftung. Ich finde es edelmütiger Geld an jemanden zu geben, ohne ihm zu sagen, wofür er es ausgeben soll.

  9. #9 noch'n Flo
    Schoggiland
    3. Dezember 2015

    Ich habe mal ganz verschärft darüber nachgedacht, was ich machen würde, wenn ich ein Vermögen von rund 45 Mrd. USD angesammelt hätte. Leider bin ich kein so grosser Altruist, so dass am Ende meiner Überlegungen folgende Liste herauskam:

    1. eine Milliarde für mich zurückbehalten – da habe ich mein Leben lang keine Sorgen mehr
    2. einen eigenen Freizeitpark bauen (okay, ich gebe zu – ich bin ein hoffnungsloser “Roller Coaster Tycoon”-Fan (und ein Extrem-Achterbahn-Freak dazu)), aber hey: wozu ist man denn reich, wenn man nicht damit seinem eigenen Spleen fröhnen kann?
    3. ein paar Filmprojekte finanzieren – zum einen, um eine Reihe von Büchern (nach meinen Vorstellungen) verfilmen zu lassen, die es aus meiner Sicht schon längst auf der grossen Leinwand hätte geben sollen; zum anderen um das bislang grossartige Werk Peter Jacksons um eine komplette Werkschau J.R.R. Tolkiens zu erweitern (egal, wieviele Kinogänger das “Silmarillion” oder die “Geschichten aus Mittelerde” usw. wirklich interessieren)
    4. mit dem Geld, welches dann noch übrig ist (das sollten immer noch mind. 40 Mrd USD sein), mit anderen Grossinvestoren ein eigenes Raumfahrtprogramm initiieren

    Wie gesagt: das ist meine ganz persönliche (und auch recht spontan entstandene) Liste von Projekten, in die ich meine (leider nicht vorhandenen) Milliarden investieren würde.

    Bin ich deswegen jetzt ein A-Loch?

  10. #10 Beobachter
    4. Dezember 2015

    @ noch`n Flo:

    Ja.

  11. #11 Jürgen Schönstein
    4. Dezember 2015

    @Noch’n Flo

    Bin ich deswegen jetzt ein A-Loch?

    Nein. Es geht nicht darum, was jemands Charakter hier ist, und wenn diese(r) jemand sein Geld in einer Weise ausgibt, von der auch andere etwas haben, dann ist das definitiv lobenswerter als wenn er/sie wie Steve Jobs (dem Vernehmen nach!) nicht viel mit Wohltätigkeit am Hut hat. Das Problem, das ich beschreiben will, liegt darin, dass es auch nicht automatisch die Dankbarkeit der Allgemeinheit verdient, wenn diese kein Wort dabei mitreden darf, wie und wofür das Geld verteilt wird. Und dass ein System, in dem eine kleine Gruppe beinahe unvorstellbare Vermögenswerte ansammeln, während ein signifikanter Teil der Gesellschaft noch nicht mal ein lebenswürdiges Einkommen erzielen kann, obwohl sie arbeitet, weit von sozialer Gerechtigkeit und in gewisser Weise sogar von sozialer Funktionalität entfernt ist, dürfte auch nicht schwer nachvollziehbar sein..

    @Martin B

    …soweit ich weiß, ist es inzwischen in den USA deutlich schwieriger, NIH-Anträge durchzubekommen

    Das mag schon sein, aber trotzdem wird viel mehr Geld in die Krebsforschung gesteckt als beispielsweise in die Malariaforschung – allein das Nationale Krebsforschungsinstitut (NCI) hat ein jährliches Budget von 4,8 Milliarden Dollar; aus privaten Quellen kommen nochmal viele Milliarden hinzu – z.B. runde drei Milliarden Dollar allein für Brustkrebsforschung jährlich. Da sind die 320 Millionen weltweit für Malariaforschung vergleichsweise ein Rundungsfehler.

