So ganz draußen war dieser wehrhafte Gliederfüßer eigentlich nicht: Er hatte sich gestern durch eine offene Balkontür in mein Treppenhaus verirrt. Dass es eine Hirschkäferart sein musste, war ziemlich schnell klar. Aber mit dem Lucanus cervus, den ich nur noch aus meiner Kindheit kenne (ist ja inzwischen stark gefährdet), könnte es diese kleinere Variante, die in den USA heimisch und hier als Reddish-Brown Stag Beetle oder auch mit ihrem wissenschaftlichen Namen Lucanus capreolus (also eigentlich “Rehkäfer”) bekannt ist, nicht aufnehmen. Dieser Käfer war etwa dreieinhalb Zentimeter lang – und damit, sozusagen, ein “kapitaler Bock” seiner Art. Ich habe ihn freundlich (und vorsichtig) nach draußen eskortiert…

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Kommentare (12)

  1. #1 Braunschweiger (DE)
    16. Juli 2019

    Putzig! Mit dem vorderen Ende möchte ich vorsichtshalber auch nicht in Kontakt kommen. — Und diesmal plietscherweise ohne Zusatzdaten im Bild.. *hihi*

  2. #2 Stefan
    16. Juli 2019

    @Braunschweiger (DE)

    Wie üblich bei Männchen, protzt er damit nur. Fest zubeißen kann er damit nicht. Ein Hirschkäfer zwickt vielleicht ein wenig, das war es dann aber auch schon.

  3. #3 RPGNo1
    16. Juli 2019

    @Stefan
    In einer Tiersendung hat Andreas Kieling demonstriert, dass der (männliche) Hirschkäfer doch ziemlich kräftig zugreifen kann. Ein Nasenflügel hat geblutet. 😉

  4. #4 Braunschweiger (DE)
    16. Juli 2019

    @Stefan:
    Ich bin mal von einer kleinen Hummel in die Fingerkuppe gebissen(!) worden; nicht gestochen, was die auch könnte. Das tat schon sau-weh! – Die Mandibeln von Hornissen können Plastik zerteilen, und dann möchte ich nicht wissen, was der hier kann.

  5. #5 rolak
    16. Juli 2019

    Bei den Hirschkäfern können nur Weibchen (und Hungermännchen) so richtig derbe zubeißen – anders als die Protzemännchen, die es üblicherweise nur auf ein eher belästigendes Zwicken bringen (gesammelte Erfahrung ;•) ).
    Wenn ansonsten gleich ‘muskuliert’: Je größer, desto harmlos →Hebelgesetz.

  6. #6 Braunschweiger (DE)
    16. Juli 2019

    Aach…?
    “Je größer, desto harmlos”, und je kleiner desto schmackes?

    Das wäre mal eine interessante Übertragung für männliche… Hebel, also quasi cantilever.

  7. #7 rolak
    16. Juli 2019

    cantilever

    Da gehts ja wohl mehr um stabile Statik und weniger um kraftvolles Agieren mit dem Ding an sich, sagen wir mal auf ner alten Underwood fließend tippen.
    Nee, ganz normale Hebel. (Eine Art →) Kraftarm ~gleichlang & Kraft ~gleichgroß → je länger der Lastarm, desto kleiner die hebbare Last bzw der Kneif-Druck.

  8. #8 Statistiker
    16. Juli 2019

    Hmmm, und wenn man die Dinger fritiert, shmecken die dann?

    Ich mein, Pommes de Terre avec Käfer Hirschuffär avec Sauce Mayonaise, warum nicht?

    Insekten sind ja lecker……

  9. #9 Braunschweiger (DE)
    16. Juli 2019

    @Statistiker:
    Insekten-Food esse ich gerne, dafür kein Weizenmehl mehr, also keine Burger. Allerdings sind in DE bisher nur 4 Arten zugelassen, der oben nicht.
     

    @rolak: phüsikalisch hast du natürlich immer recht.

  10. #10 tomtoo
    17. Juli 2019

    @Statistiker

    Also ich hätte keine Lust auf dem Panzer rumzukauen.

  11. #11 nihil jie
    18. Juli 2019

    Sehe ich bei meiner Familie in Polen öfters. Also nicht gerade dieses Exemplar aber dafür einige andere die ich hier in Berlin und Umgebung selten sehe. Beispielsweise Maikäfer. Finde ich immer wieder faszinierend.

  12. #12 Braunschweiger (DE)
    20. Juli 2019

    Aber @tomtoo, der Käfer wird natürlich gegrillt und frittiert, und die knusprige Schale gilt dann als Mineraliengabe.

    Fried Bugs als Burger gibt es hier, Männer müssen grillen.