Die Tage dieses Sommers sind zwar schon gezählt, aber noch hält er sich hier an der Küste von Neuengland – in den kommenden Tagen werden die Höchsttemperaturen noch knapp an die 30-Grad-Celsius-Grenze rankommen. Kein Wunder, dass sich dieses Federvieh, das zu Thanksgiving im November als Traditionsbraten auf den meisten amerikanischen Familientischen landet, derzeit noch ziemlich sicher fühlt – so sicher, dass es zwischen Autos herumlaufen und den Verkehr blockieren kann:

(Von wegen “Lebensraum sind Wälder mit dichtem Unterholz und großen Lichtungen”, wie Wikipedia schreibt – der nächste Park, der diese Bedingungen erfüllt, ist ein paar Kilometer von diesen Aufnahmen entfernt).

Sommer, das heißt auch (immer noch) Strand. Den hier, zum Beispiel, zu dem ich am Samstag einen Ausflug gemacht habe:
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Hier ein etwas anderer Blickwinkel, nicht ganz so sandig:
IMG_2847

Doch dieser Strand hat etwas besonderes – der Sand quietscht oder “singt”, wenn man über ihn läuft (dreht die Lautsärke hoch, dann könnt Ihr es hören):

Wie genau dieser Effekt des singenden Sandstrands zu Stande kommt, ist offenbar nicht bis ins letzte geklärt. Die Tatsache, dass diese Eigenschaft an einem generell sehr windigen Strandabschnitt auftaucht und sich auf eine vergleichsweise schmale Zone parallel zur Brandung begrenzt, lässt es plausibel erscheinen, dass dabei die (von Wind und Wellen sortierte) Größe und Struktur der Sandkörner eine Rolle spielt.

Will jemand raten, wo dieser Strand liegt? Sollte nach dem, was ich hier schon verraten habe, eigentlich nicht allzu schwer zu finden sein…

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Kommentare (17)

  1. #1 tomtoo
    18. September 2016

    Australien, Manchasster ?

  2. #2 Jürgen Schönstein
    18. September 2016

    Australien? Nein.

  3. #3 tomtoo
    18. September 2016

    Also Neuseeland meinte ich.

  4. #4 rolak
    18. September 2016

    Sommer

    wie neulich woanders erwähnt: Wenn einem morgens um 5 beim Frühstück das Schmalz unter den Tomaten wegläuft, dann ist es eindeutig noch Sommer…

    etwas besonderes

    Noch nie (von) gehört, doch anscheinend gar nicht so selten…

  5. #5 tomtoo
    18. September 2016

    ich meine wo laufen die vögel sonst noch so frei in der gegend rum ?

  6. #6 anderer Michael
    18. September 2016

    Manchester-by-the-Sea, Massachusetts

  7. #7 Jürgen Schönstein
    18. September 2016

    Manchester-by-the-Sea, Massachusetts

    Genau!

  8. #8 anderer Michael
    18. September 2016

    Herr Schönstein
    Ich labere mal nicht lange rum. In der letzten Diskussion habe ich Sie gekränkt. Wahrscheinlich das erste Mal viel weiter vorne, als ich was von “schlecht recherchiert ” in Bezug auf Ihre Tätigkeit geschrieben habe. Das ist, glaube ich ,für einen Journalisten schon ein herber Affront, abgesehen davon, dass es in Ihrem Fall nicht stimmt. Der eigentliche Anlass, vielleicht hätten Sie nur gegrollt und zur Klarstellung aufgefordert, sofern das vorherige nicht aufgetreten wäre. Aber beides war in der Form von mir nicht angemessen

    Auf jeden Fall sage ich:” Zweimal Entschuldigung.”

  9. #9 Jürgen Schönstein
    18. September 2016

    @anderer Michael
    Wird angenomen. Aber nur, damit es kein neues Missverständnis gibt: Mit dem Vorwurf der schlampigen Recherche muss ich als Journalist immer leben können, denn er könnte ja durchaus zutreffend sein – deswegen sperre ich hier niemanden. Aber wenn ich erkläre, warum ich etwas geschrieben habe, und die Antwort darauf ist “Das glaube ich nicht”, dann heißt das nichts anderes als “Du lügst” – und damit wird jede Basis für eine weitere Diskussion zerstört. DAS war’s…

  10. #10 MX
    18. September 2016

    Kein Wunder, dass sich dieses Federvieh, das zu Thanksgiving im November als Traditionsbraten auf den meisten amerikanischen Familientischen landet, derzeit noch ziemlich sicher fühlt

    Wer weiß. Schließlich genießen sie jeden Tag, als ob’s ihr letzter wär.

  11. #11 Omnivor
    Am Nord'pol' von NRW
    18. September 2016

    Kein Wunder, dass sich dieses Federvieh, das zu Thanksgiving im November als Traditionsbraten auf den meisten amerikanischen Familientischen landet, derzeit noch ziemlich sicher fühlt

    Die Exemplare auf jeden Fall. Die füllen einen Backofen, insbesondere die in US-Größe, offensichtlich noch nicht aus. Es werden sicherlich ihre Cousins aus der Massentierhaltung ins MMS-Bad müssen.

