Wenn man Gewohnheitsrechte hier berücksichtigt, dann muss die Antwort in jedem Fall “ja” lauten: Als Kehrseite des Wissens ist sie vermutlich so alt wie unsere Menschlichkeit selbst; wir finden sie in der Aeneis (II, 49 – wenn die Trojaner die offensichtlich gut begründete Warnung des Laokoon vor dem Geschenk der Griechen in den Wind schlagen, mit fatalen Konsequenzen); sie ist, wie Schiller den englischen Feldherrn Talbot noch im Sterben sagen lässt, eine Kraft, gegen die selbst die Götter vergebens kämpfen (Die Jungfrau von Orleans, 3. Aufzug, 6. Auftritt). Sie hat in der deutschen Geschichte zu wiederholten Katastrophen geführt und wurde danach als Generalentschuldigung bemüht. Und wer hätte vergessen, wie George W. Bush, als US-Präsident sich im Interview mit der Fernsehjournalistin Diane Sawyer des gezielten Nichtbeachten von allgemein verfügbaren Nachrichten rühmte:

Diane Sawyer First of all, I just want to ask about reading. Mr. President, you know that there was a great deal of reporting about the fact that you said, first of all, that you let Condoleezza Rice and Andrew Card give you a flavor of what’s in the news.
President Bush: Yes.
Diane Sawyer: That you don’t read the stories yourself.
President Bush: Yes. I get my news from people who don’t editorialize.

Hier muss ich vielleicht anmerken, dass ich in meiner Überschrift ursprünglich von “Dummheit” geschrieben habe. Doch Dummheit ist – abgesehen davon, dass sie nicht immer nur eine Personeneigenschaft ist (“das war eine Dummheit”, sagt man ja auch, ohne sie jemandem direkt zuzuschreiben) – eigentlich eher als die Unfähigkeit zu verstehen, Information zu verarbeiten. Ignoranz hingegen ist die bewusste Entscheidung, Information nicht zur Kenntnis zu nehmen. Und die ist, wie man sieht, derzeit hoch im Kurs: Sie florierte, als britische Wählerinnen und Wähler, wie mein ScienceBlog-Kollege Joseph Kuhn hier schon geschrieben hat, im Vorlauf zum Brexit-Referendum lange Zeit belügen ließen und (we ich hier hinzu fügen möchte) offenbar erst nach ihrer Abstimmung mit der Recherche begannen, was diese Entscheidung eigentlich bedeutetBrexit-Google, und sie treibt stândig neue Blüten, wenn US-Wahlberechtgte in großer Zahl Donald Trump zulaufen und -jubeln, obwohl es leicht nachzulesen ist, dass er schon fast pathologisch unfähig ist, ein wahres Statement abzugeben und dazu neigt, seine eigenen Behauptungen zu leugnen.

Doch in der Überschrift frage ich ja nicht einfach, ob Ignoranz eine Tatsache ist – sondern ob es so etwas wie ein Recht auf Ignoranz gibt – also ein Recht, Tatsachen, Fakten, Informationen allgemein nicht zur Kenntnis nehmen zu müssen. Just jenes schien ja der britische Justizminister Michael Gove zu postulieren, als er erklärte, das britische Volk habe die Nase voll von Experten. Falls jemand jetzt dagegen halten will, dass Gove doch nur “Experten” gemeint habe, also Leute, die so tun, als ob sie etwas wüssten, obwohl sie falsch liegen – nein, offenbar nicht. Denn er konnte keine Experten (diesmal ohne Anführungszeichen, also Personen, die seiner Meinung nach richtig liegen) benennen. Damit war sein Argument pauschal gegen alle gerichtet, die sich als Fachleute geäußert hatten – weil sie halt nicht seine Position unterstützen wollten.

Ich gestehe gerne, dass ich manchmal auch von einer abgelegenen Insel träume, auf der ich von keinerlei Nachrichten bedrängt werde (aktuell ist es wirklich kein Vergnügen, das Zeitgeschehen zu verfolgen, egal wo) und wo ich mir meine Villa und meine Welt nach eigenem Gefallen kunterbunt ausmalen kann. Sich informieren ist zeitaufwändig, manchmal richtig anstrengend (vor allem, wenn es um Fachinformationen geht) und führt dann trotzdem noch nicht mal zu einem einigermaßen stabilen Zustand: Was wir heute “wussten”, kann morgen schon (wieder?) falsch oder zumindest überholt sein. Selbst – und manchmal sogar ganz besonders – in der Wissenschaft. Und da ist es sogar fast schon begreiflich, wenn man sich lieber auf “alte Weisheiten” verlassen will und somit Tradition und Evidenz durcheinander bringt.

