Jürgen Schönstein ist Diplom-Geograph (TU München, 1984) aus Berufung und Journalist von Beruf. Nach rund zwei Jahrzehnten als "fester" Korrespondent für deutsche Publikationen in New York, arbeitet er nun als freier Journalist in Cambridge, Massachusetts - und wird damit auch weiterhin ein besonders waches Auge auf alles Neue aus Wissenschaft, Forschung und Technik halten. Daneben bringt er als Dozent am Massachusetts Institute of Technology (MIT) den Studenten das Schreiben bei.

Die aktuelle Wissenschaftsbeilage der New York Times ist diesmal einem einzigen Thema gewidmet: Chasing the Higgs, oder die Jagd nach dem Higgs. Zum Lesen und Zusammenfassen komme ich heute (und morgen und übermorgen) leider nicht, da ich noch ein paar Dutzend Hausarbeiten zu sichten habe. Aber selbst wer, wie ich, keine Zeit hat, sich den…

Liebes Netz-Tagebuch*, gerade habe ich Professor D. in der Cafeteria getroffen, dessen Studentengruppe im vergangenen Semester an einer Art Gallium-Aluminium-Batterie arbeitete und von mir in Fragen der Kommunikation betreut wurde. D. hat mir sein wirklich unvorstellbares** Leid geklagt: “Seit gestern hänge ich schon stundenlang mit dem Verteidigungsministerium am Telefon. Die sind sehr scharf auf unser…

Falls ich nicht schon ein paarmal erwähnt habe: Ich bin Geograph, habe mein einschlägiges Diplom 1984 an der TU München erworben. Und wenn ich Leuten erzähle, dass ich Geograph bin, kommen oft Fragen wie “Ach, und was ist die Hauptstadt von …?” oder “Und wo liegt …?” Der Versuch zu erklären, dass dies lexikalisches Wissen…

Da geht man nichts ahnend, den Frühling (der rein meteorologisch ja schon begonnen hat) genießend, im Park spazieren – und plötzlich tun sich vor mir Abgründe auf: Na gut, ein “Abgrund” ist das – noch – nicht. Aber solche Löcher, die plötzlich im Boden auftauchen, sind nicht zu unterschätzen. Aus meinem Geographiestudium (eines der Forschungsgebiete…

Wer hier eine Analyse oder sonstige Bewertung des Entwurfs eines Siebenten Gesetzes zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes (landläufig als “Leistungsschutzrecht” bekannt) erwartet hat, über das der Deutsche Bundestag heute abstimmen soll, wird vermutlich schwer enttäuscht werden: Es hat mich schon ein bisschen Übung und mehrere Tippfehlerkorrekturen gekostet, das sperrige Wort “Leistungsschutzrecht” hier fehlerfrei hinzuschreiben; mein Interesse…

Der Watson, um den es hier geht, war bislang eigentlich nicht für seinen feinen Geschmack bekannt, sondern nur für seinen scharfen Verstand. Doch auf der Suche nach einer “echten” (im Sinn von “kommerziell verwertbaren”) Aufgabe für seinen Supercomputer erforscht IBM auch die Möglichkeiten, dessen Teraflop-Kapazitäten für die Entwicklung von kulinarischen Hits einzusetzen. Und wie man…

Die US-Prasidentschaftswahlen im vergangenen November scheinen zwar fast schon eine Ewigkeit her zu sein. Aber heute wurde mir noch einmal, ebenso zufällig wie deutlich, klar gemacht, warum der Republikaner Mitt Romney vor allem bei Wählerinnen – und damit bei der Wahl insgesamt – durchrasselte: Aufgenommen am 27. Februar 2013 in Cambridge, Massachusetts. Foto: Schönstein (CC-BY-SA)…

Genauer gesagt: Am 28. Februar 1953, also morgen (Donnerstag) vor 60 Jahren, fanden James Watson und Francis Crick das letzte Puzzlesteinchen im Rätsel der Desoxyribonukleinsäure: Die paarweise und komplementäre Ergänzung der organischen Basen Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin, die dann sinnvoll in eine reißverschlussartige Doppelhelix-Struktur passten. Veröffentlicht wurde die nobelpreiswürdige Entdeckung dann in diesem Paper,…

Auf dem Weg zu meinem Büro kam ich heute, in der Lobby des Stata-Center am Massachusetts Institute of Technology, and dieser kleinen Ausstellung vorbei: Es sind die preisgekrönten Kreationen im alljährlichen Studenten-Modewettbewerb MITrashion. Mode und MIT sind zwar nicht unbedingt Begriffe, die ich in einem Satz – vermutlich nicht mal in einem Absatz – erwähnen…

Ich habe eine Zeitlang mit mir gekämpft, ob ich so etwas als Blogbeitrag schreiben soll. Zum einen, weil es ein paar langweilige technische Erklärungen enthält, die leider nur zu leicht an Ausreden a la “mein Handy war leer” oder “ich konnte deine Mail nicht öffnen” erinnern. Vor allem aber, weil ich dabei nicht besonders gut…