Als ergänzenden (und empfehlenswerten) Lesetipp zu Joseph Kuhns Beirag über die Exzessmortalität der Corona-Pandemie, und als Pflichtlektüre für jene, die behaupten, dass die Covid-19-Toten eigentlich in der allgemeinen Sterblichkeitsstatistik untergehen würden, verlinke ich mal einfach diesen aktuellen Beitrag in der heutigen New York Times: 25,000 Missing Deaths: Tracking the True Toll of the Coronavirus Crisis.

Die Grafiken alleine zeigen schon, wie stark die aktuelle Situation von den Langzeittrends abweicht, aber sie zeigt auch, dass in der Tat (überdurchschnittlich) mehr Menschen sterben, als dem Virus angelastet wird. Nur ls Beispiel: In meiner Wahlheimat New York City lagen die Sterbezahlen in der Zeit vom 11. März bis zum 18. April um 298 Prozent über dem langjährigen Durchschitt für diese Periode, und “nur” 13.240 dieser 17.200 zusätzlichen Todesfälle wurden Covid-19 zugeordnet. Die Sterblichkeitsziffern liegen also auch für alle anderen Todesursachen bei 4000 über dem Durchschnitt. Warum? Unter anderem, so muss man vermuten, weil überlastete Krankenhäuser und überbelegte Intensivstationen auch andere, normalerweise behandelbare Gesundheitsprobleme zu tödlichen Erkrankungen machen können.

flattr this!

Kommentare (38)

  1. #1 2xhinschauen
    22. April 2020

    Warum?

    Gewiss auch deshalb, weil – besonders in den USA – nicht jedes Covidopfer überhaupt getestet oder gar hospitalisiert worden ist, weil zu teuer. Aber wenn man die anderen Todesursachen statistisch im Griff hat, dürfte es valide sein, die Übersterblichkeit der aktuellen Pandemie zur Last zu legen.

    Im übrigen muss man aufpassen, ob man mit Toten pro Tag, pro Monat oder (wie viele der Beschwichtiger) pro Jahr argumentiert, da hat Herr Kuhn ja auch schon drauf hingewiesen. Die aktuell hohen Zahlen mitteln sich ja raus, je länge der Bezugszeitraum ist.

  2. #2 UMa
    22. April 2020

    @Jürgen Schönstein:
    Es kann auch durchaus sein, dass die Covid-19 zugeordneten Todesfälle einfach unterschätzt werden. Für Gebiete in der Lombardei wird die Zahl der Covid-19 Todesfälle zum Teil 3 bis 4 mal höher geschätzt als die offiziellen Zahlen.
    In anderen Gebieten werden nur die in Krankenhäusern an Covid-19 verstorben gezählt, aber nicht, oder nur Teilweise, jene in Pflegeheimen oder zu hause Verstorbenen.
    Oder Verstorben müssen bereits vor dem Tod positiv auf Covid-19 getestet worden sein. Wo zu wenig getestet wird, wird möglicherweise die Todesursache nicht ausreichend oft erkannt, was auch zu einer Unterschätzung der Gesamtzahl der Covid-19 Todesfälle führt.

  3. #3 Jürgen Schönstein
    22. April 2020

    @2xhinschauen

    Die aktuell hohen Zahlen mitteln sich ja raus, je länge der Bezugszeitraum ist.

    Sicher doch. Wenn man den Zeitraum groß genug wählt, dann mitteln sich auch die mittelalterliche Pest, oder der 2. Weltkrieg, oder die gesamte Existenz der Menschheit raus. Aber das – falsche order falsch vorgebrachte _ Argument ist ja eben, dass dieser Durchschnittseffekt auch kurzfristig schon existiert, also dass die Corona-Toten neben allen anderen Ursachen, und vor allem natürlich der alljährlichen Influenzawelle, schon jetzt gar nicht ins Gewicht fallen würden, sondern nur von den Medien und irgendweche finsteren Interessengruppen künstlich aufgebauscht werden (nach dem Prinzip “was sind schon X Tote durch Covid-19 gegen Y Verkehrstote etc.”). Und da zeigen diese Zahlen, dass dies eben nicht stimmt. Außerdem: Solche Todesfälle “mitteln” sich nicht einfach raus, denn sie sind (auch) kumulativ.