In der Wissenschaft ist die Antwort auf die Titel-Frage ja ziemlich einfach: Nein. Ignoranz ist dort kein nachhaltiges Modell; neue Erkenntnisse ersetzen das bisher “Gewusste”, ob es diesem – und seinen Wissensträgerinnen und -trägern – nun passt oder nicht. Dauert manchmal ein bisschen, ist am Ende aber unvermeidlich.

Der Haken ist nur: Das “richtige Leben”, also das Leben außerhalb der akademischen Welt, folgt meist anderen Regeln des Wissens – ob uns das passt oder nicht. Die aus genetischer Sicht unhaltbare Idee, dass sich Menschen in Rassen sortieren lassen, ist beispielsweise in der US-Gesellschaft so tief verankert, dass sie aus dem Alltagsleben nicht mehr zu entfernen ist. Selbst an einer dem Wissen sicher aufgeschlossenen Universität wie dem Massachusetts Institute of Technology, wo ich arbeite, wird der Begriff “Race”, also Rasse – sicher wider besseres biologisches Wissen – ganz alltäglich verwendet.

Und wenn Donald Trump den Wählern (sind ja eh’ hauptsächlich ältere, weiße Männer, also pfeif’ ich jetzt mal auf die gender-inklusive Schreibweise) eine Rückkehr zu jener Zeit verspricht, in denen Amerika seiner Ansicht nach großartiger war als jetzt, dann verspricht er ihnen doch nur eine Zeit, in der nichts ihr Selbstbewusstsein eindämmen kann – schon gar nicht beispielsweise das so unbequeme Wissen über die eigenen historischen Fehler, die Mängel des amerikanischen Wirtschaftssystems (mit seiner extremen Ungleichheit) oder darüber, dass die beinahe als heilige Schrift verehrte US-Verfassung eben doch nicht mehr in allen Belangen zeitgemäß ist. Kurz: Er verspricht ihnen eine Gesellschaft, in der sie ignorant sein dürfen und trotzdem im Recht sind. Und wie einfach das geht, führt er ihnen ja in jeder seiner “Reden” (die Anführungszeichen sind hier unerlässlich) anschaulich vor.

flattr this!

Kommentare (28)

  1. #1 rolak
    25. Juni 2016

    meine Villa .. ausmalen

    :‑) Insbesondere wg des hier Weggelassenen: Eine hübsche Reminiszenz an die textgewordenen Phasen des Lebens, in denen Phantasie und Realität nicht getrennt sind.

    Und in genau diesen Phasen gibt es ein Recht auf Ignoranz – ansonsten ist ein Leben danach potentiell gefährlich wie jedweges Postulieren einer anderen objektiven Realität. Derart riskant insbesondere für “die anderen”, daß nicht umsonst in der Geschichte ein literarische Warnung nach der anderen versucht wurde dem geneigten Publikum ans Knie zu tackern; daß berechtigterweise die Gleichsetzung mit Dummheit oben durchschillert.

  2. #2 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    25. Juni 2016

    Donald Trump würde vermutlich als Präsident in einer Reihe mit George W. Bush und Ronald Reagan stehen. Aber ignorant wäre es auch, die Kriminalgeschichte der Hillary Clinton nicht zur Kenntnis zu nehmen – oder deren Kriegsabsichten.

  3. #3 Niels
    25. Juni 2016

    Sorry, das wird jetzt eher off topic.

    Mal ganz unvoreingenommen gefragt, weil ich davon wirklich nicht den Hauch einer Ahnung habe:
    Was ist eigentlich von solchen Analysen mit Hilfe der statistischen Werkzeuge von Google zu halten? Hat das mal jemand richtig untersucht?
    Zumindest die Sache mit der Generalentschuldigung “nicht gewußt + nichts gewußt” finde ich jetzt auf den ersten Blick nicht so wahnsinnig überzeugend. (Ich weiß aber auch nicht, ob das absolut ernst gemeint war.)
    Mir ist klar, das Sprachwissenschaftler diese Werkzeuge ganz gerne benutzen. Ist eben auch furchtbar einfach und bequem.

  4. #4 ralph
    25. Juni 2016

    Gibt es ein Recht auf Ignoranz?
    Eine Gute Frage mit dem Potenzial für mehrere Doktorarbeiten.

