Ich wünschte, ich könnte nun einleitend erklären, dass der Titel dieses Beitrags irgendwie sarkastisch, ironisch oder satirisch gemeint wäre. Aber nein, unter der Maßgabe, dass der amtierende US-Präsident die exekutive Macht – also jene Macht, die tatsächliches Handeln anordnen kann – in den USA verkörpert, und unter Berücksichtigung seiner Erklärung, dass zum Schutz gegen weitere tödliche Schießereien an amerikanischen Bildungsstätten künftig Lehrer bewaffnet werden sollen, ist dies eine sehr konkrete Anweisung an mich, in meiner Rolle als Hochschullehrer, gegebenenfalls tödliche Gewalt anzuwenden. In seinen Worten sollte ich “sofort zurückschießen, wenn ein wilder Irrer mit bösen Absichten in die Schule kommt.” Die US-Waffenlobby, sprich die National Rifle Association (die kriegt keinen Link von mir, ist zu ekelhaft), pflichtet dem natürlich sofort und uneingeschränkt bei.

Also fange ich an zu denken: Betrifft mich das? Traurige Antwort: Ja. In den sieben Jahren, seitdem ich an einer US-Hochschule unterrichte, gab es 45 Schießereien an US-Colleges und -Universitäten; Blutbäder sind hier kaum weniger wahrscheinlich als an Grund– und Oberschulen. (Die Angst vor Amokläufern ist ja der explizite Grund, warum einige Waffenfanatiker das Tragen von Waffen auf Hochschulanlagen auf breiter Basis legalisiert sehen wollen.)

Okay, aber meint der US-Präsident wirklich mich? Er war ja schnell zurückgerudert und hatte behauptet, er habe nur speziell ausgebildete Lehrer, idealer Weise mit Militärerfahrung, mit seinem Vorschlag gemeint. Nun, ich habe meinen Wehrdienst – und der schloss eine Ausbildung mit Schusswaffen ein – absolviert, falle daher wohl in diese Kategorie.

Und nachdem wir jetzt etabliert haben, das – jawohl – ich in die Gruppe der Lehrer falle, die nach den WahnWunschvorstellungen der Waffenfanatiker in Zukunft eine Lizenz zum Töten haben sollen, muss ich mir natürlich Gedanken machen, wann ich wen erschießen muss, um diesem Auftrag gerecht zu werden.

Das ist gar nicht so einfach: Ist das Ziel, einen Amoklauf zu verhindern, also den Amokläufer schon zu erschießen, ehe er selbst auch nur ein Opfer töten kann? So klingt ja die oben verlinkte Twitterphantasie aus dem orangefarbenen Weißen Haus, und genau so tönen all die Waffentrolle in den sozialen Medien, die offenbar ihre mörderischen Fantasien hier einbringen und ausleben wollen. Zu erschießen wären demnach “savage sickos” – “wilde Irre” (man kann auch sagen “kranke Bestien”) – sobald sie das Schulgelände betreten. Aber woran erkenne ich die? Ich bin ja ein Psychologe oder Psychiater, und die Diagnose “savage sicko” ist nicht sehr präzise. Wenn ich am MIT jeden Studenten (wir nehmen die Studentinnen mal vorsorglich aus – Frauen sind tatsächlich unter den Amokläufern unterrepräsentiert) erschießen wollte, der sich merkwürdig benimmt, würde die Population drastisch reduziert. (Und aus “teilnehmender Beobachtung” an der High School meines Sohnes könnte ich zumindest anekdotisch ergänzen, dass Verhaltensauffälligkeiten dort ebenso typisch sind.)

Vielleicht ist ja das Tragen einer Waffe ein ausreichendes Indiz? Muss man nicht schon ziemlich krank sein, wenn man mit einer Knarre zur Schule kommt? Das kann’s auch nicht sein, denn sowohl die NRA als auch der Präsident vertreten uneingeschränkt die Auffassung, dass a) das Grundrecht auf Waffenbesitz jedes andere Recht übertrifft und daher b) noch nicht mal eine nachgewiesene psychische Krankheit ein Grund wäre, diesen Waffenbesitz einzuschränken. Nr. 45 hatte eine entsprechende Verordnung der Obama-Regierung ziemlich genau ein Jahr vor dem High-School-Massakder von Parkland, Florida, eigenhändig kassiert.

Fassen wir also zusammen: Es ist im Voraus jedenfalls nicht erkennbar, wer ein Amokläufer sein wird. Ich müsste also auf puren Verdacht hin Leute erschießen – was vermutlich, wenn man sich die Jurisdiktion bei tödlichem Polizei-Schusswaffengebrauch ansieht, als akzeptabel gelten würde. Aber es würde dem Ziel nicht gerecht, tödliche Schießereien an Schulen zu verhindern, im Gegenteil: Dieser “Plan” bedingt geradezu, dass Menschen erschossen werden.

Doch was wäre, wenn ich erst mal warte, bis jemand rumballert? Dann jedenfalls wüsste ich doch, dass ein Killer unterwegs ist, nicht wahr? Und wenigstens könnte ich den dann davon abhalten, noch mehr Menschen umzubringen, oder? Wem das plausibel klingt, der/die möge mir doch bitte ganz schnell erklären, welchen Wert sie/er den Menschenleben zumisst, die dabei unbedingt erst mal ausgelöscht würden – denn dieser Denkansatz funktioniert nur, wenn man bereit ist, diesen Verlust von Menschenleben hinzunehmen. (Für all jene, die nun sagen, ich müsse halt schneller sein als der Amokschütze und ihn abknallen, bevor er jemanden umbringen kann: Ihr habt die vorausgegangenen Absätze nicht gelesen, nehme ich an?)

Doch selbst wenn Schüsse fallen, weiß ich ja nicht, woher sie kommen und ob der Schütze mörderische Absichten hat. Siehe folgendes (und erschreckendes) Beispiel:

Selbst Fachleute wie Polizisten wissen oft nicht, wo genau solche Schüsse herkommen. Die Sache wir dadurch erschwert, dass ich ja nicht der einzige Bewaffnete wäre – und wie sollen andere Lehrer-Milizionäre wissen, wenn sie mich dabei beobachten, wie ich den Amokschützen niederstrecke, das ich nicht der Amokschütze bin?

Das in diesem Fall unvermeidliche Szenario, in dem schon beim ersten (und nicht selten falschen Alarm) bewaffnete Lehrer-Milizionäre mit gezückten Pistolen durch die Flure rennen und auf jeden schießen, der eine Waffe in der Hand hält, wäre mit großer Sicherheit blutiger und würde sich häufiger ereignen als alle bekannten Amokläufe.

Und hier kommen wir nun zum letzten Punkt: Die Annahme, dass ein an der Schusswaffe ausgebildeter “Experte” nie daneben trifft, ist absurd bis jenseits der Lachhaftigkeit. Die New Yorker Polizei hat sicher die am besten ausgebildeten Leute – und doch schießen sie im Einsatz weit häufiger daneben, als sie treffen: Selbst wenn ihr “Ziel” in weniger als zwei Metern Entfernung vor ihnen steht, gehen 57 Prozent der Schüsse daneben; eine realistische Trefferquote im Einsatz liegt bei etwa 20 Prozent. Mehr muss man gar nicht sagen, um all das dumme und blutrünstige Geschwätz von “der beste Schutz vor einem bösen Menschen mit einer Waffe ist ein guter Mensch mit einer Waffe” als absurde Allmachtsphantasie zu entlarven.

Und wie schon gesagt, aber nochmal ganz deutlich: Alle Szenarien bedingen, dass mindestens eine Person erschossen wird. Blutvergießen an Schulen wird damit zur Norm. Und nein, eine abschreckende Wirkung hätte die Sache absolut nicht: De meisten Amokschützen nehmen den eigenen Tod in Kauf oder fordern ihn sogar heraus; nicht selten töten sie sich selbst. Welche abschreckende Wirkung hätte es da wohl, dass sie erschossen werden könnten?

Natürlich werde ich mich nicht bewaffnen, und ich kenne auch niemanden im Kreis meiner Kolleginnen und Kollegen, der/die dies tun würde. Aber es ist auf traurige Weis bizarr, dass man solche Argumente überhaupt durchdenken muss. Aber was will man andererseits von jemandem erwarten, der selbst für die einfachsten menschlichen Reaktionen einen Spickzettel braucht?

flattr this!