    Kommunist

    Nein, aber ein Idealist. Leider unheilbar, fürchte ich.

  12. #12 MartinB
    4. Dezember 2015

    @Jürgen
    Der Vergleich Malaria-Krebs hinkt natürlich massiv,, das eine ist eine einzige Krankheit, das andere ist ein extrem komplexes Krankheitsbild mit gigantischen Unterschieden in Wirkungsweise, Ursachen usw.

    Aber eigentlich ging es mir um diesen Satz:
    “Denn generell beklagen sich Krebsforscher in den USA nicht über Geldmangel…”
    denn soweit ich weiß beklagen sich Krebsforschher in den USA generell über Geldmangel.

    “Nein, aber ein Idealist. ”
    ich denke, nach amerikanischen Maßstäben ist deine Ansicht schon “kommunistisch” – auf unsere hiesige Demokratie übertragen wären ja auch die Demokraten wohl eher rechts der CDU einzusortieren 😉

  13. #13 Beobachter
    4. Dezember 2015

    Also muss ich doch erklären, wie ich mein “Ja” (# 10), eine kurze Antwort auf eine kurze Frage, gemeint habe:

    Es geht hier nicht darum, was einzelne Kommentatoren hier mit einer Unsumme Geldes machen würden, wie ihre persönlichen Vorlieben sind und welchen zu vermutenden Charakter sie haben.
    Worum es geht, hat Jürgen Schönstein in seinem Beitrag und Kommentar beschrieben.
    Und es geht darum, eine Debatte in der Sache weiterzubringen; nützliche Meinungen und Informationen auszutauschen, die zur Klärung/Beurteilung eines Sachverhaltes beitragen können.

    Wenn man die Kommentarmöglichkeiten eines Blogs dazu nutzt bzw. missbraucht, um provokativ persönliche Statements abzugeben, die nichts mit dem Thema zu tun haben, ist man in der Tat ein “A ….” – um bei der oben eingeführten Bezeichnung zu bleiben.
    Und was man ist, wenn man öffentlich kundtut, eine Milliarde zu brauchen, um ein Leben lang keine Sorgen haben mehr haben zu müssen – tja …
    Das lässt Rückschlüsse auf den Charakter des Kommentators zu – um den geht es hier aber nicht, und es ist völlig unerheblich in der Sache/für die Debatte.

  14. #14 Beobachter
    4. Dezember 2015

    Korrektur Tippfehler (# 13, vorletzter Satz):
    Bitte das erste, überflüssige “haben” löschen – danke.

  15. #15 shader
    4. Dezember 2015

    @noch’n Flo: “Leider bin ich kein so grosser Altruist…”

    Hmm, muss man eigentlich ein Altruist sein, um Geld für persönliche Ziele auszugeben? Ich würde das eher verneinen.

  16. #16 Gerald Fix
    4. Dezember 2015

    Den Nachdenkseiten zufolge hat Zuckerberg keine 45 Milliarden gespendet, sondern lediglich erklärt, im Laufe seines Lebens Aktien mit diesem Wert in die Chan Zuckerberg Initiative LLC transferieren zu wollen. In den nächsten Jahren gehe es um ca. eine Milliarde Dollar. Die Chan Zuckerberg Initiative LLC kontrolliere Zuckerberg weiterhin.

    Ich kann nicht beurteilen, ob diese Aussage zutrifft. Kann das jemand?

  17. #17 Jürgen Schönstein
    5. Dezember 2015

    @MartinB

    …soweit ich weiß beklagen sich Krebsforschher in den USA generell über Geldmangel

    Aber auf vergleichsweise hohem Niveau. Es ging mir aber gar nicht darum, die Krebsforschung schlecht zu machen (nichts läge mir ferner), sondern darum, dass Spender oft gar nicht danach fragen, wo ihr Geld am meisten gebraucht wird, sondern danach gehen, was ihnen selbst am nächsten liegt, siehe David Koch. Und daran ist ja erst mal nichts unredlich, denn es ist ihr Geld – doch das genau der Haken: Die Präferenzen dieser privaten Spender stimmen selten, und wenn dann eher zufällig, mit den Interessen der Allgemeinheit überein.