    Ein gewisser Michael Gove also behauptet also, das britische Volk habe die Nase voll von Experten, gleichzeitig aber kann (oder will?) er keinen Experten benennen, welcher für GB wirtschaftliche Vorteile in einem Brexit belegen könnte.
    Wenn ich mir sein Statement zum Brexit durchlese, fällt mir auf, dass ihn in erster Linie die Gängelung durch nicht demokratisch legitimierte EU Funktionäre stört. Die wirtschaftlichen Vor- oder Nachteile scheinen für ihn dagegen ein geringeres Gewicht zu haben. Demnach nimmt er sich das Recht heraus diese zu ignorieren. Menschlich verständlich. Genau wie das Abstimmungsverhalten der britischen Wähler.

    Ziemlich off Topic: den Vorschlag junger britischer Wähler, bei einer solchen Entscheidung, deren Konsequenzen in erster Linie die Zukunft betreffen, auch die 16/17 Jährigen mit abstimmen zu lassen, halte ich für legitim und richtig. Ich würde sogar noch weiter gehen und die Stimmen mit fortgeschrittenem Lebensalter geringer gewichten. Auch in Deutschland. Da bei denke ich nicht nur an den Klimawandel, der hauptsächlich nachfolgende Generationen betrifft.

  5. #5 hampel
    25. Juni 2016
  6. #6 TM
    25. Juni 2016

    Selbstverständlich gibt es “ein Recht auf Ignoranz”. Kein Mensch kann dazu gezwungen werden, sich z.B. Gedanken über seine Zukunft zu machen. Entsprechend davon abgeleitet gibt es ja auch keine Wahlpflicht in den meisten Demokratien.
    Andererseits erwächst daraus wohl eine “Pflicht, die Konsequenzen zutragen”, wie es in Deutschalnd bei den Themen Migrationspolitik, grichische Bankenrettung, Finanzkrise, etc. sichtbar wird

  7. #7 Max Mustermann
    25. Juni 2016

    Dieses Diagramm der Suchanfragen, wird in dieser emotionalen, wenig objektiven Berichterstattung bezüglich des Brexits, gierig zitiert und dabei bleibt die Recherche auf der Strecke.
    Der Zeitstempel des angeführten Diagramms zeigt etwas anderes.

    https://web.de/magazine/politik/brexit/brexit-verwirrung-seltsame-google-trends-suchanfrage-31643426

    Und selbst wenn es so wäre, so sind mit Sicherheit viele junge Bremainer, die sich sicher wähnten, nun damit beschäftigt zu erörtern was folgt.

    Ich finde die Berichterstattung – auf den meisten Kanälen – wenig glaubwürdig und unprofessionell emotional.
    Leider fehlt den deutschen Journalisten der Mut auch unpopuläre Sichtweisen darzustellen.

  8. #8 rolak
    25. Juni 2016

    Trotz des hohen Alters von drei Tagen, weil es doppelt schön zum Artikel paßt: Arguing From Ignorance: Should The UK Leave The EU?

  9. #9 der ey-ey
    25. Juni 2016

    Ignoranz ist überlebensnotwendig. Das Gehirn ist suboptimal für einen riesigen Zufluss an Information ausgerüstet, deswegen ignoriert es die meisten Informationen. Aber diese unbewusste Ignoranz ist wohl nicht gemeint.

    Aber auch bewusste Ignoranz ist überlebensnotwendig. Wenn ich mir ein fundiertes Urteil zur – sagen wir mal – Astrologie gebildet habe, werde ich neue & sagenhaft unerhörte Fakten auf diesem Gebiet: ignorieren. Würde ich das nicht tun, müsste ich jeden Tag neu entscheiden, was ich von geschütteltem Wasser als Informationsträger, Donald Trump und Teekannen in solaren Umlaufbahnen halte – das brächte jeden Menschen um. Aber das ist ja auch nicht gemeint.

    Aber vielleicht ist die Weigerung, sich vor dem Bilden eines fundierten Urteils das notwendige Minimum an Fakten zuzuführen, gemeint?
    Doch auch diese Weigerung ist ein Recht in der repräsentativen Demokratie, und zwar ein notwendiges. Z.B. sind Entscheidungen mit starker ethischer Komponente nicht jedermanns Sache; hier spielt dann die Bewertung der Fakten eine weit größere Rolle als die Fakten selbst. Oder Entscheidungen, die, so meint man, einen nichts angehen, weil man sich nicht für so betroffen hält, dass man sich ein Urteil anmaßen wollte, nicht einmal nach absolviertem Studium.
    Bei solchen Themen darf man sich – als Repräsentierter – auch vor der Entscheidung drücken, und dann darf man auch ignorant sein. In diesem Fall sollte Ignoranz wohl einhergehen mit Fressehalten.

