Klingt paradox, nicht wahr? Fällt aber in die gleiche logische Konsequenz wie das “viel-Licht-viel-Schatten”-Sprichwort. In der knappen Abstract-Formulierung von Kimberly Pollard und Daniel Blumenstein, die in der nächsten Ausgabe von Current Biology ein Paper über Social Group Size Predicts the Evolution of Individuality veröffentlichen werden, liest sich das so: ► Individual recognition is important for…

“Na, das ist doch nix Neues”, dürften nun einige Prominente sagen – seien es Hollywoodstars, Politiker oder diskreditierte Bischöfe (eine zufällige und schnell ergoogelte Auswahl). Der Versuch, einer moralischen oder juristischen Verurteilung dadurch zu entkommen, dass man sich selbst zum Opfer – von was auch immer – erklärt, ist aber nicht nur eine längst praktizierte…

Zu diesem etwas provozierend formulierten Resultat kommt ein Paper von John J. Shea, einem Anthropologen an der State University of New York (SUNY) in Stony Brook, Long Island, das in der aktuellen Ausgabe von Current Anthropology erschienen ist: Homo sapiens Is as Homo sapiens Was. Gemeint ist, dass das angeblich Moderne an uns – nämlich…

Schnell gefragt: Warum sind manche Wörter kürzer als andere? Nicht, dass ich mir darüber bisher viele Gedanken gemacht hätte, aber die Wissenschaft – namentlich der Harvard-Linguist George K. Zipf in seinem Paper The Psycho-Biology of Language – hatte dies damit erklärt, dass häufiger verwendete Wörter, wie etwa die Artikel der, die, das oder Konjunktionen (und,…

Mein Sohn (11) und ich lesen zurzeit jeden Abend ein Kapitel aus Herman Melvilles “Moby Dick” – und zwar nicht in einer redigierten Jugendausgabe, sondern Melvilles großartigen Originaltext (die Teamarbeit scheint mir notwendig, da die Sprache, aber auch die Sichtweise des Buches 160 Jahre alt ist und daher sowohl inhaltlich wie auch semantisch gelegentlich Übersetzungshilfe…

Wie war das nochmal mit den unendlich vielen Affen an Schreibmaschinen, die Shakespeares Hamlet (oder meinetwegen auch auch die gesamte Weltliteratur) per Zufall produzieren würden?* Was sich drei Forscher der Carnegie-Mellon University (Pittsburgh) ausgedacht haben, erfordert zwar ein Stückchen mehr Intelligenz, aber für mich als jemanden, der sich mit Schreiben seinen Lebensunterhalt verdient, ist es…

Eigentlich sollte Wikipedia zum Egalitärsten gehören, das wir kennen: Jeder kann mitmachen, unabhängig von Alter, Sprache, Geschlecht – sogar unabhängig von Fachwissen, wie sich immer wieder mal zeigt. Doch in der Realität ist die nun zehn Jahre alte Web-Wissensseite ein ziemlicher Männerverein: Weniger als 15 Prozent der Autoren – und hier ist das Maskulinum als…

Mannomann! Es ist ja eigentlich an Ironie nicht zu überbieten: Judge: David-Wynn: Miller (eigentlich heißt er David Wynn-Miller, aber er bevorzugt die eigenartige Interpunktion seines Namens, weil ihn dies irgendwie von einem Steuersubjekt zu einer dem Steuerrecht nicht mehr unterliegenden “Präpositionalphrase” macht – oder so ähnlich) tritt mit dem Vorwurf an, dass eine Weltverschwörung unsere…

Wenn mir jemand erzählen würde, dass die Schuhgröße eines Mannes etwas darüber sagen kann, ob er lieber Zartbitter- oder Vollmilchschokolade mag, oder dass die Augenfarbe einer Frau darüber entscheidet, ob sie trockenes oder feuchtes Klopapier bevorzugt, würde ich erst mal an einen (schlechten?) Scherz denken. Und genau so dachte ich erst mal, “das kann doch…

Ich muss zugeben, dass ich als “Wortarbeiter” auf der neuesten Google-Spielwiese eine Menge Vergnügen finde: Die Ngrams erlauben es, in “rund vier Prozent aller jemals publizierten Bücher” (gemeint sind die digitalisierten Bestände von GoogleBooks, und die Angabe stammt aus der Pressemitteilung der Harvard-Universität, die an diesem Projekt beteiligt war) nach der Häufigkeit einzelner Wörter zu…