Zumindest in den USA sind manche Hochschulen sehr direkt von der Finanzkrise betroffen.
Der aktuelle Newsletter 10/2008 des Hochschulverbands berichtet unter der Überschrift
“Finanzkrise erreicht amerikanische Hochschulen”:
Die Finanzkrise hat auch die US-amerikanischen Hochschulen erreicht. So
hat die Wachovia Bank einer Meldung des Chronicle of Higher Education zufolge die Konten von fast 1000 Colleges eingefroren. Die Hochschulen seien nun nicht mehr in der Lage, Zugang zu Milliarden von Dollar zu erhalten, die sie benötigen, um Gehälter zu zahlen, Hochschulbauten zu finanzieren und ihre Schulden zu begleichen. Die Wachovia Bank verwalte schätzungsweise 9,3 Milliarden Dollar für 900 Colleges und etwa 100 Privatschulen. Die private Boston University habe einen Einstellungsstopp verhängt und alle Bauvorhaben eingefroren. Die University of Memphis kündigte an, 115 Mitarbeiter zu entlassen, um 1,5 Millionen Dollar zu sparen. Einige Hochschulpräsidenten sagten der
amerikanischen Zeitung, sie planten, die Studiengebühren zu erhöhen oder Geld aus dem Stiftungsvermögen zu entnehmen.
Die NYT hatte schon am 2.10. berichtet, daß zum Beispiel die University of Vermont 79 Millionen $, die Hälfte ihrer “liquid operating assets” (d.h. des betriebsnotwendigen Vermögens), in den Fonds der Wachovia-Bank investiert hatte, und daß es sich bei dem Fonds eigentlich um “nothing but Triple-A government and corporate paper, all top-notch equities” handelte.
Quelle: https://www.spiegel.de/spam/0,1518,582646,00.htmlÜbrigens: Das Wort “Derivat” in “Finanzderivate” leitet sich NICHT vom englischen Wort für Differentialquotient ab, wie am Sonntag in der New York Times behauptet wurde.
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