  12. #12 anderer Michael
    19. September 2016

    Die im Film sichtbaren weiblichen wildenTruthühner werden, wie Omnivor schreibt, höchstwahrscheinlich nicht im Backofen landen (oder dürfen die wilden Truthühner bejagt werden, ihr Fleisch entspricht an sich nicht dem postulierten aktuellem Konsumentengeschmack).
    In Europa haben wir ein ähnliches Phänomen, dass Wildtiere ihren Lebensraum in die Städte verlagern, weil sie dort bessere Lebensbedingungen vorfinden. In den Vororten Berlins Füchse oder Wildschweine zu beobachten ist nichts ungewöhnliches. Stellen die wilden Truthühner in den Orten irgendein Problem dar? In Berlin verursachen die Wildschweine in den Gärten und Parks einige erhebliche Schäden.

  13. #13 Jürgen Schönstein
    19. September 2016

    @anderer Michael

    oder dürfen die wilden Truthühner bejagt werden

    Ja.

  14. #14 anderer Michael
    19. September 2016

    Erstaunlich. Jagd ist erlaubt, aber sehr reglementiert, und immer unter dem Gebot der Arterhaltung, auch Jagd mit Bögen ist gestattet,(In Deutschland verboten). Ich vermute mal, dass in den Städten /Wohngebieten die Jagd auf Truthühner nicht erlaubt ist. Deswegen sind diese wahrscheinlich nicht besonders scheu.
    Desweiteren soll man die Hähne mit Lockrufen der Henne anlocken, um diese zu erlegen. Elektronische Hilfsmittel sind nicht erlaubt (sofern ich alles richtig verstanden).
    Die Pute/Truthahn habe 7 verschiedene Fleischarten, in Europa kennen wir hauptsächlich die Keulen und das angezüchtet überdimensionierte Brustfleisch aus Putenmast.
    Ich vermute, dass die gejagten wilden Truthähne gut schmecken, die Truthennen können gelassen, weil sie geschützt sind.

  15. #15 Jürgen Schönstein
    19. September 2016

    @anderer Michael

    die Truthennen können gelassen, weil sie geschützt sind

    Soweit ich die Jagdvorschriften verstanden haben, dürfen in Massachusetts auch Truthennen gejagd werden – aber nur im Herbst, und da auch nur eine pro Jäger und Jahr. Was das Jagen in Städten und Wohngebieten angeht: Grundsätzlich wäre das auch erlaubt, doch in den meisten Kommunen ist ja das Abfeuern von Schusswaffen strengstens verboten oder zumindest auf sehr wenige Personen (Polizei, zum Beispiel) oder Situationen (akute Selbstverteidigung) begrenzt. Doch die Jagd mit dem Bogen ist durchaus erlaubt – nicht unbedingt in Cambridge, wo ich lebe (da habe ich auf die Schnelle keine entsprechende Regelung finden können), aber in anderen Bundesstaaten, zum Beispiel Alabama, Pennsylvania, Minnesota, Oklahoma oder auch Wisconsin (die Liste ist sicher noch viel länger, aber die Suche gestaltet sich etwas mühselig, darum lass ich’s mal bei diesen Beispielen), ist das Jagen mit Pfeil und Bogen auch innerhalb der Städte erlaubt.

  16. #16 Pippi Lotta
    20. September 2016

    Das mit dem “singenden Sand” kenne ich auch (Strände in den Niederlanden). Ich wusste gar nicht dass das so ungewöhnlich ist. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir nie Gedanken darüber gemacht habe woher das genau kommt, habe es immer auf die Reibung der Sandkörnchen geschoben.

    Zu beobachten bzw. hören ist es fast das ganze Jahr über im trockenen Bereich des Strandes, besonders auffällig aber im Sommer wenn man barfuß läuft.

    In Bezug auf die Truthähne meine ich mal gehört zu haben, dass die Ofengrößen in den USA nicht wie bei uns an die klassischen Küchenschrankmaße angepasst werden sondern an die geplante Truthahngröße 🙂 und es deswegen wohl auch sehr verbreitet ist einen zusätzlichen Minibackofen für Brötchen und Co zu haben.

  17. #17 RPGNo1
    20. September 2016

    In Europa haben wir ein ähnliches Phänomen, dass Wildtiere ihren Lebensraum in die Städte verlagern, weil sie dort bessere Lebensbedingungen vorfinden. In den Vororten Berlins Füchse oder Wildschweine zu beobachten ist nichts ungewöhnliches.

    Nicht zu vergessen die zahlreichen Wildvögel (“Wild” ist inzwischen unpassend geworden). In meiner alten Heimatstadt Hildesheim brüten inzwischen wieder ein Wanderfalkenpaar und ein Uhupaar in verschiedenen Kirchtürmen. Die Uhus haben dabei einen Turmfalkennistkasten mit Beschlag belegt und sich im nächsten Jahr standhaft geweigert, einen Uhu-gerechten Nistkasten zu beziehen. 🙂 In 2015 haben beide Paare erfolgreich ihre Brut aufgezogen. Dieses Jahr waren die Bruten leider nicht erfolgreich.