Heute hat Google 10. Geburtstag. Anlaß, über einige merkwürdige Fehler des Google-Taschenrechners beim Rechnen mit Googols und anderen großen Zahlen zu berichten. Merkwürdig sind dabei weniger die Fehler als die Inkonsistenz, mit der bei fast identischen Zahlen mal richtige und mal falsche Ergebnisse herauskommen.
Quelle: digital media
Man probiere etwa die Rechnung
50 000 000 000 000 000 001 – 50 000 000 000 000 000 000.
Über genau diesen Fehler (ok, vielleicht nicht mit derselben Zahl von Nullen, das hab’ ich jetzt nicht nachgezählt) berichtete Stephen Shankland am 25.8. in ‘digital media’. Offensichtlich hat sich am Problem bis heute nichts geändert.
Wie Stephen Shankland betont, handelt es sich hier keineswegs (wie man ja sofort vermuten würde) um Fehler, die dadurch entstehen, daß nur mit einer bestimmten Anzahl von Stellen gerechnet wird. Im Gegenteil, es scheint purer Zufall zu sein, ob beim Rechnen mit großen Zahlen etwas Richtiges oder Falsches herauskommt. Übersetzt aus Shanklands Artikel: “Es ist jedoch nicht einfach durch ‘Abschneiden’, das etwas wegfällt. 1,999,999,999,999,999 minus 1,999,999,999,999,995 gibt falsch 0, aber 1,999,999,999,999,999 minus 1,999,999,999,999,993 gibt richtig 6. Und 400,000,000,000,002 minus 400,000,000,000,001 gibt falsch 0, aber 400,000,000,000,002 minus 400,000,000,000,000 gibt richtig 2.
Das verstehe, wer will. Man fragt sich natürlich, bei der heutigen Dominanz von Google, ob vielleicht die falschen Ergebnisse in Zukunft die allgemein anerkannten sein werden. Schließlich sind es ja die Ergebnisse, die Leute rund um den Globus von ihrem Computer als Ergebnis angezeigt bekommen.
Der Name ‘Google’ leitet sich bekanntlich von ‘googol’ ab, der Bezeichnung für die Zahl 10100. Shankland schreibt: “Perhaps most amusing for the schadenfreude crowd, Google botches some math involving a googol, which is 1 followed by 100 zeros. The quantity of a googol plus one, minus a googol, equals 0 rather than the correct result, 1.”
Noch eine andere Geschichte zu Google: ich hatte am Mittwoch einen Beitrag zum Thema Suchmaschinen-Optimierung geschrieben. Den hat Google offenbar inzwischen aus seinen Suchergebnissen herausgenommen. Jedenfalls bringt eine Google-Suche nach “Rechtsanwalt Thomas Feil aus Hannover” zwar noch einen indirekten Verweis auf meinen Beitrag (sogar auf Platz 5), aber keinen direkten Link mehr. (Der Beitrag ist inzwischen nicht mehr verfügbar.)
Und um noch etwas positives zu schreiben, ein paar praktische Gebrauchshinweise, die vielleicht nicht jeder kennt.
Wenn man eine bestimmte Zugverbindung nachschlagen will, muß man nicht unbedingt über www.bahn.de gehen, sondern kann einfach die beiden Städtenamen in Google eingeben und bekommt einen direkten Link zu bahn.de, z.B. karlsruhe strasbourg oder mit Uhrzeit karlsruhe strasbourg 11:11. Funktioniert auch mit einigen Verbindungen außerhalb Deutschlands, z.B. Paris Toulouse, aber z.B. nicht mit Salamanca Madrid oder Rom Perugia
Wenn man einzelne Wörter in/aus Englisch übersetzen will, kann man das Wort und deutsch-englisch (oder umgekehrt) angeben und bekommt einen direkten Link auf www.leo.org, z.B. mathematics englisch-deutsch. Mit den anderen 4 bei LEO vertretenen Sprachen (Französisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch) funktioniert das leider noch nicht, z.B. matematicas spanisch-deutsch.
Auch kann man durch Eingabe einer ISIN direkt Aktienkurse abrufen, z.B. LU0121747215.
Und, wie sicher allgemein bekannt ist, bekommt man nach Eingabe eines Städtenamens (oder Dorfnamens) wie z.B. Münster als ersten Treffer immer einen Link zum Stadtplan auf google-maps.
Nachtrag (8.9.): Michael Lugo diskutiert gestern die Frage, welches die kleinste Zahl ist, die keinen Google-Treffer hat. Ein Kandidat ist 348494233 (jedenfalls so lange, bis diese Seite von Gogle gefunden wird).
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