Kommentare (72)

  1. #1 rolak
    23. Februar 2018

    ⇒ ~draußen knallts

    ^^was für ein Ankertext – mit der Reparatur des links dürfte sich wohl auch die Sinnlücke bei ‘herkommennicht’ füllen…

    Spickzettel

    Wurde bereits geleakt – nahe zum hiesigen Thema.
    ~~~
    Bewegende Beschreibung eines mißlichen Umstandes. Herzliches Beileid für die Situation, kann mir (noch) nicht vorstellen, wie ich mit solch einer (Denk)Vorgabe umgehen würde…

  2. #2 JW
    23. Februar 2018

    Na ja, die Konsequenz für Amokläufer ist klar. Lehrer suchen und erschießen und dann die Schüler erschießen. Man muss halt Prioritäten setzen. Verzeiht den Zynismus. Ich frage mich auch, wie sich die Waffennarren in so einem Feuergefecht die Unterscheidung von Guten und Bösen vorstellen. Uniformen sind auch aus diesen Gründen erfunden worden.

  3. #3 Hobbes
    23. Februar 2018

    Was du im zweiten Teil des Artikels beschreibst hat die Leute ja noch nicht einmal davon abgehalten so einen Blödsinn zu reden als bei einer Batman Premiere amok gelaufen wurde. Man müsste sich mal vorstellen alle kostümiert bewaffnet und in einem dunklen Raum.

  4. #4 Mars
    23. Februar 2018

    bei manchen themen sitze ich nur kopfschüttelnd vor dem rechner und weiss ehrlich nicht, was ich zu solchen ideen sagen soll.
    dann ist da noch ein polizist, der vermutlich die hosen voll hat, und nicht ins gebäude rennt um sich auch erschiessen zu lassen – aber lehrer sollen das übernehmen.
    ich kann nur hoffen, dass die jugend es irgendwie in ihren köpfen behällt und am ball bleiben kann. ihre zukunft könnte anders aussehen. der Marlborro-Man und John Wayne sind mittlerweile tot. sollen sie’s bleiben.

  5. #5 siskin
    23. Februar 2018

    wenn alle in den schulen waffen tragen, sind dann nicht die irre, die keine tragen? am ende werden dann die erschossen, die unbewaffnet in die schule kommen – denn, nach der verqueren logik – sind die dann viel viel gefährlicher, sonst hätten sie ja eine Waffe zu ihrem Schutz dabei!

  6. #6 RPGNo1
    23. Februar 2018

    Es klingt zynisch, aber in den USA wird sich vielleicht nur etwas in Sachen privater Waffenbesitz ändern, wenn bei dem nächsten Amoklauf wichtige US-Politiker, Vorstandsvorsitzende der Waffenindustrie sowie der Präsident der NRA ums Leben kommen. Der Täter muss sich dabei zudem als langjähriges NRA-Mitglied sowie Verwandter besagter Politiker/Vorstandsvorsitzender entpuppen.

  7. #7 Manfred Corte
    23. Februar 2018

    … also falls jetzt der erste bewaffnete Lehrer durchdreht – dann sollten sich doch alle Schüler und Stundenten auch vorsorglich bewaffnen um sich wehren zu können ….?!

  8. #8 Kai
    23. Februar 2018

    “Und nein, eine abschreckende Wirkung hätte die Sache absolut nicht: De meisten Amokschützen nehmen den eigenen Tod in Kauf oder fordern ihn sogar heraus; nicht selten töten sie sich selbst. Welche abschreckende Wirkung hätte es da wohl, dass sie erschossen werden könnten?”

    Das ist meiner Meinung nach das absurdeste an Trumps (un)logik.
    Er kann einen Amokläufer nicht einerseits als “savage sickos” bezeichnen und andererseits davon ausgehen das so ein Amokläufer zu rationalen Abwägungen im Stande ist. Und es zeigt auch wieder Trumps menschenverachtendes Weltbild. Wenn ein Amokschütze krank ist, sollte man dann nicht lieber Vorkehrungen treffen damit es gar nicht erst zu einem solchen Blutbad kommt statt ihn einfach abzuknallen? Trumps Rhetorik zeigt ziemlich deutlich, dass das Leben eines psyschich kranken Mensch offenbar nichts wert ist.

  9. #9 tomW
    23. Februar 2018

    Vielleicht solltest Du Donald Trump abknallen, erfüllt er doch die Vorgaben eines “wilden Irren mit bösen Absichten”.

    SCNR

  10. #10 Eurotanic
    23. Februar 2018

    Ein waffenstarrender Staat, der Waffen verbieten will ist unglaubwürdig.
    Im ubrigen passieren alle Attentate in sogenamten Gunfreezones. Das ist simple Statistik.

  11. #11 Argonautiker
    23. Februar 2018

    Man könnte die Schulen generell sprengen, dann gäbe es auch keine Amokläufer an Schulen mehr.

    Das Geld für die Schulen könnte man dann direkt in die Waffenindustrie investieren. Das macht Sinn, denn abdrücken kann man auch ohne Bildungsgrad.

    Also wo ist das Problem?

    Man könnte natürlich auch die Waffenindustrie sprengen, und das Geld was dort hineinfloß dann in Schulen investieren. Dann hätten wir gebildetere Menschen, die verstehen, daß man dadurch, daß man anderes zerstört nichts erschafft. Aber das ist blanker Unsinn.

  12. #12 ralph
    23. Februar 2018

    Trump machte 2 Vorschläge.
    Vorschlag 1
    Lehrer verpflichtend zu trainieren und zu bewaffnen, ist so offensichtlicher Schwachsinn, da braucht es eigentlich keiner detaillierten Erörterung, sollte man meinen. Diese Idee soll zweifellos Trumps vermeintliche Wählerschicht ansprechen. Dieser Vorschlag wird als Gesetzesinitiative wohl kaum Senat und Repräsentantenhaus passieren.

    Vorschlag 2
    “psychisch labilen” Menschen keine Waffen verkaufen zu dürfen scheint mir in den USA ein gangbarer Weg zu sein. Waffenverkäufer UND Hersteller müssen in Haftung genommen werden für die Konsequenzen der Nichteinhaltung. Ich fürchte aber es wird – ähnlich wie bei der einst mächtigen Tabakindustrie – ein langer Weg dorthin sein.

  13. #13 roel
    23. Februar 2018

    @ralph “Vorschlag 2”

    Da waren wir schon mal, bis das vsg Trump das entsprechende Gesetz einkassiert hat (steht auch oben im Text)

    “Trump Signs Bill Revoking Obama-Era Gun Checks for People With Mental Illnesses”

    https://www.nbcnews.com/news/us-news/trump-signs-bill-revoking-obama-era-gun-checks-people-mental-n727221

  14. #14 SvenS
    23. Februar 2018

    Interessant finde ich noch andere Dinge an den bewaffneten Lehrern.
    1. Die Lehrer mit Waffen müssen bekannt sein, denn woher soll ich wissen wer mich im Notfall beschützen kann?
    2. Die Waffen müssen offen getragen werden, offen schon alleine weil sie dadurch schneller verfügbar sind.
    3. Rein aus taktischer Sicht bringt es nichts wenn alle bewaffneten Lehrer im selben Gebäudeteil sind, sie müssen also zu jeder Zeit über das Gelände verteilt sein.

    Ich habe noch einige Punkte mehr auf meiner Liste, für mein folgendes Beispiel sollen diese Punkte aber ausreichen.
    Wenn ich mir die Mörder aus aus Littleton anschaue, geht aus aus den Ermittlungsakten hervor, dass diese ihre Tat geplant hatten. Wenn ich jetzt von frei verfügbarer und vor allem bezahlbarer Ausrüstung ausgehe, ist die zu transportierende Anzahl an Waffen und auch Munition begrenzt. Das erste Ziel sollte es nun sein, viel Panik zu verursachen, denn Panik macht den Menschen zum Herdentier und das Denken wird beeinträchtigt. Die ersten Opfer sind somit willkürlich gewählt und vorzugsweise in Gruppen unterwegs. Mein zweites Ziel wären nun die bewaffneten Lehrkräfte. Damit kann ich drei Vorteile verbinden:
    1. Eine möglich Gefahrenquelle wird eliminiert.
    2. Ich bekomme zusätzliche Waffen.
    3. Ich bekomme zusätzliche Munition.

    Wenn man nun den oben stehenden Artikel mit einbezieht und bedenkt, dass die Lehrkräfte keine trainierten Kräfte sind, finde ich, dass die Gefahr dieser zusätzlichen Waffen größer ist als der mögliche nutzen. Ein Punkt der meiner Meinung nach nicht ausreichend beleuchtet wird ist allerdings, dass die Waffen und deren leichte Verfügbarkeit die Gewalttaten in diesem Ausmaß zwar ermöglichen, aber nicht der Grund für die Taten sind.