  4. #4 Jürgen Schönstein
    22. April 2020

    @UMa
    Ich würde sogar sagen, dass die Zahlen für nahezu jede Todesursache unterschätzt werden können. Eben auch für die saisonale Virusgrippe, oder für Herzinfarkte (zum Beipsiel, wenn sie zu Autounfällen führen), oder auch sonstige Unfälle: Führte der Schlaganfall zum Sturz, oder löste der Sturz die Gehirnblutung aus? Fehldiagnosen passieren wahrscheinlich immer, und immer mit einer nicht-trivialen Wahrscheinlichkeit.

  5. #5 UMa
    22. April 2020

    Ich hatte in den letzten Tagen die Infection Fatality Rate, also die Anzahl der Todesfälle pro Anzahl der Gesamtinfizierten, auch der unerkannt Infizierten, bestimmt und bin auf etwa 1% gekommen. Eine der Annahmen war aber, dass die Zahl der Todesfälle genau bekannt ist. Wenn jetzt mehr gestorben sind, ist die Infection Fatality Rate auch höher, als ich bestimmt habe.

  6. #6 Stefan Gasteiger
    Burghausen
    22. April 2020

    Dem geneigten Leser sei diese Seite

    https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/sterbefallzahlen.html

    des Statistischen Bundesamtes empfohlen. Zahlen sind leider nur bis 14.03. vorhanden. Aber sogar im besonders betroffenen Alter 65+ ist im Vergleich zu den Vorjahren KEINE erhöhte Sterblichkeit vorhanden. Wir ist dies mit den hier dargestellten Zahlen zu vereinbaren?

  7. #7 schorsch
    22. April 2020

    Stefan: Am 14. März lag die Gesamtzahl der bekannten Corona-Toten in D bei gerade 12 Fällen (RKI). Selbst wenn wir einige 100% Dunkelziffer unerkannter Corona-Toter annehmen, ist diese Zahl immer noch so klein, dass sie leicht im Grundrauschen der destatis-Zahlen verschwindet. Aus der von dir zitierten Statistik lässt sich also keine vernünftige Annahme über die Corona-Exzeßsterblichkeit ableiten.

  8. #8 Stefan Gasteiger
    Burghausen
    22. April 2020

    Danke Schorsch!

    Aber bei durchschnittlich etwa 2.700 Sterbefällen / Tag über die letzten Jahre, würden die Steigerung mit (heute) ~280 Todesfällen doch nur etwa 10% betragen… und werden diese 10% nicht in der Zeit “nach Corona” dann dafür nicht wegfallen?

  9. #9 Joseph Kuhn
    22. April 2020

    @ Stefan Gasteiger:

    Bei den bundesweiten oder länderweiten Sterbezahlen ist es zu früh. Wer z.B. in der zweiten Märzwoche an Corona gestorben ist, hat sich Ende Februar/Anfang März angesteckt. Das waren noch nicht viele.

  10. #10 Joseph Kuhn
    22. April 2020

    @ Stefan Gasteiger:

    Da kam mir “schorsch” zuvor.

    “werden diese 10% nicht in der Zeit “nach Corona” dann dafür nicht wegfallen?”

    Ja, früher oder später, weil jeder nur einmal stirbt. Die, die ohne Corona nur eine Woche länger gelebt hätten, fallen nach einer Woche weg, die, die ein Jahr länger gelebt haben, nach einem Jahr usw.