  18. #18 BreitSide
    Beim Deich
    8. Dezember 2015

    Da kann ich im Grundtenor nur dem Eingangspost folgen: Wir können das Kind gerne beim Namen nennen und die Milliarden kriminell nennen, zumindest teilweise.

    Man wird nicht so reich, wenn man gut ist (“gut” im Sinne von exzellenter Ingenieur, Programmierer, Verwalter). Man muss auch rücksichtslos sein. Was ja vielleicht nicht legitim, aber noch legal ist. Aber das reicht auch nicht, um so viele Milliarden aufzuhäufen. Das geht schlichtweg nicht ohne kriminelle Machenschaften wie Erpressung, Schmiergeld und illegale Lobbyarbeit.

    Dieses Geld, das man der Gemeinschaft also gestohlen hat (was heißt noch einmal “privari”, von dem das Wort “privat” kommt?), ihr dann mit großer Geste wieder zurückzugeben, auch wenn es für “orphan diseases” ist (ich weiß, Malaria ist eher das Gegenteil, aber vom Finanziellen her ein orphan), ist einfach ein Alibimäntelchen.

    Immerhin, es geht nicht um 10% (oder 0,7% wie das deutsche Entwicklungshilfeziel, das immer noch weit verfehlt wird), sondern um 99%, aber bei diesen irrsinnigen elektronisch erzeugten Gewinnen durch Massenabzocke bleibt – wie schön oben beschrieben, immer noch mehr übrig, als wohl 99,9% der Weltbevölkerung je haben werden.

    Und ja, wie Gerald Fix zutreffend schrub, er will das Geld “im Laufe seines Lebens” ausgeben. Auch wenn das dann immer noch über eine Mrd pro Jahr ist, relativiert das die ganze Sache doch erheblich.

    Und wenn er in 5 Jahren sagt “Mir doch egal, was ich damals versprochen habe!”, ist er ein A-loch (das wievielte Mal taucht dieser Begriff jetzt in diesem Fred auf…), aber was soll´s, als superreiches A-loch lebt es sich auch gut.

    Und was ist, wenn Fatzebuck auf einmal nicht mehr so viel Wert ist? Hätte Max Grundig so gehandelt oder JosefNeckermann, da wäre nix mehr übrig geblieben. Und heute steigen und schwinden Unternehmenswerte schneller als früher.

  19. #19 Jürgen Schönstein
    10. Dezember 2015

    Ich habe nicht geschrieben, dass Zuckerberg oder seine MIlliarden in irgend einer Form kriminell seien – und das wollte ich auch ungeschrieben nicht so gemeint haben. Und ich bezweifle auch nicht, dass er mit seiner Spende, wie immer sie ausfallen wird (in jedem Fall wird er sich von viel Geld trennen) ehrliche humanitaere Intentionen hat. Und dass das in jedem Fall besser ist, als wenn er sein Geld einfach behalten wuerde. Aber ich finde es in der Tat problematisch, wenn Reichtuemer von der Groessenordnung eines Bruttosozialprodukts in den Haenden einiger weniger Personen versammelt werden und dadurch der soziale Ausgleich zu einer jederzeit widerrufbaren Gefaelligkeit der Habenden reduziert wird.

  20. #20 BreitSide
    Beim Deich
    10. Dezember 2015

    “Ich habe nicht geschrieben, dass Zuckerberg oder seine MIlliarden in irgend einer Form kriminell seien – und das wollte ich auch ungeschrieben nicht so gemeint haben.”

