“Wenn man aus großer Entfernung auf die Opera Garnier in Paris zugeht, ist das Dach am auffälligsten. Wenn man näher kommt, erscheinen andere Dinge, aber sie haben immer annähernd dieselbe Komplexität.”
So Benoit Mandelbrot in einem Interview der April-Ausgabe des Seed-Magazins. (Das Interview erscheint unter dem Titel “Paola Antonelli + Benoit Mandelbrot”, was irgendwie an den Kehlmann-Roman “Ich und Kaminski” erinnert.)
Als Gegenstück führt er dann Mies van der Rohe an: “Aus der Entfernung ist es einfach nur eine große Kiste. Wenn man näher kommt, sieht man eine Fensterfront auf der Kiste, und wenn man wirklich nahe kommt, sieht man etwas vom Leben hinter den Fenstern. Das Gebäude selbst hat die kleinste vorstellbare Zahl von Skalen. Es ist sehr einfach zu beschreiben.”
Nun ist das wohl nicht neu, aber jedenfalls ist es sicher ganz interessant, daß sich diese Beobachtungen in eine geometrische Theorie einordnen lassen.
Leider ist das Lob der Opera Garnier fast das einzige, was ich aus diesem 6-seitigen Interview mitgenommen habe. Die ausgesprochen naiven Fragen der Interviewerin erhöhen zweifellos die Lesbarkeit. Aber die Antworten enthalten oft weniger Information als die Fragen. Als ein Beispiel zitiere ich noch Mandelbrot’s Aussagen zum Internet:
I was well placed to know about the internet since of course it became very important when I worked for many years at IBM. And colleagues mentioned to me some strange things about the way in which the internet became organized. There was no single overall architect and many things were happening by local decisions. A terrible mess ensued and the question was, can you see any order in that mess? I was pleased to discover some order, though it was not my field.
Als nächstes kommt dann eine Frage zu einem völlig anderen Thema. Was soll man daraus jetzt lernen?
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