  11. #11 Jürgen Schönstein
    23. April 2020

    @Stefan Gasteiger

    …und werden diese 10% nicht in der Zeit “nach Corona” dann dafür nicht wegfallen?

    Das ist das alte (und immer wiede rmissbrauchte) Argument, dass jeder irgendwann stirbt. Medizin und Gesundheitsvorsorge ist nicht dadurch motiviert, das Sterben abzuschaffen, sondern zu vermeiden, das Menschen vorzeitig (also bevor sie eine angemessene Lebenserwartung erreicht haben) sterben. Und wenn jetzt eine Person beispielsweise wegen überfüllter Notaufnahmen and einem Herzinfarkt oder einer Unfallverletzung stirbt, die unter normalen Uständen behandelt und gerettet werden könnte, dann ist das jetzt eine tote Person mehr. Dass diese, je nach Alter und durchschnittlicher Lebenserwartung, im Lauf eines längeren Zeitraums sowieso sterben würde, ist jetzt absolut irrelevant.

  12. #12 awmrkl
    23. April 2020

    @Jürgen Schönstein

    Danke für diese jetzt hoffentlich unmißverständliche Klarstellung, der ich zustimme.

  13. #13 Willy
    23. April 2020

    Wie können wir die Anzahl der Opfer gering halten?

    Eine totale Isolierung der Menschen können wird auf Dauer nicht durchführen, damit geht die Weltwirtschaft kaputt. In reichen Ländern, wie Euro geht es noch einigermaßen, aber für Indien ist das utopisch.

    Das Virus wird auch nicht von alleine verschwinden, ich denke da sind wir uns alle einig. Es wird genau wie die saionale Influenza regelmäßig wiederkehren.

    Gibt es also eine andere Lösung außer ein Impfstoff?

    Das Problem mit dem Imfpstoff ist aber, es dauert sehr lang. Meine Befürchtung ist, ein wirksames Impfstoff für die große Masse, wird es frühestens 2022 geben.

    Zum Vergleich die bisher “schnellste” Impfstoffentwicklung, brauchte von der Identifizierung des Virus bis zur Zulassung vier Jahre.

    Habe ich etwas übersehen, ich mag dieses pessimistische Szenario nicht und wäre dankber, wenn uns jemand Hoffnung geben könnte.

  14. #14 Avenner
    23. April 2020

    @Willy
    – Gibt es also eine andere Lösung außer ein Impfstoff?

    Ein bereits (für andere Zwecke) zugelassenes Therapeutikum, das zufälligerweise eine ausreichende Wirksamkeit bei einer COVID-19-Erkrankung aufweist. PS: und in ausreichender Menge in kürzerer Zeit zur Verfügung steht.

    – Zum Vergleich die bisher “schnellste” Impfstoffentwicklung, brauchte von der Identifizierung des Virus bis zur Zulassung vier Jahre.

    Man kann hoffen, dass neue Wege bei der Impfstoffentwicklung schneller sind.

    Aber ich “freue” mich schon jetzt wieder über die Schlagzeilen – Kanzler Impfstoff – und ähnliches. Die Bildzeitung wird schon ausreichend Verwirrung stiften.

  15. #15 Christian
    23. April 2020

    Klüger, weil aussagekräftiger, wäre ja, die aktuellen Sterbezahlen nicht mit einen “historical average” zu vergleichen, sondern mit der Spanne, die in diesem Zeitraum aufgetreten ist. Einzelne andere aufgetretene Pandemien werden über das “historical average” ja weggemittelt und der aktuelle Anstieg lässt sich nicht vernünftig ins Verhältnis setzen.

  16. #16 Jürgen Schönstein
    23. April 2020

    @Christian
    Dem widerspreche ich. Das “Argument”, das gerne vorgebracht wird, ist ja genau das: dass alles im normalen Durchscnitt liegt, und dass der Corona-Effekt, wenn man ihn in der Gesamtheit der Sterbestatistik betrachtet, nicht weiter auffallen würde.