    Geht es um die Weigerung, sich vor der notwendigen Bildung eines fundierten Urteils das notwendige Minimum an Fakten zuzuführen?
    Naja! Dass Politiker sich briefen lassen und damit nur stark gesiebte Informationen halten, ist verzeihlich, denn die Konsultation von Primärquellen ist so eine Sache: in der Mathematik geht die Legende, dass die erste Veröffentlichung zu einem Thema meist völlig unverständlich ist und erst das zweite Buch den notwendigen Kontextbezug herstellt, die Ignoranz der Primärquelle gegenüber sei also völlig gerechtfertigt.

    Mit einem Wort: Ignoranz ist eigentlich eine super Sache, nur die blöden Ignoranten haben sie in Verruf gebracht.

  10. #10 tomtoo
    25. Juni 2016

    ihr seit ja hammerhart verbal drauf.

    ignoranz ist doch ein standart der überlebensstrategie oder ? kannst dich bei begrenzten resourcen nicht um alles kümmern ! achso troja pferd is wie fisch der hunger hatt. no risk no worm.
    nächtle

  11. #11 Laie
    25. Juni 2016

    Auch andere Länder haben eine schlechte Auswahl, gewählt wird aber immer die schlechteste Variante! 🙂

  12. #12 Beobachter
    26. Juni 2016

    @ ralf, # 4:

    ” … Ziemlich off Topic: den Vorschlag junger britischer Wähler, bei einer solchen Entscheidung, deren Konsequenzen in erster Linie die Zukunft betreffen, auch die 16/17 Jährigen mit abstimmen zu lassen, halte ich für legitim und richtig. Ich würde sogar noch weiter gehen und die Stimmen mit fortgeschrittenem Lebensalter geringer gewichten. Auch in Deutschland. Da bei denke ich nicht nur an den Klimawandel, der hauptsächlich nachfolgende Generationen betrifft.”

    Satire/Zynismus “on”:

    Voll geiler Vorschlag, Mann – genau:
    Wir, die Jugend, sind die Zukunft und blicken durch und nach vorn – unsere Stimmen sollten doppelt zählen und die der Tattergreise ab Ü50 bis scheintot sollten pro angefangenem Jahrzehnt bei Wahlen einen Malus-Abzug von je 20% kriegen.

    Die ganz Alten/Kranken sterben ja nun endlich von selber aus – und dann hört auch endlich ihr ewiges Gesabbel von wegen der furchtbaren Nazi-Zeit auf und man solle aus der Geschichte lernen und so.
    Man muss doch endlich mal einen Schlussstrich ziehen!
    Heutzutage ist doch alles ganz anders!
    Und dann wollen sie noch nicht mal ins Heim – wozu haben wir denn eine Pflegeversicherung!
    Dort könnten sie zumindest als Versuchskaninchen für die Pharmaforschung dienen, kriegen ja eh nix mehr mit und sind zu nix nütze – da hätten zumindest wir als Deutschlands Zukunft in Form von besseren Medikamenten noch was davon.
    Mir kommen sie jedenfalls nicht in`s Haus – mit ihnen belaste ich mich nicht, ich habe Wichtigeres zu tun.
    Hoffentlich gibt`s bald erfahrene Dienstleister, die sie auf eigenen Wunsch in`s Jenseits befördern, wenn sie sich völlig überflüssig fühlen und niemandem zur Last fallen wollen.
    Und dass sie das rechtzeitig wünschen, dafür werden wir schon sorgen … – ha, ha …
    Schließlich leben wir in einer fortschrittlichen Leistungsgesellschaft.