  15. #15 Primergy
    23. Februar 2018

    “Ein Punkt der meiner Meinung nach nicht ausreichend beleuchtet wird ist allerdings, dass die Waffen und deren leichte Verfügbarkeit die Gewalttaten in diesem Ausmaß zwar ermöglichen, aber nicht der Grund für die Taten sind”

    Da kann man die “Akteur-Netzwerk-Theorie” von Bruno Latour dagegen halten – sein bekanntestes Beispiel sind Waffen, die eben nicht nur “passiv” sind, sondern in menschlichen Interaktionen ebenfalls “Akteure”. Zusammen mit dem Mensch der sie führt, bilden Waffen ein Akteurs-Netzwerk, dass sich gegenseitig beeinflusst.
    Das heißt nicht natürlich nicht, dass Waffen als Objekte einen eigenen Willen haben, aber durch ihre technischen Eigenschaften erweitern Waffen meinen “Möglichkeitsraum” – ich kann Dinge tun, die ich vorher nicht konnte und verändern damit aktiv Situationen.

    Natürlich kann man den letztlichen Grund für einen Amoklauf immer differenzierter durchkonjugieren (zb. ohne vorheriges Mobbing kein Amoklauf), aber letztendlich schafft erst die Tatsache eine Waffe in der Hand zu halten, das Einsetzen ebendieser als “Lösung” von Problemen. Ohne Waffe hätte der Schütze andere Möglichkeiten der Lösung gesucht (nicht unbedingt bessere).

  16. #16 roel
    https://scienceblogs.de/10jahrescienceblogs/author/roel/
    23. Februar 2018

    Kurz nachgedacht:

    According to the US Census statistical abstract there are:
    • 2,544,000 public classroom teachers (2008 data)
    • 437,000 private classroom teachers (2010 data)“

    Das sind gerundet ca. 3.000.000 Lehrer.

    Trump möchte ca. 20% der Lehrer mit Waffen ausstatten (only the best. 20% of teachers),

    Das sind dann 600.000 Waffen plus zugehöriger Munition.

    Rechnet man 1.000 $ pro Waffe und Munition, dann sind es 600.000.000 $. Hinzu kommt regelmäßiges Training und evtl noch andere Ausrüstung – hat schon jemand an schusssichere Westen gedacht?

    Wenn Trump 30.000.000 $ Unterstützung von der NRA bekommen hat, dann haben die einen sehr guten Deal abgeschlossen. Ich bin mir sicher vsg Trump verhandelt da noch mal nach.

  17. #17 Alderamin
    23. Februar 2018

    @Jürgen

    Wenn das wirklich beschlossen werden sollte (ich glaub’s ja noch nicht, wie bescheuert sollen halbwegs vernünftige Politiker sein, Trump alleine kann so was ja nicht beschließen), dann würde ich mir an Deiner Stelle überlegen, mir ein anderes Land zu suchen (Kanada ist ja gar nicht weit weg), denn ein Amokläufer, der mit bewaffneten Lehrern rechnen muss, wird die Tür aufreissen und Dich rein präventiv zuerst abknallen, bevor Du überhaupt weißt, was los ist, und egal, ob Du eine Waffe hast oder nicht.

    Angeblich sollen 85% der Amerikaner für strengere Waffengesetze sein, habe ich irgendwo (SpOn?) gelesen. Ich hoffe noch, dass dies das Parlament und ggf. die Gerichte davon überzeugt, so einen Schwachsinn nicht umzusetzen.

  18. #18 RPGNo1
    23. Februar 2018

    @roel
    *Sarkasmus an*
    Warum sollte der Präsident/die Regierung die Lehrer mit Waffen ausrüsten, die mit öffentlichen Geldern bezahlt werden?
    “Privat” ist der Schlachtruf der Republikaner, “schlanker Staat” das ewige Mantra.
    Die Lehrer haben sich gefälligst auf eigene Kosten auszurüsten und für entprechende Weiterbildung und Training zu sorgen. Und wenn die Knete fehlt, können sie ja bei den Eltern der Schüler um Unterstützung betteln. Die sollten schließlich dafür offen sein, dass ihre Kids zukünftig “gut beschützt” werden.
    *Sarkasmus aus*

  19. #19 tomtoo
    23. Februar 2018

    Einfach alle erschiessen. Sozusagen präventiv alle potentiellen Täter beseitigen. Gut es gibt ein wenig Kollateralschaden. Aber man bräuchte dann ja auch gar keine Lehrer mehr und könnte die durch deutlich günstigere Personen ersetzen.
    /Ironie off

  20. #20 Laie
    23. Februar 2018

    Der Vorschlag Lehrer zu bewaffnen ist nicht sinnvoll. Die Wahrscheinlichkeit für sog. “friendly fire” wäre viel zu hoch. Warum der eine Sicherheitsmann nicht reagiert und der Anruf der Warnung vor dem irren Typen nicht von vom efbiai verfolgt wurde ist sehr eigenartig, das gehört zumindest mal aufgeklärt.

  21. #21 Jürgen Schönstein
    23. Februar 2018

    @RPGNo1

    … Lehrer haben sich gefälligst auf eigene Kosten auszurüsten …

    Klarer Fall von Poe’s Law: Es ist in der Tat nicht in Orange Nr. 45 Plan, Lehrern die Waffen zu geben – sie sollen bitteschön ihre eigenen Knarren mitbringen. Schließlich müssen sie ja sowieso alle Lehrmittel aus eigener Tasche bezahlen (auch wenn sie seit der letzten Steuerreform nicht mehr steuerlich absetzbar sind).

  22. #22 RPGNo1
    23. Februar 2018

    @Jürgen Schönstein

    Es ist in der Tat nicht in Orange Nr. 45 Plan, Lehrern die Waffen zu geben – sie sollen bitteschön ihre eigenen Knarren mitbringen.

    Ich hasse es, wenn die Wirklichkeit so hart zuschlägt und meine Fantasie überrollt. 🙁

  23. #23 RPGNo1
    23. Februar 2018

    @Jürgen Schönstein

    Schließlich müssen sie ja sowieso alle Lehrmittel aus eigener Tasche bezahlen (auch wenn sie seit der letzten Steuerreform nicht mehr steuerlich absetzbar sind).

    Bildung wird überbewertet. Um US-Präsident zu werden, ist sie sogar hinderlich. God bless America!

  24. #24 roel
    https://scienceblogs.de/10jahrescienceblogs/author/roel/
    23. Februar 2018

    @Jürgen Schönstein aus deinem 1. Link: “What I said was to look at the possibility of giving “concealed guns to gun adept teachers with military or special training experience” Wo liest du, dass Lehrer ihre eigene Waffe mitbringen sollen. Ich meine, vorstellbar ist es, dass Trump das will, aber wo steht das?

    Zu deinem 2. Link. Verdammt traurig. Es wird immer an der falschen Stelle gespart.

  25. #25 roel
    https://scienceblogs.de/10jahrescienceblogs/author/roel/
    23. Februar 2018

    @RPGNo1 Bildung wird überbewertet.

    Deshalb ist der Leitspruch des very stable genius ja auch: MAGA – Make America goosy again.

  26. #26 gedankenknick
    23. Februar 2018

    @Argonautiker #11 Man könnte die Schulen generell sprengen, dann gäbe es auch keine Amokläufer an Schulen mehr.
    Zu spät! Den Vorschlag gab es auch schon: https://www.der-postillon.com/2018/02/nra-schulen.html

    @Artikel …, ich habe meinen Wehrdienst – und der schloss eine Ausbildung mit Schusswaffen ein – absolviert…
    Ich hatte auch Wehrdienst bei der BW (Grundausbildung Sanitöter), und man lehrte uns: Deutsche Soldaten schießen den Gegner nur kampfunfähig, man ziele also auf die Beine. Kopfschütteln bei den Ausbildern wurde dann ausgelöst durch meine Frage, welche Beine es denn sein dürfen? Brustbein, Jochbeine, Stirnbein, Zahnbein… ^^

    @Artikel: …und wie sollen andere Lehrer-Milizionäre wissen […] das ich nicht der Amoschütze bin?
    + @JW #2 Ich frage mich auch, wie sich die Waffennarren in so einem Feuergefecht die Unterscheidung von Guten und Bösen vorstellen.
    Einfach per Dekret die Waffenwahl zuordnen. Terroristen (=Amokläufer) haben voll- bzw. halbautomatische Sturmgewehre, Maschinenpistolen sowie Schrotgewehre zu benutzen. Counter-Terroristen (=Lehrpersonal) dürfen nur vollverchromte oder -vergoldete “Smith & Wesson Model 500” mit Perlmuttgriff – ode alternativ eine Barett M82 im Schulterholster – führen. Schon ist jedem die Sachlage klar. Nichtbeachtung der Gesetzeslage wird mit standrechtlicher Erschießung geahndet.^^

    @Artikel: Wenn ich am MIT jeden Studenten[…] erschießen wollte, der sich merkwürdig benimmt, würde die Population drastisch reduziert.
    Das ist politisch gewollt. Auf diese Weise erhöht man die Zahl der weiblichen Ingenieurs-Absolventen im Verhältnis zu den männlichen. Damit kann die Uni endlich die Quotenregelungen erfüllen. ^^

    @Problem:
    Ich empfinde es als verdammt traurig, dass mir zu diesem ganzen Unsinn nur noch Galgenhumor einfällt. Dass der Mann mit dem orangen Kopfbesatz das wirklich tatsächlich ernst meint, ist für mich einfach nicht mehr nachvollziehbar…

  27. #27 Oliver Gabath
    23. Februar 2018

    Großartige Gelegenheit für Unternehmer:

    1. behaupt, man heiße Trump
    2. Ein Kaliber .45 Trump ankündigen, hübsche 3D-Modelle von Waffen und Munition zeichnen (Weißkopfadler, Sternenbanner & Co. nicht vergessen – Born in the USA hilft auch, auf den Text achtet eh keiner)
    3. Die ganz große Werbetrommel bei NRA, GOP und Libertären rühren.
    4. Ka-T$hing!