  17. #17 Christian
    23. April 2020

    #16
    Ein anderes “Argument” ist aber, dass Corona nicht “schlimmer” als eine schwere Grippewelle ist. Sowas würde ich gern überprüfen wollen, und da gibt die Darstellung im Link aus Kommentar #6 bedeutend mehr her. Und es ist ja tatsächlich so, dass für Deutschland die Corona-Sterbefälle (noch) weit unter dem liegen, was die 2018er Grippe angerichtet hat (in der Spitze 900 Tote am Tag!). Logisch, keine Frage, denn 2018 gab es keinen Lockdown. Aber warum eigentlich nicht? Warum hat man die 20.000 Influenza-Opfer von 2018 nicht mit ähnlich rigiden Maßnahmen verhindert?

  18. #18 Helmut
    23. April 2020

    @Christian
    Freut mich das du (als einziger?) nicht auf diese Darstellung reingefallen bist.
    Sehr ähnliche Kurven gibt es bei jeder Grippewelle.
    Nur den passenden Ausschnitt zu zeigen, der das gewünschte suggeriert, ist ja auch eine beliebte Methode bei den Klimaleugnern.

  19. #19 rolak
    23. April 2020

    Warum hat man die 20.000 Influenza-Opfer von 2018 nicht mit ähnlich rigiden Maßnahmen verhindert?

    Diese und ähnliche Fragen bzw Einwände wurden unzufällig gestern bei SBM behandelt:

    We don’t go to extreme measures every year to minimize deaths from the flu, so why are we freaking out now? This, however, is a false comparison in many ways (..)

  20. #20 Karl Mistelberger
    mistelberger.net
    23. April 2020

    New York City, Mar. 11 – Apr. 18 298% above normal, führt haushoch vor Spanien mit 66%. Darüber wird in den Medien nur wenig geredet, vermutlich weil dort Demokraten regieren.

    Ausnahmen bestätigen die Regel:

    Zu Beginn der Corona-Krise klopften sich Gouverneur Cuomo und New Yorks Bürgermeister De Blasio noch auf die Schultern. Doch auf Beschwichtigungen folgten Warnungen und Hilferufe gen Washington.

    Von Peter Mücke, ARD-Studio New York

    Die Bilder aus New York gingen um die ganze Welt: lange Schlangen vor den Krankenhäusern, Notlazarette in Parks und großen Hallen. Kühl-Lkw, um Leichen zu lagern. Ein Gesundheitssystem vor dem Kollaps.

    Dabei hatte Gouverneur Andrew Cuomo noch Anfang März breitbeinig verkündet:

    “Entschuldigen Sie unsere New Yorker Arroganz. Aber, und da spreche ich auch im Namen des Bürgermeisters: Wir haben das beste Gesundheitssystem auf dem Planeten hier in New York.”

    “Wird hier nicht so schlimm”

    Der angesprochene Bürgermeister Bill de Blasio nickte eifrig. Auch als Cuomo sagte, die beiden gingen davon aus, dass es in New York “gar nicht so schlimm werden wird wie anderswo auf der Welt”.

    https://www.tagesschau.de/ausland/new-york-coronakrise-101.html

    Die Social Media mögen lieber die Relotiade vom Epizenturm Ischgl.

  21. #21 Joseph Kuhn
    23. April 2020

    @ Christian:

    “Sowas würde ich gern überprüfen wollen”

    Das glaube ich Ihnen nicht. Sonst hätten Sie in einer von vermutlich hunderten Darstellungen im Netz schon nachgelesen, warum es nicht mit einer normalen Grippewelle vergleichbar ist. Wer sich dafür interessiert, muss hier nicht mehr naiv fragend tun.