    Und das mit dem Klimawandel raffen sie auch nicht mit ihrer realitätsfernen AKW-Phobie und ihrem Kernenergie-Ausstiegs-Geschwätz.
    Dabei ist Tschernobyl schon 30 Jahre her und Fukushima ist auch weit weg und das Risiko, mir beim Nasebohren den Finger zu brechen oder von nem Auto überfahren zu werden ist viel größer als das eines AKW-Unfalls, der mich selbst betrifft.
    Deswegen verbietet man ja auch nicht das Nasebohren, das Autofahren und das Zu-Fuß-Gehen.
    Also, mir selber ist strahlungsmäßig zeitlebens noch nix passiert – und es ist doch saubere Energie, ohne die der Klimawandel nicht zu bremsen ist, oder?
    Und das mit dem Atommüll – mein Gott, was juckt`s mich, ging ja bisher auch irgendwie …

    Die mit ihren Ostermärschen von anno dazumal, dem Abrüstungs- und Friedensgefasel und mit ihrem moraltriefenden Ethik-Gedöns – sollen sie doch lieber Ostereier suchen gehen … – ha, ha …

    Ich lebe hier und jetzt und der einzige Wert, der mich interessiert/für mich zählt ist der, dass es mir selbst so gut wie möglich geht.
    Und es geht mir nichts über meine eigene Bequemlichkeit.
    Nach mir die Sintflut … – jeder ist sich selbst der nächste …

    Satire/Zynismus “off”.

    P. S.:

    Kurt Tucholsky: Gruß nach vorn, Weltbühne 1926:
    https://www.angelfire.com/poetry/tucholsky/gruss.htm

    Die etwas andere Sonntagsklassik:
    Rooftop Concert, Beatles, 1969:

  13. #13 Hobbes
    26. Juni 2016

    @beobachter:
    Ich halte ebenfalls nichts von gewichteter Stimmenvergabe. Aber weil das zu einem Legitimitätsproblem führt. Nicht aus arroganter Selbstgefälligkeit.
    Sie schreiben Argumente auf, von denen sie Ausgehen das ” die Alten” die “Jungen” dahingehend bestimmt haben. Es ist also das selbe Argument nur sehen Sie die Alten nicht als schlechter sondern als besser an.
    Es ist diese unglaubliche Arroganz der 68ger Fraktion die mir diese so unsympatisch macht. Als hätte man echt die Welt gerettet. Alles was gut lief war unsere Generation alles was schlecht lief waren “die da oben” oder böse Mächte. Niemand in Deutschland wagt auch nur ansatzweise eine solche Geschichtsverklärung wie die alt-68ger bezüglich der eigenen Rolle.

  14. #14 TM
    26. Juni 2016

    @Ralph
    Ich würde sogar noch weiter gehen und die Stimmen mit fortgeschrittenem Lebensalter geringer gewichten
    –>
    Ich würde vorschlagen, dass zukünftig alle Wahlstimmen nach der bezahlten Steuer gewichtet werden. Wer zahlt, schafft an, so einfach!

  15. #15 Joseph Kuhn
    https://scienceblogs.de/gesundheits-check/
    26. Juni 2016

    @ TM:

    “Ich würde vorschlagen, dass zukünftig alle Wahlstimmen nach der bezahlten Steuer gewichtet werden.”

    Eine Rückkehr zum preußischen Dreiklassenwahlrecht? Echt fortschrittlich. Abgesehen davon, dass das zutieft undemokratisch wäre, weil die Angelegenheiten aller nicht allein von denen bestimmt werden sollen, die Geld haben: Rein praktisch, was glauben Sie, würde das für Anreize zur “Weiterentwicklung” des Steuersystems schaffen? Vielleicht, dass die Vermögenden dann freiwillig genau so viel Steuern zahlen würden, wie zur Stimmenmaximierung nötig und den kleinen Leuten würde man noch “großzügiger” Steuerfreibeträge gewähren? Vorausgesetzt, sie sind dann ruhig, machen alles mit und schreien nicht nach Pegidamanier “wir sind das Volk”? Und was würde Ihr System wohl für Frauen bedeuten? Wenn sie, wie von der AfD gewollt, Heim und Herd pflegen, haben sie auch kein Wahlrecht?

  16. #16 Steffi
    Hamburg
    26. Juni 2016

    @TM
    Das ist ein unüberlegter ignoranter Vorschlag, weil dieser Menschen ausgrenzt (Menschen die Zuhause die Kinder betreuen, Kranke, Arbeitslose,..)?
    Wer hindert die sogenannten “Steuerzahler” dann die nicht Steuerzahler zu diskriminieren ?
    Simple Wahrheiten wie “Wer zahlt, schafft an, so einfach!” triefen vor Ignoranz.
    Warum nicht noch radikaler: Stimmgewicht nach Steuerbeitrag. Eine Bankmanagerin hat dann mehr Stimmrecht als ein Krankenpfleger. Wunderbarer Vorschlag. So gerecht und wohl durchdacht.