  21. #21 BreitSide
    Beim Deich
    10. Dezember 2015

    Upps, da war ich zu schnell. Ich wollte dazufügen:

    Ich aber. So viele Klagen wie Fatzebuck schon am Hals hatte (und wer weiß wieviele, die im Vorfeld monetär geklärt wurden…), kann das nicht alles legal gewesen sein. Und schon gar nicht legitim.

    Meine Meinung…

  22. #22 Beobachter
    11. Dezember 2015

    @ BreitSide:

    Deine Meinung zu Ende gedacht hieße:
    Alle (Multi-) Millionäre/Milliardäre sind weder legal noch legitim zu ihrem Vermögen gekommen – sie sind also alle Verbrecher, ob sie nun gnädigerweise spenden oder nicht.

    Ihr Vermögen konnten sie aber trotzdem ansammeln, und es hat sie keiner daran gehindert.
    Wenn in einem Wirtschafts-/Gesellschaftssystem so etwas möglich ist, stimmt etwas mit dem System nicht.
    Also ist das System (zumindest) korrekturbedürftig.

    Wie und von wem?
    Eine Debatte darüber wäre ein verdammt weites Feld …

    Früher, und es ist noch nicht lange her, sind Leute mit solchen Denkansätzen in den USA als Kommunisten beschimpft und angeklagt worden (McCarthy-Ära):
    https://de.wikipedia.org/wiki/McCarthy-%C3%84ra

  23. #23 BreitSide
    Beim Deich
    12. Dezember 2015

    Ja, da hast Du richtig zu Ende gedacht. Nicht alle werden erwischt wie Hoeneß oder Ackermann. Und ja, es ist ein verdammt weites Feld.

    Der Papst sprach doch neulich: “Unsere Art zu wirtschaften tötet!”. Dieser Kommunist dieser.

    Von Mc Carthy angeklagt zu werden adelt doch eher? Genauso wie Bücherverbrennungen…

  24. #24 Beobachter
    12. Dezember 2015

    ” … Von Mc Carthy angeklagt zu werden adelt doch eher? Genauso wie Bücherverbrennungen…”

    SO “geadelt” zu werden: mit demütigenden Gerichtsverfahren, dauernden Verhören; dem Druck, Freunde verraten zu müssen; Berufsverbot etc. – macht den Betroffenen bestimmt große Freude.
    Sie hätten mit Sicherheit gern auf dieses “Privileg” verzichtet.
    (Bsp.: C. Chaplin, E. Kazan, A. Miller etc.)

    Und wenn Bücher verbrannt werden, während die Autoren im KZ sitzen, dort abkratzen, gefoltert oder “auf der Flucht erschossen” werden, nicht veröffentlichen dürfen, Reiseverbot erhalten, emigrieren müssen etc. – das adelt auch ganz ungemein; und wird, wenn überhaupt, erst viel später auf dem Papier in den Geschichtsbüchern oder in der Literaturgeschichte “gewürdigt”.
    Mit viel “Glück” bzw. zur “offiziellen Gewissensberuhigung” wird Jahrzehnte später vielleicht eine Straße oder eine Schule nach dem so “Geadelten” benannt – nicht bevor es selbst da(nn) noch Diffamierungen gegeben hat.
    Bsp.:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_von_Ossietzky
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Tucholsky

  25. #25 BreitSide
    Beim Deich
    12. Dezember 2015

    Du WILLST mich absichtlich falsch verstehen, scheint mir. Nochmal zum Mitschreiben:

    – Du schrubst, “solche” Gedankenansätze wären früher ein Fall für McCarthy etc. gewesen.
    – Ich schrub darauf, dass gerade DIESE Tatsache, dass sie früher ein Fall für McCarthy gewesen wären, sie “adelt”.

    Jetzt verstanden?

    Wenn nicht, dann nochmal ein anderer Gedankengang: Sind uns Bücher/Kunstwerke nicht gerade DESHALB besonders wertvoll, WEIL sie von Diktatoren mit Vernichtung bedroht wurden/werden?