    Mir geht es grade wie Gedankenknick – die Fassungslosigkeit über die Realität, die alles schlägt, was man sich hätte vorstellen können, ist schwer zu ertragen.

  28. #28 anderer Michael
    23. Februar 2018

    Herr Schönstein:
    Ich will Ihnen nicht in der Gesamtbeurteilung widersprechen und hoffe, dass Sie nie solch ein Ereignis erleben.
    Dennoch ein Argument verstehe ich nicht, und zwar dieses:

    “..welchen Wert sie/er den Menschenleben zumisst, die dabei unbedingt erst mal ausgelöscht würden..”

    Nur gesetzt den Fall eine Lehrkraft wäre in der Lage eine Waffe in einer gefährlichen Stresssituation zu benutzen. Ein Amokläufer geht in einen Hörsaal , zieht eine Waffe, die Lehrkraft sieht es:
    1. Es ist Spielzeugwaffe und ein blöder Spaß , der Lehrer wartet auf den ersten Schuss . Kein Schuss ,keine Aktion des Lehrers(Platzpatronen lasse ich außen vor).
    2 . Der Lehrer wartet nicht und tötet den Eintretenden sofort . Falls Fall 1 Fehlentscheidung. Falls Betreffender bis an die Zähne bewaffnet, und aufgrund weiterer anschließender Ermittlungen Amoklauf anzunehmen.Lehrer hat richtig gehandelt.
    3. Lehrer ist kein Hellseher , unsicher und auch nur ein Mensch. Er sieht die Person schießen und schießt erfolgreich zurück.
    Er hat mit dieser Aktion zumindestens weitere Opfer verhindert. Und was sollte der Lehrer machen, prophylaktisch jeden Auffälligen erschießen? ( Sie haben das ebenfalls sinngemäß derart formuliert).

    Im dem Szenario ” Bewaffnetes Lehrpersonal” ist es immanent, dass erst zurückgeschossen werden müsste, wenn mit Sicherheit von einem Amoklauf auszugehen ist.Nur gesetzt der Fall , es funktioniert ( Lehrkräfte als Top -Bewegungskampfschützen), es wäre die bittere Konsequenz , dass erst der Amokschütze schießt und dann die Lehrkraft ( ich denke wir sind uns einig, dass ist ein kaum anzunehmender Idealfall, was dagegen spricht,haben Sie ausführlich begründet).

    Nochmal: ich stimme mit Ihren Erläuterungen, Ihren Argumenten und Ihrer Meinung dazu vollkommen überein. Ich wollte auch keine bewaffneten Lehrerinnen und Dozentinnen.

    Die Frage für mich: wie verhindern? Es sind soviel Waffen im Umlauf, eine Verbot würde erst nach Generationen Erfolg zeigen und absolute Sicherheit bringt das auch nicht.

    P.S. wir hatten mehrfach Diskussionen über Waffen. Man kann die zivilen Varianten der Sturmgewehre in Deutschland wohl doch kaufen. Es sind Halbautomaten mit Zehner -Magazin , welches blitzschnell zu wechseln ist . Zehn Schuss hat man locker in vier Sekunden verschossen. Beim DSB sind Gewehre nur als Einzellader gestattet.

  29. #29 Basilios
    Aa! Megami Sama
    23. Februar 2018

    @Eurotanic

    Ein waffenstarrender Staat, der Waffen verbieten will ist unglaubwürdig.

    Nein.

    Im ubrigen passieren alle Attentate in sogenamten Gunfreezones. Das ist simple Statistik.

    Das ist nicht Statistik, sondern falsch.

  30. #30 Basilios
    Aa! Megami Sama
    23. Februar 2018

    @RPGNo1

    Es klingt zynisch, aber in den USA wird sich vielleicht nur etwas in Sachen privater Waffenbesitz ändern, wenn bei dem nächsten Amoklauf wichtige US-Politiker, Vorstandsvorsitzende der Waffenindustrie sowie der Präsident der NRA ums Leben kommen.

    Den Gedanken hatte ich allerdings auch schon. Vor allem wenn man bedenkt, daß die US-Bevölkerung ganzheitlich betrachtet ja überhaupt nicht diesen negativen WaffenNarrenKlischees entspricht, wie sie bei uns in Deutschland so gerne gepflegt werden.
    Man muss da immer bedenken, daß fast 80% der US Bevölkerung überhaupt gar keine Schusswaffen besitzen!. Das geht immer gerne etwas unter.
    Siehe hier:
    https://www.sueddeutsche.de/panorama/usa-ein-land-unter-waffen-in-sieben-grafiken-1.3694023
    Das bedeutet aber, daß die zahlenmässig wenigen Waffenarren über einen unverhältnismässig hohen politischen Einfluss verfügen müssen. Und wenn man sich ansieht, wie das “Hearing” mit den Betroffenen nach dem Schulmassaker von Parkland so abgelaufen ist und die bisherigen Ergebnisse betrachtet, dann kann man schon vermuten, daß unter den Opfern wohl keine Angehörigen von hohen NRA-Funktionären dabei waren.
    Ich will ihnen das aber auch gar nicht wünschen. Mir wäre es lieber, es würden genug Menschen in Positionen mit genug Macht zur Vernunft finden.

  31. #31 RPGNo1
    23. Februar 2018

    @Basilios
    Danke für Link. Diese Statistiken sind sogar noch gruseliger.

  32. #32 Basilios
    Aa! Megami Sama
    23. Februar 2018

    Also roel hat ja schon mal sehr schön überschlagen, daß eine Waffenausrüstung des Lehrkörpers ziemlich viel zu teuer kommen würde. Jedenfalls wenn man das richtig machen möchte, so mit Training und so und nicht bloß einfach jedem fünften eine Pistole aus der Kiste in die Hand drücken. Dann kann man das noch weiterspinnen. Was macht man mit einem einfachen Revolver, wenn der zu stoppende Mensch mit einem halbautomatischen Sturmgewehr bewaffnet ist? Die Lehrer wären hier taktisch erst mal im Nachteil. Also müsste man aufrüsten. Das braucht dann wieder besseres Training….
    Kann man beliebig weiter spinnen. Das einzige was man dazu sagen kann ist:
    Kost viel Geld.
    Bringt viel Leichen.

    Ich nehme praktisch alles, was der POTUS dazu gesagt hat überhaupt nicht ernst. Das sind doch nur schnell dahin geworfene Beruhigungspillen. Es wird nach demselben Muster wie bisher auch immer ablaufen sollen.
    1. Bestürzung zeigen
    2. Versichern daß ganz bestimmt was unternommen werden wird (aber dabei diffus bleiben)
    3. Wir beten für alle Opfer
    4. Warten
    5. Feststellen, daß die Amokläufer kranke Irre sind, gegen die wir präventiv nichts tun können
    6. Warten
    7. Empfehlen Waffen zu kaufen

  33. #33 Basilios
    Aa! Megami Sama
    23. Februar 2018

    Und hier noch mal ein Beispiel für einen Grund, warum ich generell den Aussagen des 45. POTUS nicht wirklich viel Vertrauen schenke. Im Wahlkampf 2016 hat er doch tatsächlich noch getwittert:

    Crooked Hillary said that I want guns brought into the school classroom. Wrong!
    20:55 – 21. Mai 2016

    https://twitter.com/realdonaldtrump/status/734231223002894337

  34. #34 Jürgen Schönstein
    23. Februar 2018

    @anderer Michael

    Ein Amokläufer geht in einen Hörsaal , zieht eine Waffe…

    Da liegt schon der Denkfehler: Der Amokläufer hat in aller Regel die Waffe schon schussbereit und feuert in dem Moment, in dem er die Schule/Flure/Klassenzimmer betritt. Es gibt keine Bedenkzeit für den Lehrer/die Lehrerin.

    Ich stimme Ihnen zwar zu, dass es auf die Schnelle nicht möglich sein wird, alle Waffen in den USA aus dem Verkehr zu ziehen. Aber das bedeutet trotzdem nicht, dass strengere Waffenbesitzkontrolle sinnlos wäre. Und definitiv nicht, dass die Antwort “Noch mehr Waffen” sein muss (und genau darum geht mein Beitrag).

