Wer wie ich einige Zeit in Toulouse gelebt hat, weiß, wie sehr man dort ständig nach Seattle schaut. Auch Leute, die nichts mit Airbus zu tun haben, sind stets bestens informiert über alle aktuellen Entwicklungen beim amerikanischen Konkurrenten.
In letzter Zeit war Airbus durch die Probleme mit dem A380 ja etwas ins Hintertreffen geraten. (Und demnächst wird vielleicht ein dritter Konkurrent hinzukommen.)
Zumindest auf dem Gebiet der Computersimulation hat Airbus jetzt aber nachgezogen.
Gerade vor einem Monat hatte Boeing angekündigt, in Indien gemeinsam mit der Tata Group einen Supercomputer zu nutzen: The Boeing Company said Wednesday it is partnering with Computational Research Laboratory (CRL), a subsidiary of the Tata Group, to test and validate one of the world’s fastest supercomputers, the Indian-made Eka system. “The Eka system is the fourth fastest supercomputer in the world and the fastest in Asia as rated by the International Conference for High Performance Computing Networking Storage and Analysis and will be used by CRL to run a programme that will model high lift aerodynamic simulations in three dimensions for Boeing,” the company statement said.
Die Antwort von Airbus ließ nicht lange auf sich warten.
Letzte Woche wurde der neue Superrechner am DLR-Simulationszentrum ‘Center for Computer Applications in Aerospace and Engineering’ C2A2S2E in Braunschweig vorgestellt. C2A2S2E ist ein gemeinsames Projekt von Airbus, DLR und dem Land Niedersachsen. (Kann mir eigentlich mal jemand erklären, wofür das S2 in der Abkürzung steht?)
Obwohl der Rechner sich komplett aus Sun-Hardware rekrutiert, kommt darauf Linux zum Einsatz: der Suse Linux Enterprise Server 10. Weitere Einzelheiten findet man in der T-Systems-Mitteilung.
Das Bild (von der DLR-Webseite) ‘zeigt das Ergebnis einer numerischen Strömungssimulation an einem Airbus A380. Am Rumpf ist die Druckverteilung während des Fluges zu erkennen, an der rechten Tragfläche die Strömungsverteilung. Die linke Tragfläche zeigt ein so genanntes “Rechengitter”, das als Simulationsgrundlage dient.’
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