    Ich frage mich immer:
    Warum so Geldfixiert?
    Warum so egoistisch?
    Warum so zornig?
    Warum Menschen ihre Rechte absprechen?
    Warum so radikal?
    Woher der Beißreflex?
    Woher dieser Hass?

  17. #17 Beobachter
    26. Juni 2016

    Es ist nicht zu fassen:
    TM setzt noch eins obendrauf mit seinem “Klassenwahlrecht” – ist das überhaupt ernst gemeint oder bloße Provokation just for fun, um hier die Debatte so richtig aufzumischen ?!
    Hier wird jedes grundlegende Demokratieverständnis mit Füßen getreten – es findet eine völlige Entsolidarisierung statt, überall.
    Erschreckend und furchtbar, was selbst bei ScienceBlogs in den Kommentaren zu gesellschaftspolitischen aktuellen Themen so alles zum Vorsch(w)ein kommt …

  18. #18 Joseph Kuhn
    26. Juni 2016

    @ Beobachter:

    ” ist das überhaupt ernst gemeint”

    Ich fürchte, das ist es. Die gleichen Leute klagen dann über Demokratiedefizite in der EU und dass man hier in Deutschland auch nichts zu sagen habe.

  19. #19 TM
    27. Juni 2016

    Sorry, aber mein Vorschlag der steuergewichteten Stimme war ein satirischer Reply auf den Vorschlag von Ralph. Entspannt Euch mal wieder und kümmert Euch um Wichtigeres als iregndwelche Blogkommentare vollzuheulen

  20. #20 Laie
    27. Juni 2016

    Gegen Ignoranz kann man sich den Mund fusselig reden und es bringt nix, irgenwann gibt man halt auf…

  21. #21 Chemiker
    27. Juni 2016

    @TM

    Ich fand das sehr offensichtlich (auch durch den Pfeil, der das ver­quere Argument des Vor­posters wiederholt um es dann noch zu toppen). Um­gekehrt war ich dann doch erstaunt über das Aus­maß an funktionellem An­alpha­betis­mus bei den Nachfolge­kommentaren.

  22. #22 Beobachter
    27. Juni 2016

    Ach ja,” war alles bloß Satire”, sagt man dann im Nachhinein, wenn der Verriss gekommen ist – “Analphabetiker” der, der so blöd ist und es nicht schnallt?!

    Armseliger Versuch, um aus diesen reaktionären “Wahlvorschlag”-Nummern wieder rauszukommen …

  23. #23 Ernst der Lage
    27. Juni 2016

    Wow. Was ist los mit Euch? Ich habe den Beitrag von TM gelesen und sofort als ironische Überspitzung erfasst. Mich haben die darauf folgenden Kommentare viel mehr erschreckt. Ich weiß, die Gemüter sind so erhitzt wie das Wetter draußen…

  24. #24 Earonn
    27. Juni 2016

    Gibt es ein Recht auf Ignoranz?
    Aber klar!

    Gibt es ein Recht, Entscheidungen basierend auf der eigenen Ignoranz zu treffen, wenn diese auch Einfluss auf andere Menschen haben?
    Nie und nimmer.

    Wie könnte man Ignoranten daran hindern, solche Entscheidungen zu treffen?
    Ich wünschte, ich hätte die Antwort plus eine Zeitmaschine.

  25. #25 Nina
    28. Juni 2016

    TM sagt sonst dieselben testosteronhaltigen Besserverdienersprüche ohne dass er es ironisch meint. Toll dass ihr das auseinander halten könnt.

  26. #26 Basilios
    Onimonogatari
    29. Juni 2016

    @Nina
    Ich konnte diese angebliche Satire bei TM auch nicht erkennen. Im Gegentum habe ich das sofort für seine typische Meinungsmache gehalten, weil die sehr gut in seine sonstigen Kommentare passt.

  27. #27 Steffi
    Hamburg
    29. Juni 2016

    @Chemiker
    Ich denke es war nicht offensichtlich, wie Beobachter, Joseph Kuhn, Nina und ich belegen.
    Beachtenswert ist die Selbsterhöhung durch die nachkluge, schlichte Beleidigung.

  28. #28 Laie
    2. Juli 2016

    Unverstandene Satire kommt immer wieder mal vor…
    Soll man jetzt auch nicht so tierisch ernst nehmen.