    Und wenn Sie dann sogar nochmal die Auswertung des Statistischen Bundesamtes in Kommentar #6 bemühen, obwohl direkt danach gesagt wurde, warum man da nichts sehen kann, das lässt vermuten, dass Ihre Agenda bewusste Desinformation ist. Informationen nehmen Sie jedenfalls nicht auf, selbst wenn sie Ihnen auf dem Tablett serviert werden.

  22. #22 Christian
    23. April 2020

    rolak, danke für den Link!

  23. #23 Christian
    23. April 2020

    Hey Joseph,

    ich weiß ja, dass dir in dieser Diskussion schon viele Verschwörungstheoretiker und Trolle untergekommen sind und möglicherweise bist du da ein bisschen angespitzt. Da nix für!

    Und klar, möglicherweise hätte ich mir die eine oder andere Frage durch genaueres Hingucken sparen können. Den Luxus habe ich mir halt gegönnt. Ich lese die Diskussionen in den Kommentaren gelegentlich selektiv, so isset nun mal.

    Letztlich bin ich aber nicht weniger neugierig und offen interessiert als du. Insofern: Kein Grund, rumzumoppern!

  24. #24 Christian
    23. April 2020

    Nachtrag: Übrigens kapiere ich gerade, an welcher Stelle du mich missverstanden hast: Mir ging es beim Verweis auf die destatis-Kurven gar nicht darum, zu sagen »Guck mal, bei Grippe sterben auch x Leute, warum macht man dann bei Corona so‘n Fass auf« sondern »Ja scheiß die Wand an, 20K Tote in 2018 ist ziemlich heftig. Hätte man da nicht auch besser Maßnahmen ergriffen?«

    Dank Rolaks Link hat‘s dann aber Klick gemacht: Hätte man bei Corona nicht so rigide durchgegriffen, wäre das weit über den Charakter einer „schweren Grippewelle“ hinaus gegangen. Und aus dem selben Text: »But perhaps what one might conclude is that we have become complacent about the flu and should be more aggressive in mitigating it, not that we should be complacent about Covid-19.« That‘s it.

  25. #25 Helmut
    23. April 2020

    @Christian
    SBM gibt die case fatality rate (Letalität) in den USA mit 5,3 % an (Total Deaths / Total Cases = 41758 / 776093). Das ist falsch.

    Erstens dauert es ca. 1…2 Wochen bis ein schwer Erkrankter stirbt. Daher muß man bei den Total Cases den Wert ein paar Wochen zuvor verwenden.

    Zweitens wurde die Dunkelziffer nicht berücksichtigt. Weil zu wenig Test in den USA verfügbar waren, dürfte diese noch größer als in Deutschland sein. Im Ärzteblatt wird die weltweite Dunkelziffer auf knapp 20 geschätzt.

    https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/111854/Hohe-Dunkelziffer-Zahl-der-Infizierten-in-Deutschland-moeglicherweise-schon-bei-460-000

  26. #26 Christian
    23. April 2020

    Helmut, ich schätze, es wird bis zum Ende der Pandemie inklusive Massen-Screening usw. dauern, bis man absolut verlässliche Zahlen zur Letalität hat.

    Ist aber auch vollkommen wumpe. Die Krankenhäuser sind da, vom man’s verkackt hat, übervoll, und da, wo man richtig reagiert hat (plus ein bisschen Glück plus ein paar andere soziale Strukturen) eben nicht.

  27. #27 Helmut
    23. April 2020

    Schweden hat keine Lockdown gemacht und keine überfüllten Krankenhäuser gehabt.

    Und für Italien sind die Ursachen hinlänglich bekannt (chin. Arbeiter der Textilindustrie die aus dem Neujahrsfest heimkehrten, Luftverschmutzung, marodes Gesundheitssystem, Großfamilien, Bevölkerung überaltert, etc)

    https://www.strunz.com/de/news/corona-ich-weiss-nicht-herr-doktor.html

  28. #28 Arthur Dent
    23. April 2020

    Dass es eine hohe Dunkelziffer an Infektionen gibt, ist jetzt nicht wirklich überraschend. Das reduziert vielleicht die Letalität, ändert aber nichts an den Grenzen unserer Intensivkapazitäten und an der Infektiosität.

