Selbst mathematisch ist die Null keineswegs “natürlich”: Ob sie zu den natürlichen Zahlen eingeordnet wird oder nicht, hängt davon ab, ob mal natürliche Zahlen als die “Menge aller positiven ganzen Zahlen” (dann ist die Null nicht dabei) oder als die “Menge alles nicht negativen ganzen Zahlen” (hier ist die Null eingeschlossen) definiert. Und das ist keineswegs eindeutig geregelt. Die Römer kannten die Null als Zahl (und Ziffer) nicht; in Europa ist sie überhaupt erst seit dem Mittelalter gebräuchlich.
Das alles geht mir durch den Kopf, wenn ich lese, dass Bienen die Null “verstanden” haben. Und da bleibe ich skeptisch. Aber dass sie erkennen können, dass nichts von etwas weniger als etwas ist, bleibt bemerkens- und beachtenswert. Vor allem, weil sie dies mit der vermeintlich primitiven organischen Struktur eines Insektengehirns vollbringen können, was uns sicher Anlass gibt, über die Komplexität dessen nachzudenken, was Neuronen leisten können. Vor allem, weil ich zunehmend davon frustriert bin, wie wenig Komplexes eine bemerkenswert große Anzahl von Gehirnen (viele davon in PolitikerInnen-Köpfen) derzeit zu bewältigen scheinen. Aber wie heißt es doch mathematisch so treffend: Wenn Nullen etwas gelten wollen, dann müssen sie sich rechts halten…
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