  35. #35 tomtoo
    23. Februar 2018

    @Basilios
    8. Aktien von Waffenfirmen kaufen

    ; )

  36. #36 Basilios
    Aa! Megami Sama
    23. Februar 2018

    @tomtoo
    Ja, klingt vernünftig. Ist aber in Wirklichkeit der nicht öffentlich gemachte Punkt 0.
    Erst danach empfiehlt man dem Volke es möge doch bitte Waffen kaufen.
    ^_____^

  37. #37 Basilios
    Aa! Megami Sama
    23. Februar 2018

    Wobei sich mir da schon länger eine durchaus ernst gemeinte Frage stellt:

    Wieso ist die NRA eigentlich so irre mächtig in den U.S.A.?

    Jetzt bitte nicht lachen und die Frage einfach so abtun.
    Ich finde nämlich, daß es gar nicht sooooo selbstverständlich ist, daß man als Waffenhersteller automatisch so eine immense Wirtschaftsmacht wäre, daß man auch politisch alles platt walzen kann..
    Ja, wenn man Kampfpanzer herstellt und im großen Stil exportieren kann oder den nächsten Tarnkappenbomer entwickeln darf oder vielleicht die nächste Generation von Zerstörern mit endgülltig überlegener Artillerie (Bei der Zumwalt-Klasse wurde die Munition dann so teuer, daß man denen verboten hat überhaupt noch einen Schuß abzugeben. Da kostet einer nämlich ca. 800.000 USD . Das geht schon fast wieder Richtung abrüsten und Frieden schaffen mit immer teureren Waffen…)
    …also dann verstehe ich das, daß diese Rüstungsindustrie eine Lobby hat und irre, irre irre mächtig ist.
    Aber wenn es um Pistolen, Revolver, Flinten und Büchsen geht, dann steckt das große Geld allenfalls noch in einem massenhaften Verkauf. Und das scheint in letzter Zeit in den U.S.A. nicht mehr so gut zu funktionieren. Jedenfalls habe ich gelesen, daß der traditionsreiche Gewehr-Hersteller Remington Insolvenz anmeldet:
    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/us-waffenindustrie-trump-effekt-treibt-waffenhersteller-remington-in-die-insolvenz-1.3865999
    Ich könnte mir noch ein paar weitere Gründe ausdenken, warum Waffenhersteller in den U.S.A. Probleme haben könnten. Zum Beispiel durch Importe aus dem Ausland. Weil so eine Pistole oder eine Flinte sind ja eigentlich nicht so irre komplizierte Hi-Tech. Das kann man auch günstiger aus China einkaufen. Macht man ja sonst mit dem Elektronik-Hi-Tech ja auch so.
    Oder man will lieber “echte Qualität” haben. Das ist dann wie bei den Autos. Da kaufen manche wohlhabende Amerikaner dann auch auf einmal ein deutsches Auto und finden das ganz dufte. Heckler und Koch verdienen in den U.S.A. meines Wissens jedenfalls nicht schlecht. Aber ich könnte mir auch vorstellen, daß HK-America dort auch in der NRA vertreten ist und fleißig mit lobbiiert.

    Alles in allem ist es für mich ehrlich gesagt nicht so eindeutig erkenn- und -klärbar, WARUM die NRA so mächtig ist, wie sie ist.
    Helfen hier einfach alle Schusswaffenhersteller in den U.S.A. ganz fest zusammen. Sozusagen gegen den gemeinsamen Feind der Waffenkontrolle? Hat das doch eher auch historisch, politische Gründe? Sprich, in der NRA sitzen einfach schon immer die mächtigen weißen Männer drin, die Waffen schon immer toll fanden?
    Ist es das?
    Oder eine wilde Mischung aus all dem und noch viel mehr?
    0_0

  38. #38 Ulrich K.
    23. Februar 2018

    Ich sehe ihr theoretisches Problem nicht, das funktioniert in Isreal in der Praxis schon seit Jahren wunderprächtig. Dort werden meist palästinensiche Angreifer von den Sicherheitskräften erschossen ohne das es allzu häufig zu Verwechslungen kommt.
    Immer diese Theoretiker, die Probleme sehen, die es praktisch gar nicht gibt.

  39. #39 Jürgen Schönstein
    24. Februar 2018

    @Ulrich K.
    Poe’s Law findet hier hoffentlich Anwendung. Ansonsten *Facepalm*

  40. #40 Jürgen Schönstein
    24. Februar 2018

    @Basilios

    Alles in allem ist es für mich ehrlich gesagt nicht so eindeutig erkenn- und -klärbar, WARUM die NRA so mächtig ist, wie sie ist.

    Hier ist ein Versuch der Erklärung. Weitere Erklärungsansätze gibt es hier, hier und hier.

  41. #41 RPGNo1
    24. Februar 2018

    Es rührt sich was in den USA. Einige Firmen bekommen doch tatsächlich Bedenken aufgrund ihrer bisherigen Zusammenarbeit mit der NRA.
    https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/nach-parkland-firmen-stoppen-kooperationen-mit-waffenlobby-nra-a-1195212.html

  42. #42 Cornelia S. Gliem
    24. Februar 2018

    Unabhängig von all den guten interessanten alten und neuen Argumenten – könnte man den Waffennarren mit ihrem Beharren auf dem verfassungszusatz von wegen Waffenrecht (i.S. von Bürgerwehr und miliz zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges) nicht einfach zustimmen und ihnen Waffen von damals (!), also Musketen etc. erlauben? Und nichts anderes? Damit würde man zumindest dieses ewige Argument des Verfassungsrechts …umgehen.

  43. #43 MX
    24. Februar 2018

    Der Artikel fängt mit einer Frage an. Aber nach Trump gilt: Erst schießen, dann fragen.

  44. #44 Basilios
    Aa! Megami Sama
    24. Februar 2018

    @Jürgen
    Aa! Ich bin also nicht der erste, der sich diese Frage stellt. Das beruhigt mich etwas.
    Danke für die Links. Jetzt habe ich was zu lesen.

  45. #45 Basilios
    Aa! Megami Sama
    25. Februar 2018

    Oookay.
    Die NRA ist also so etwas wie der Dachverband aller Schützenvereine, Jäger, Schusswaffenbenutzer, Industrielobby, Rechtsvertretung, politischer ThinkTank, usw.usf.
    Die haben viel Geld. Nicht nur von den Schusswaffenherstellern. Die haben verdammt viele Mitglieder. Und diese Mitglieder zeichnen sich durch ein über das normale Vereinsmeiermaß deutlich hinausgehendes Engagement für ihre Sache “Freier Schusswaffenbesitz” aus.
    Das letztere scheint mir dann schon wieder dieser bedeutsame Unterschied in den Kulturen zu sein. Sprich: Der Drang, sich als Privatperson den freien Zugang zu Schusswaffen unter allen Umständen und entgegen allen denkbaren Widerständen und absolut kompromisslos zu erhalten, scheint ungwöhnlich stark zu sein.

    Da passt dann auch gut ins Bild hinein, daß es tatsächlich keinerlei Unterschied ausmacht,wenn eines der Opfer von Schusswaffen innerhalb der NRA liegt:
    https://www.businessinsider.com/nra-lobbying-money-national-rifle-association-washington-2012-12?IR=T

    “Even after one of their own colleagues was shot in the head at a public event,” he said in a New York Times opinion piece, “lawmakers did nothing.”

    Den unfrommen Gedanken von mir und RGPNo1 können wir also gleich wieder beerdigen. Es sieht bislang nicht so aus, wie wenn es durch selbst erlebte Unglücksfälle ein erstarken der Vernunft geben könnte. Es wird einfach trotzdem weiter gemacht.
    Diese Verhaltenmuster erinnern mich irgendwie an Menschen mit psychischer Abhängigkeit.
    Zum Beispiel Abhängigkeit von einer Ideologie oder Religion.

    Dann kann ich eigentlich den Bürgern in den U.S.A. nur wünschen, daß der ganze Rest (sind ja zahlenmässig doch mehr) den Druck von außen aufrecht erhalten und vergrößern kann, so daß wenigstens kleine Verbesserungen der Situtation erzielt werden.

  46. #47 Alderamin
    26. Februar 2018

    @Basilios

    Diese Verhaltenmuster erinnern mich irgendwie an Menschen mit psychischer Abhängigkeit.
    Zum Beispiel Abhängigkeit von einer Ideologie oder Religion.

    Kennt man aber auch bei Fahrern gewisser Fahrzeuge aus süddeutscher Produktion, die sich vehement gegen das Einführen eines Tempolimits auf Autobahnen wehren. Damit befindet sich die Bundesrepublik in einem exklusiven Club zusammen mit bedeutenden Staaten wie Afghanistan, Bhutan, Burundi, Haiti, Mauretanien, Myanmar, Nepal, Nordkorea, Somalia, Vanuatu und der Isle of Man (die Briten sperren die Irren wenigstens auf eine Insel aus…)

  47. #48 Ishmael
    26. Februar 2018

    Daily reminder:
    Es gibt keinen Zusammenhang zw. der Anzahl der privaten Waffen im Volk und der Anzahl der Schusswaffenopfer.