    Es gibt auch ein paar beunruhigende Berichte, die auf einige Unbekannte hindeuten und suggerieren, dass wir noch nicht sehr viel über dieses Virus wissen.
    Manche infizieren sich und bemerken es nicht, andere haben nur milde Symptome und andere wiederum müssen ins Krankenhaus, und ehe sie es sich versehen, hängt ihr Leben am seidenen Faden, wie das bei Boris Johnson der Fall war.
    Ein anderer Fall in Frankreich legt den Verdacht nahe, dass Kinder weniger ansteckend sind. Außerdem wird vermutet, dass in einigen Fällen das Virus das Herz angreift, und in Südkorea sollen Genesene wieder an Covid-19 erkrankt sein. Das ist natürlich noch alles sehr vage und wird sicher näher untersucht, aber sollte sich Letzteres bestätigen, wie soll dann bitte Herdenimmunität entstehen? Und möge mich jemand korrigieren, aber kann man mit Sicherheit sagen, dass wir überhaupt einen sicheren und wirksamen Impfstoff entwickeln werden? Hat man nicht gegen das HI-Virus und gegen Denguefieber bis heute keinen Impfstoff gefunden?

    Ich möchte hier nicht den Pessimisten markieren, aber hier so zu tun als wäre alles Hysterie, halte ich für grob fahrlässig. Die Toten sind schon in Bergamo nicht im Grundrauschen der Statistiken verschwunden.
    Wenn wir im Laufe des Jahres echten Grund zu Optimismus haben, bin ich gerne dabei. Bis dahin kann ich mich als Laie nur an Experten orientieren, und ich habe das Gefühl, wir wissen noch gar nichts.

  29. #29 Helmut
    24. April 2020

    https://www.apotheken.de/news/12879-4-5-mio-tote-durch-luftverschmutzung

    In Deutschland werden mehr als 80000 Todesfälle pro Jahr durch die Luftverschmutzung (vorallem Feinstaub) verursacht. Durch den Lockdown ist die Luftqualität nun besser geworden. Wenn wir den Lockdown (freie Fahrt für freie Bürger) nun aufheben nehmen wir diese Toten wieder in Kauf. Ergo sind 80000 Tote pro Jahr in Deutschland moralisch ok?

    Was bei solchen Angaben häufig fehlt: Wieviele Lebensjahre gingen verloren? Im Link ist das jedoch auch angegeben: etwa 19 Lebensjahre pro Betroffener. Somit liegen die jedes Jahr durch die Luftverschmutzung verloren gegangenen Lebensjahre, um mehr als zwei Zehnerpotenzen oberhalb der durch Corona bisher verursachten.

    Daher kann die Fortsetzung des Lockdown’s nicht mit der Gefahr (Letalität, Infektiosität) des Corona-Virus begründet werden. Wenn dann nur durch die positiven Seiteneffekte des Lockdown’s auf Natur und Umwelt.

  30. #30 Helmut
    24. April 2020

    Wir haben in normalen Jahren so um die 1000 Grippetote pro Jahr. 2017/2018 gab es eine starke Grippewelle und es starben 25000 Menschen. Das hat man bisher immer achselzuckend hingenommen und nach der schweren Grippewelle zugelassen, daß die Hälfte der Notzentren geschlossen wurden.

    Obwohl das RKI schon damals bemängelte, daß wir gegen eine echte Pandamie (die beide Kriterien erfüllt, also nicht die jetztige Corona-Grippe) chancenlos sind.

    Im Vergleich zu einer echten Pandemie ist Corona, nur ein laues Lüftchen und mit einer schweren Grippe vergleichbar. Gegen diese sind wir auch ohne Lockdown gut aufgestellt.

