Heute feiern die USA ihren Thanksgiving-Tag (der allerdings immer mehr unter Beschuss kommt, weil er letztlich nur den Beginn eines absolut undankbaren Genozids würdigt), und an diesem Tag werden traditionell Truthähne als Festagsbraten verspeist. Dies hat mit dem Thema dieses Beitrags allerdings nur insofern zu tun, als es vermutlich vor allem an den ziemlich unterentwickelten Flugkünsten von Meleagris gallopavo liegt, dass sie eine populäre Hauptspeise wurden. Was mich auf das Thema “sich entwickelnde Flugfertigkeit” bringt – und ganz speziell auf ein Modellflugzeug, das statt mit Propellern oder Strahltriebwerken zu fliegen, seinen Vorschub aus dem Ionenwind erhält*, der sich zwischen Elektrodendrähten entwickelt:
Wer mehr darüber lesen will und kein nature-Abo hat, um das Paper über die “Solid-state propulsion” zu sehen (habe ich leider auch nicht mehr), kann ja zumindest diese Pressemitteilung des Massachusetts Institute of Technology, wo das Projekt entwickelt wurde, als Ausgangsbasis nehmen: MIT engineers fly first-ever plane with no moving parts.*
* Und ja, das MIT ist zwar mein Stall, und ich bin generell ein Fan von technologischen Fortschritten, die durch Science-Fiction inspiriert wurden (muss meine Schreiber-Natur sein) – aber erstens war schon Lilienthals Gleitflieger ganz ohne “bewegliche Teile” (wenn man den Piloten nicht mitrechnet – der war natürlich beweglich) ausgekommen, und jedes Papierflugzeug, das wir schon im Kindergartenalter zu falten lernen, tut genau das Gleiche. Somit mach die Überschrift der Pressemitteilung eine Bauchlandung… Und zweitens ist auf dem Video jedenfalls ganz generell nur schwer der Unterschied zwischen einem Gleiter und dem Ionenwind-Antrieb zu erkennen. Aber wenn die Forscher errechnet haben, dass der Antrieb tatsächlich ausreichend wäre, um das Flugzeug in der Luft zu halten (von der notwendigen Beschleunigung zum Start reden wir jetzt mal nicht), dann finde ich das schon respektabel. Guten Flug!
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