  48. #49 awmrkl
    26. Februar 2018

    ABER es gibt Zusammenhang zwischen verfügbarer “Anzahl der privaten (Waffen+Munition)” … und “Anzahl der Schusswaffenopfer”.

    Schweiz: Jede Menge Waffen, aber keine bis kaum passende Munition. Und keine Motivation, sie nutzen zu wollen.
    Kaum Schusswaffenopfer.
    USA: Jede Menge Waffen, jede Menge passende und jederzeit überall (nach)kaufbare Munition. Und jede Menge Motivation, sie nutzen zu wollen (zB soziale Unterschiede um Größenordnungen höher).
    Praktisch jede Woche Schusswaffenopfer und Amokläufe.

  49. #50 Basilios
    Aa! Megami Sama!
    26. Februar 2018

    @Alderamin
    Stimmt. Wenn ich mit dem Templimit auf den deutschen Autobahnen daher komme, dann rollen die auch so komisch die Augen.
    ^_^

  50. #51 Alderamin
    26. Februar 2018

    @Ishmael

    Es gibt keinen Zusammenhang zw. der Anzahl der privaten Waffen im Volk und der Anzahl der Schusswaffenopfer.

    Nö. Kein Zusammenhang zu erkennen. Da ist nur einer mit der Maus ausgerutscht.

  51. #52 Ishmael
    27. Februar 2018

    @Alde:
    Die Grafik ist doch Schrott. Wenn ich schon die falsche Beschriftung der Ordinatenachse sehe…

    Man kann sich ja bei Wiki zumThema belesen, der Artikel heißt “Waffenmissbrauch”.

    Wie so oft ist hier mal wieder “Opinion Blogs”, “Feeling Blogs”, “Propaganda Blogs” oder “Leftist Blogs”, aber nicht “Science Blogs”.

  52. #53 SvenS
    27. Februar 2018

    Irgendwo in den vorhergehenden Kommentaren stand, dass 80% der US Amerikaner keine Waffen besitzen, aber diese 80% haben das Recht darauf Waffen zu besitzen. Wenn sie wollten könnten sie sich eine oder mehrere Waffen kaufen. Der typische Amerikaner stammt von Leuten ab die ihre Heimat aufgrund von Verfolgung verlassen haben. Sie kamen in ein Land in dem die selben großen Nationen die für ihre Flucht sorgten um die vorhandenen Ressourcen ringten. Zusätzlich gab es Tiere in einer Vielfalt und Anzahl wie es sich ein Europäer nicht vorstellen konnte. Man besaß nicht viel und das Wenige das man hatte musste man gegen die Natur und die anderen Menschen die wenig hatten verteidigen. Dann kam ein großer Krieg und auf einmal waren die Leute Amerikaner, sie waren Einheimische in ihrem eigenen Land und mussten es aufbauen. Im Osten gab es alle Ressourcen zum überleben, im Westen gab es Gold, dazwischen gab es nichts. Reich konnte man werden indem man sich einer Ressource bemächtigte, ob über Handel oder Diebstahl war egal. Das Land war zu groß um von staatlicher Seite geschützt zu werden, also musste man sich selbst schützen. Ein flächendeckender Schutz aller Leute in den USA ist noch immer nur mit erheblichen Aufwand realisierbar und genau das ist das Argument der Waffenlobby. Ein Land ist nur so stark wie seine Bevölkerung und wenn diese sich selbst beschützen kann, dann ist auch das Land geschützt.
    Man hatte nun 300 Jahre Zeit diesen Mythos des starken Land durch starke Männer aufzubauen und ist erst seit etwa 20 Jahren dabei dagegen zu arbeiten. Es gibt noch immer Gegenden in den USA in denen ich ohne eine Waffe in einem anständigen Kaliber nicht vor die Tür gehen würde. Auch wenn mir nicht bekannt ist ob es in Texas noch Bären gibt, so ist es in manchen nördlichen Bundesstaaten doch recht gefährlich in der Natur.

    BTT:
    Es gibt Berufsgruppen die Waffen tragen damit andere es nicht müssen, Lehrer gehören definitiv nicht dazu.

  53. #54 roel
    https://scienceblogs.de/10jahrescienceblogs/author/roel/
    27. Februar 2018

    @Ishmael ”Wenn ich schon die falsche Beschriftung der Ordinatenachse sehe” Helf mir bitte mal, was ist da falsch.

    Ich habe mir mal deinen Wiki-Tip angesehen
    ”Geringere Hoffnungen setzt die Studie dagegen in strengere Kontrollen des legalen Waffenhandels und in Verschärfungen des Waffenrechts. Begründet wird dies vor allem damit, dass sich der Zugang Krimineller zu Waffen damit realistischerweise nicht wirksam beschränken lasse.”

    Ein Kurzer Gedanke dazu, woher kommen die Waffen der Kriminellen, wenn sie nicht von diesen legal erworben werden? Je mehr Waffen legal erhaeltlich sind, und je mehr Waffen im privaten Besitz sind, desto mehr Moeglichkeiten haben Kriminelle an diese Waffen zu gelangen. Nicht nur Kriminelle, die dann davon Gebrauch machen, sondern auch Schueler, die sich aus dem Waffenschrank der Eltern bedienen, oder Kinder, die zu hause rumliegende Schusswaffen als kurzzeitiges Spielzeug entdecken.

  54. #55 RPGNo1
    27. Februar 2018

    @SvenS
    Mit einer Jagdflinte kann ich mich gegen potentiell gefährliche Wildtiere schützen (z.B. in einem dünn besiedelten Staat wie Alaska)
    Mir ist aber nicht bekannt, dass man mit einer halbautomatischen AR-15 mit einer Schussfrequenz bis zu 800 Schuss pro min (mit Bump Stock) Bären in der Innenstadt von Las Vegas jagen muss.

  55. #56 Bullet
    27. Februar 2018

    Man könnte ja mal probieren, ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen von, sagen wir, 200 km/h einzuführen. Das würde so ziemlich kaum jemanden berühren. Nur eben die Spinner. Und dann könnte man mal sehen, ob sich Politiker, die das unterstützen, noch vor den nächsten Wahlen fürchten müssen, denn geschätzte 85% ihrer Wähler merken von einem solchen Gesetz gar nichts.

  56. #57 Bullet
    27. Februar 2018

    Der vorige Kommentar ging an Basi. Ich habs, äh, verbaselt, daß ein Seitenumbruch stattfand. 🙂

  57. #58 SvenS
    27. Februar 2018

    @RPGNo1
    Als Jäger stehe ich der Diskussion über Halbautomaten eher gespalten gegenüber. Davon abgesehen, dass ich .223 als nicht geeignet für die Jagd auf größeres Wild erachte ist die Technik der AR15 nicht zuverlässig genug. Jeder der mal an einer Drückjagd teilgenommen hat, wird sich wünschen mehr als zwei Patronen in seinem halbautomatischen Gewehr zu haben. Und Flinten eignen sich nicht als Schutz gegen Tierangriffe oder zur Jagd auf Tiere die größer als ein Hase sind, jedenfalls nicht wenn man waidgerecht Jagen will oder sicher sein will das der Bär nicht einfach nur wütend wird wenn er auf einen zu kommt.
    Der Punkt auf den ich hinaus wollte ist allerdings eher, das die meisten Amerikaner nicht die Waffe wollen, sondern das Recht sich zu bewaffnen. Remington hat Insolvenz angemeldet, das liegt in dem Fall nicht an Trump sondern an Fehlinvestitionen, aber auch allen anderen Waffenschmieden geht es nichtmehr so gut. In manchen Gegenden der USA sind die Waffenverkäufe um 75% eingebrochen seit Trump im Amt ist. Das liegt daran, dass unter Obama und während des Wahlkampfes befürchtet wurde das die Waffengesetze verschärft werden und viele sich deshalb mit Waffen und Munition eindeckten. Unter Trump besteht diese Gefahr allerdings nicht und die Bürger haben es nichtmehr nötig die Läden leer zu kaufen. Es gibt sogar innerhalb der NRA Bestrebungen den Waffenbesitz mehr zu regulieren. Zum Beispiel wurde der Vorschlag vorgebracht die Aufbewahrung der Waffen zu regulieren. Es muss nachgewiesen werden das ein Waffenschrank nach bestimmten Normen vorhanden ist und das die Munition getrennt von der Waffe in Schränken nach bestimmten Normen gelagert werden muss. Das wäre ein erster Schritt und wen sich die Bürger daran gewöhnt haben kann man den nächsten Schritt gehen. Deutschland wurde auch nicht über Nacht entwaffnet, das war ein langer Weg der mit der RAF anfing und bis heute noch nicht zu ende gegangen wurde.