  31. #31 rolak
    24. April 2020

    Guck mal, Mami, da stellt einer ganz viele blöde Strohmänner immer wieder auf, obwohl ihm schon längst erklärt worden ist, warum die sofort wieder umfallen.

  32. #32 Arthur Dent
    24. April 2020

    Helmut, der Artikel, der in #19 gepostet dürfte sehr aufschlussreich sein. Hören Sie nicht auf Scharlatane, die ihre ‘Weisheiten’ auf Facebook oder Youtube präsenteren.

  33. #33 Helmut
    24. April 2020

    @Arthur Dent
    Wie bereits von mir dargelegt berechnet der Scharlatan, der den Artikel in @19 verfasst hat, die case fatality rate falsch. Außerdem ist dort die Situation in New York beschrieben.

  34. #34 Arthur Dent
    24. April 2020

    @Helmut
    Der Artikel beschreibt, wieso der Vergleich mit den Grippe-Toten unsinnig ist.
    Der Shutdown kam, weil sonst der Anstieg der Infektionsrate exponentiell gewesen wäre. Bei der Grippe steckt jeder durchschnittlich 1,4 Personen an, jede dieser 1,4 Personen stecken wiederum weitere 1.4 Personen an usw. d.h. nachdem das 10x passiert ist, haben sich 14 Personen angesteckt. Bei diesem Virus steckt jeder bestenfalls durchschnittlich 3 Personen an, das bedeutet nach dem Prozedere haben sich 59.000 Personen infiziert! Das ist nicht das gleiche.

    Die Maßnahmen waren richtig, das Virus wäre wie ein Lauffeuer durch staubtrockene Wälder durch die Bevölkerung gerauscht. Wir wären alle Zeugen des Zusammenbruchs unseres Gesundheitssystems geworden, eine absolute Katastrophe.

  35. #35 Prime
    24. April 2020

    @Helmut

    Wenn ich die bis heute in Deutschland bekannten Covid-19-Toten durch bis heute bekannt Infizierten teile komme ich auf eine Todesrate von 3,6%.

    Laut dir ist diese Art zu rechnen aber Scharlatanerie, daher rechne ich mal mit den Zahlen von vor zwei Wochen (weil diejenigen die heute als Infiziert gelten, erst in zwei, drei Wochen sterben)

    Wenn ich die bis heute bekannten Covid-19-Toten durch die bis vor zwei Wochen als Infiziert gemeldeten teile komme ich auf eine Todesrate von 4,66%.

    Finde ich jetzt nicht besser…Ich hoffe jetzt einfach auf eine 10fache Dunkelziffer.

  36. #36 Helmut
    24. April 2020

    @Prime
    Prima, es geht also doch besser als bei SBM. Ohne Scharlatanerie bist du auch bei den 0,5% die ich mal angegeben hatte. Ergo weit entfernt von den Horrorzahlen der John Hopkins Universität.

  37. #37 Helmut
    A
    25. April 2020

    https://www.infranken.de/ratgeber/gesundheit/coronavirus-kann-herz-und-nieren-stark-beschaedigen-mediziner-warnen-vor-schweren-folgen;art154607,4995864

    Wenn selbst Gesundete später noch mit schwerwiegenden Spätschäden rechnen müssen, könnte Corona auf längere Sicht gefährlicher sein, als momentan angenommen.

  38. #38 Helmut
    27. April 2020

    Möglichkeiten zur Prophylaxe bei Corona:

    https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/spermidin-mit-autophagie-gegen-corona-studie-muellerdrostengassen/

    Spermidin -> Weizenkeime, Sojabohnen, Cheddarkäse, Kürbiskerne, NEM
    Niclosamid -> NEM (Yomesan)

    https://www.dr-kirkamm.de/get_pdf/95

    -> bei NEMs auf die richtige Form achten, also bsw. nicht Folsäure sondern Metyhl-Folat verwenden.