    Kannst Du das nachvollziehen?

  26. #26 Beobachter
    12. Dezember 2015

    @ BreitSide:

    Also, “schrub(st)” erinnert mich immer an “schrubben” und tut mir als Rechtschreibfehler hier im Zusammenhang mit “schreiben” richtig in den Augen weh.
    Zur Info:
    https://www.duden.de/rechtschreibung/schreiben

    Es ist völlig wurscht für den irgendwie, von wem auch immer “Geadelten”, wenn man ihn zu Lebzeiten ignoriert, diffamiert, quält und/oder erst dann “würdigt”, wenn er endlich tot ist.
    Er hat nichts Positives davon, weder zu Lebzeiten noch im “Jenseits”.
    Vernünftiger wäre es, sich zu seinen Lebzeiten mit seinen Veröffentlichungen auseinanderzusetzen, sie zu diskutieren und sie ernst zu nehmen.
    Auch nachfolgenden Generationen sind z. B. die “verbrannten Dichter” zum großen Teil entweder unbekannt (nicht oder kaum mehr aufgelegt worden) oder suspekt (ihr “Ruf” hat sich gehalten); man hat oft “ganze Arbeit” geleistet.
    Auch die haben also wenig bis nichts davon.
    Also was soll Dein Geschwafel von irgendeiner “Adelung”?

    „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“
    (Heinrich Heine)
    https://www.zitate-online.de/literaturzitate/allgemein/19065/dort-wo-man-buecher-verbrennt-verbrennt-man.html

    Das gilt offensichtlich bis heute …

    @ all:
    Sorry, alles etwas off topic …

  27. #27 BreitSide
    Beim Deich
    12. Dezember 2015

    Mann, Du hast es immer noch nicht verstanden!

    Ich versuch´s mal anders herum: Als Du schrubst, für einen “solchen” Gedankengang wäre man McCarthys Opfer geworden, was wolltest Du damit ausdrücken?

    Dass mein Gedankengang falsch war?
    Dass mein Gedankengang richtig war?
    Dass mein Gedankengang gefährlich war?
    Dass mein Gedankengang unamerikanisch war?

    Und komm bitte nicht mit “das musst Du schon selbst herausfinden” 🙄 Ich habe es jetzt zweimal versucht und bin an Dir gescheitert.

  28. #28 Beobachter
    13. Dezember 2015

    – off topic –

    @ BreitSide, # 27:
    Wer hat da wen nicht verstanden?
    Nochmal:
    Zur Rechtschreibung:
    https://www.duden.de/rechtschreibung/schreiben
    Zum “Nebenthema”:
    Ich halte es für Blödsinn, das Wort “adeln” in dem von Dir verwendeten Zusammenhang zu benutzen (# 23).
    Weshalb ich das meine, habe ich schon erklärt (# 24, 26).
    Mehr gibt`s nicht dazu zu sagen.

  29. #29 BreitSide
    Beim Deich
    13. Dezember 2015

    Hab ich´s doch gewusst, auf konkrete Fragen nur blablabla. Du hast Dich in den falschen Socken verbissen. Lass ihn doch mal los.

    Was ich schrub, hast Du schlichtweg nicht verstanden. Und arbeitest Dich jetzt an irgendwelchen grammatikalischen Schrilligkeiten ab.

    Und falls es der hoch geehrten Geschmäcklerei des Beobachters nicht goutiert, nütze ich fürderhin das Wort “Adeln” in seinem Dunstkreise nicht mehr.

    Wie gefällt es dem Stilpapst denn so: Wenn jemand von einer Diktatur schlecht behandelt wird, spricht das eher für ihn. Ist das jetzt einfach genug ausgedrückt? Kannst Du damit kondom gehen?

  30. #30 Bullet
    15. Dezember 2015

    Euch is langweilig, wa?