  58. #59 RPGNo1
    27. Februar 2018

    @SvenS
    Danke für die Aufklärung.
    Ich bin kein Jäger, daher war mir nicht bekannt, dass “Flinte” eine eng begrenzte Definition innerhalb den Jägerzunft besitzt. Ich ersetze daher den Begriff in meinem Kommentar mit der allgemeineren Bezeichnung Jagdgewehr.

    Und meinen Verweis auf die AR-15 verdeutliche ich nochmals: Wozu benötigt ein normaler Mensch in einem zivilisierten Land mit funktionierender Polizei (na ja, zumindest meistens) ein halbautomatisches Sturmgewehr, welches mit einem kleinen Zusatzteil eine Feuergeschwindigkeit erreicht, deren sich militärische Equipment nicht zu schämen braucht? In den Gehirnwindungen dieser Waffennarren und -närrinnen läuft einiges ganz gewaltig schief.

  59. #60 Basilios
    Aa! Megami Sama!
    27. Februar 2018

    @ RPGNo1
    Ja, grundsätzlich gibt es Flinten und Büchsen. Beide Gruppen haben in der Jagd ihren jeweils sinnvollen Einsatzzweck.
    Ein AR-15 ist ganz bestimmt kein Gewehr, welches man für die Jagd gebaut hat. Das ist die zivile Variante eines Sturmgewehrs. Solche Dinger verkaufst Du meines Erachtens nur an die echten Waffennarren, die am liebsten ein richtiges M16 von der Army hätten, weil, das is ja noch vieeeeel coooooler!

    Außerdem kann ich mich damit so richtig gegen die Zombie-Apokalypse oder den ganzen Mob verteidigen wenn ich angegriffen werde, wenn diese miese Zivilisations zusammenbricht (kann ja nicht mehr lange dauern…)

    So in der Art erkläre ich mir das jedenfalls. Ich meine auch, daß man eine deutliche Vorliebe für die obercoolen MordWaffen findet, wenn man sich mal die bei solchen Massakern benutzten Waffen anschaut. Mit einer Flinte zum (Ton)-Taubenschießen geht glaube ich keiner zum School Shooting.

    Und tatsächlich war des damaligen Präsidenten Obama sein Ansatz ja auch, daß er erst mal nur die eigentlich nicht so richtig sinnbehafteten KriegswaffenNachkömmlinge etwas regulieren wollte. Die Jäger hätten da eigentlich wenig dagegen haben können. Aber die echten Waffennarren haben halt extrem laut geschrien und der aktuelle Präsident hat sowieso die Bemühungen des vorigen schon wieder ein kassiert.
    Traurig das.

  60. #61 bombjack
    28. Februar 2018

    @49 awmrkl

    [….]Schweiz: Jede Menge Waffen, aber keine bis kaum passende Munition. Und keine Motivation, sie nutzen zu wollen.
    […]

    Ähm…kleiner Einspruch….das mit den Waffen* stimmt zwar und das mit der Motivation auch, aber das mit der Munition stimmt nicht….

    Begründungen:

    a) Eine WES (Waffenerwerbsschein) hier in der Schweiz zu bekommen ist sehr einfach vgl.
    https://www.waffenmarti.ch/shop/waffenerwerb/waffenerwerb-wegleitung-waffenerwerbsschein.html
    und das gilt auch für Ausländer mit einem C-Ausweis.
    Es gibt keinen Bedürfnisnachweis, keine Vereinspflicht und auch kein Nachweis dass man regelmäßig schießt ist nötig.

    b) Schweizer Bürger die wehrpflichtig sind haben ihre Militärwaffe daheim, die neben Einzelfeuer auch eine 3-Schuss-Salven und Dauerfeuer Funktion = Vollautomat hat. Bei der Waffe gilt allerdings als Aufbewahrungsbedingung, dass der Verschluss getrennt von der Waffe aufbewahrt wird. Ansonsten sind keine Tresore usw. vorgeschrieben.

    c) Munition: Wenn auch inzwischen vom Militär keine Handmunition mehr ausgegeben wird, so reicht der Ausweis und der Auszug aus dem zentralen Strafregister um jegliche in der Schweiz legale (=zugelassene) Munition zu erwerben und das unabhängig ob jemand Waffen hat und auch vom Kaliber der Waffe.
    D.h. wer Munition hier haben möchte der bekommt sie auch, ohne Probleme…..und die zugehörigen Waffen auch…bei meinem ersten WES-Antrag wurde ich zu einem Interview (pers. Gespräch) beim kantonalen Waffenamt eingeladen. Dort wurde mit das hiesige Waffenrecht erklärt und mit diese Broschüre gegeben:
    https://www.ejpd.admin.ch/dam/data/fedpol/sicherheit/waffen/Brosch%C3%BCre/waffenbroschuere-d.pdf
    Einige Zeit danach bekam ich die Mitteilung, das mein Gesuch positiv beschieden wurde. Beim zweiten Mal dauerte der Antrag (inklusive Postwweg) nicht mal 9 Tage…..weil das Interview nicht mehr nötig war.

    Zusammenfassend: Wer in der Schweiz eine Waffe möchte und die Bedingungen erfüllt vgl. https://www.waffenmarti.ch/shop/waffenerwerb/waffenerwerb-auslaendische-staatsangehoerige.html
    der bekommt sie auch, plus die Munition ebenfalls. Da auch jeder Militärangehörige sein Gewehr daheim stehen hat, sind Militärwaffen da durchaus ziemlich verbreitet….es ist keine Seltenheit auf einem Bahnhof oder auch Tramhaltestelle jemanden meist in Uniform zu sehen, der sichtbar seine Militärwaffe dabei hat und trotzdem herrschen hier nicht ähnliche Zustände wie in den USA.

    bombjack
    der inzwischen seit 8 Jahren in CH ist und mit dem sammeln von Waffen angefangen hat.

  61. #62 awmrkl
    1. März 2018

    @bombjack

    Ah, danke für die ausführliche Antwort.
    Dennoch, wie Du selber schreibst “trotzdem herrschen hier nicht ähnliche Zustände wie in den USA”
    https://cdn.vox-cdn.com/uploads/chorus_asset/file/9371383/guns_country.jpg
    u.ä. Statistiken. Hier ist sogar die Schweiz von allen dort aufgeführten Staaten relativ weit oben beim Waffenbesitz, aber weit entfernt von den Verhältnissen i.d. USA.

    Aber interessant, daß Du Dich inzwischen in der Schweiz rumtreibst 😉

  62. #63 awmrkl
    1. März 2018

    @bombjack

    Was denkst Du denn, woran es liegt, daß die Schweiz “weit entfernt von den Verhältnissen i.d. USA” ist?

  63. #64 awmrkl
    1. März 2018

    Ich hab mal i-wo gelesen, daß in der Schweiz im Ggs zu USA diese verfügbaren Waffen eher zu Suizid als für i-was anderes benutzt werden. Was evtl auch die Statistiken für die Schweiz nach oben treibt, abhängig von den Ausgangs-Parametern der Studie.
    Jedenfalls hab ich für die Schweiz sehr selten bis gar nicht von solchen Massakern wie annähernd wöchentlich in den USA gehört/gelesen!?

  64. #65 RPGNo1
    2. März 2018

    @awmrkl
    Michael Moore hat das hiesige Thema vor 16 Jahren in “Bowling for Columbine” analysiert und ist auch zu keinem klaren Schluss gekommen. Er legt jedoch “nahe, dass eine “Kultur der Angst” in den USA die Ursache für die ungewöhnlich hohe Rate an Gewaltverbrechen sei.”
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bowling_for_Columbine

    Ich werde mir die Dokumentation wohl mal wieder ansehen müssen.

  65. #66 Wilhelm Leonhard Schuster
    2. März 2018

    Das mit dem Schießgewehr und der Aufrechterhaltung von (jeweils) Ordnung und Gesetz (bei Amok) ist immer
    problematisch.

    Als 1945 Amok gegen Dresden geflogen wurde, war mein Nachbar, bei einer Sicherungsgruppe die Plünderer zu erschießen hatte.
    Er war heil froh , bei Anblick tausender von Toten ,
    nicht einige Tote zusätzlich in die Trümmer zu legen.

    Eine Nachbargruppe hat dies getan.
    – Recht und Gesetz- in Ausnahmesituation!

    Ich möchte nicht in eine derartige Situation geraten-,
    die hat immer, jeweils, ihre eigenen Gesetze.

  66. #67 bombjack
    5. März 2018

    Hab am 2. März geantwortet, anscheinend ist der längere Kommentar auf der Strecke geblieben, daher nochmals ein Versuch in Teile auf gesplittet:

    @awmrkl

    Schwierige Frage….ich probiere es mal (ist alles wild durcheinander ohne ein Ranking)

    -Umgangsfrage….hier in CH sind Waffen durch den Militärdienst was Normales bzw. siehe https://www.knabenschiessen.ch/ und
    https://de.wikipedia.org/wiki/Knabenschiessen

    – “Gang-Frage”…hier gibt es kein Gang-Problem, okay auch keine Riesenstädte…viele Schusswaffentote in den USA gehen auf das Konto von Gangs…in diversen anderen Foren/Threads wurde angemerkt, dass wenn dies aussortiert wird, dann die Wahrscheinlichkeit durch eine Kugel zu sterben, auf Werte sinkt die vergleichbar mit der Schweiz/Deutschland wären.

    -School shootings:
    Aktueller Fall in den USA: Wenn trotz diversen Hinweise an die lokale Polente und an das FBI diese ihren Arsch nicht hochbekommen, dann hilft bis auf ein Totalverbot kein Gesetz und selbst das Totalverbot kann dann u.U. umgangen werden, indem auf andere “Werkzeuge” ausgewichen wird.
    -Allgemein zum Teil speziell:
    (Disclaimer: Ist meine pers. Meinung, die u.U. provokant sein kann….konstruktive Kritik daran ist erwünscht.)
    Fälle in Deutschland:
    Winnenden: Schau Dir mal die Geschlechtsverteilung der Opfer an. Bei der Auswahl dünkt mich, dass da etwas mehr im Busch war, als das da einer durchgeknallt ist, ging natürlich nach der Tat komplett unter….
    Ferner in anderen Berichten war zu lesen, dass der Täter beim ersten Versuch an die Munition zu kommen gescheitert ist, er hat dann zur Tarnung seinem Vater 1000 Schuss als Geburtstagsgeschenk versprochen, die er dann auch mit dem Vater der die WBK hatte gekauft hat.
    D.h. der hatte es geplant und ich vermute auch, dass selbst wenn der Vater seine Waffen richtig aufbewahrt hätte, er an diese Waffen herangekommen wäre und wenn da nichts im Haus gewesen wäre, er sich ein anders Werkzeug gesucht hätte.
    Erfurt: Auch da die Auswahl der Opfer (fast alles Lehrer) und bei weiterer Recherche kam raus, dass der Typ den Vereinsstempel geklaut und eine Unterschrift gefälscht hat, um das Okay des Schützenvereins zum Erwerb der Waffe vorzutäuschen (wenn ich mich richtig erinnere). D.h. auch da, das war geplant….und eine Änderung hat es da danach gegeben…ab der 10 Klasse Gymnasium hat nun jeder automatisch die mittlere Reife, was vorher nicht der Fall war und bedeutet hat, dass der Typ ohne einen Abschluss dagestanden hätte.
    Allgemein heißt das für mich dass die Taten geplant sind, dass Täter sich Wege suchen ihre Tat durchzuführen und auch einiges an “krimineller Energie” da reinlegen…auf der anderen Seite sollte auch wenn es im Nachhinein schwer fällt und eine Gratwanderung ist, doch schon nach den Gründen gefragt werden….und wenn bekannt dann dort angesetzt werden.

    Dieser Brief gibt ein wenig Einblick was da in jemanden vorgeht der zu so einer Tat schreitet: https://www.heise.de/tp/features/Ich-will-R-A-C-H-E-3408904.html

  67. #68 bombjack
    5. März 2018

    Part 2:

    Zusammenfassend: Solche Taten werden sich nicht vermeiden lassen, außer man Hinterfragt den ganzen Schulbetrieb. Okay….ein Argument gibt es: Kommen die Täter nicht an Schusswaffen, dann geht so etwas glimpflicher im Sinne von weniger Opfer ab, allerdings bei Emsdetten https://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Emsdetten wurden Vorderlader, Rohr- und Rauchbomben benutzt und dies zeigt IMHO dass wenn jemand so weit getrieben wird, er auch bereit ist Dinge oder besser Waffen zu improvisieren.
    Situation USA: Könnte mir vorstellen, dass dort viel deren Schulsystem und auch die “The Winner takes All”-Mentalität hineinspielt, plus dass da aus Allem ein Wettbewerb gemacht wird. Dann noch die Ausstattung der Schulen die recht unterschiedlich ist und von den diversen finanziellen Situationen der Gemeinde/Stadt und/oder der Eltern der Schüler abhängt.

    Vernetzungsfrage:
    Keine Ahnung wie viele Gesuche in der Schweiz abgelehnt werden. Ist anscheinend je nach Kanton unterschiedlich und kommt durchaus auch vor. Laut einem Waffenhändler ist eine Ablehnung oft der Fall, wenn in der Behörde halt Beamten mit einer gewissen politischen Einstellung sitzen Ferner siehe Frage “Frage: Ist es rechtens, einer Person, die keinen Eintrag wegen Gewalttätigkeiten oder sonst was hat, keinen Waffenerwerbsschein auszustellen?” und die Antwort dort auf https://www.protell.ch/de/haufig-gestellte-fragen#theme5
    U.U. funktioniert in CH die Vernetzung dort besser und die Beamten haben den “richtigen Riecher”. Bzw. meine Meinung ist, dass Personen die von Haus aus ungeeignet sind meist schon vorher einschlägig aufgefallen sind…..

    Suizide: Ja das stimmt….es wird halt das genommen was vorhanden ist. Allerdings habe ich wo aufgeschnappt, das seit “Exit” und Co. hier in CH den begleiteten Suizid anbieten, die Zahlen wieder am sinken sind d.h. weniger Leute greifen zur Waffe.
    Negative Anmerkung: Problematisch ist da aber dann der sog. “erweiterte Suizid” d.h. der Täter tötet erst noch andere Personen und dann sich selber. Einwand von mir: Wer soweit ist, wird diese Tat dann halt mit anderen Tatmitteln begehen….weil diese Überlegungen nicht spontan aus heiterem Himmel entstehen.

    Presse: Auch wenn es in CH nicht zu solchen krassen Taten kommt, Vorfälle mit Schusswaffen die gibt es natürlich auch und die bekommt man da durchaus auch mit. Nur das Presseecho ist um einiges kleiner und vor allem kürzer als wie in Deutschland. Es wird die gleiche Sau nicht wochenlang durch das Dorf getrieben und die Sache selber auch nicht riesig aufgeblasen.

    Wahrnehmung in der Bevölkerung: Ähnlich wie bei der Presse zumindest von den Meisten hier, das dürfte auch der Grund sein, warum sich Waffenverbotsbefürworter regelmäßig da beim Wahlvolk per Volksabstimmung eine Klatsche abholen. Mal ganz abgesehen davon, dass so ein Verbot nichts bringt, da
    a) hier nur der Erwerb geregelt und Altbesitz nicht betroffen ist. Laut dem Beamten von der WES-Behörde besitzen da noch etliche Schweizer Vollautomaten, die gekauft wurden, als diese noch legal erhältlich waren und wenn da versucht würde diese und andere Waffen zu registrieren oder gar einzuziehen, würde das per Volksabstimmung scheitern.
    b) jeder Wehrpflichtige eh sein Teil daheim rumstehen hat….d.h. wollte man das ändern, dann steht da das ganze Wehrsystem der Schweiz zur Disposition….und ich glaube da will sich kein Politiker die Finger verbrennen.

    bombjack

  68. #69 bombjack
    6. März 2018

    Part 1 hängt anscheinend noch in der Warteschleife…

    bombjack

  69. #70 Jürgen Schönstein
    6. März 2018

    @bombjack
    Nein, der war im Spamfilter stecken geblieben. Und im Gegensatz zum Moderationsfilter schickt der keine Benachrichtigung…

  70. […] zu bringen (und beispielsweise als Reaktion auf Amokläufe in Schulen mit der Forderung reagiert, Lehrer zu bewaffnen), verbietet ihren Mitgliedern zumindest zeitweise, ihre geliebten und für die allgemeine […]

  71. #72 Alexander
    18. Juli 2018

    “Das Einzige, was gegen einen bösen Mann mit einer Waffe hilft, ist ein guter Bube mit einer Waffe”, sagt etwa Cohen zu Larry Pratt von Gun Owners of America. “Ja, oder sogar ein Kleinkind!”, erwidert dieser. “Ein Dreijähriger kann sich nicht gegen ein Sturmgewehr verteidigen, indem er einen Hello-Kitty-Stift darauf wirft”, sagt der republikanische Abgeordnete Joe Wilson in die Kamera. Auch der kalifornische Republikaner Dana Rohrabacher hält es für eine gute Idee, Schulkinder an der Waffe auszubilden.

    https://derstandard.at/2000083590238/Who-is-America-Waffenaktivisten-gehen-Sacha-Baron-Cohen-auf-den

    “Puppy Pistol” und “Uzicorn”! Wieder etwas gelernt!