Heute wäre der 120. Geburtstag des bekannten Surrealisten.
Über sein Euklid-Porträt (Bild oben) werden inzwischen ganze Bücher geschrieben.
Die nichteuklidische Geometrie fand er wohl ziemlich verwirrend, jedenfalls heißt das Bild unten “Junger Mann, beunruhigt durch den Flug einer nicht-euklidischen Fliege”.
Und nicht nur mathematische Formen, auch mathematische Formeln kommen im Werk vor: die Potenz ii unten in der Mitte. (Das Bild heißt “Die Phasen der Nacht”.)
Wie berechnete man noch mal ii?
Erst mal ist ii=eilog(i), man muß also log(i) berechnen.
Das macht man, indem man 1/z über eine von 1 nach i laufende Kurve integriert. (Die Kurve darf nicht durch 0 gehen und unterschiedliche Kurven können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen: der Logarithmus ist nur eindeutig bis auf Addition von 2πni.)
Am einfachsten integriert man über den Einheitskreis, denn da ist 1/z gleich dem Konjugierten von z, was die Rechnung vereinfacht.
Also sei der Einheitskreis von 1 bis i parametrisiert duch z=cos(t)+isin(t), wobei t von 0 bis π/2 läuft. Dann ist dz=(-sin(t)+icos(t))dt, das gesuchte Kurvenintegral von 1/z ist also das Integral über (cos(t)-isin(t))(-sin(t)+icos(t))dt für t von 0 bis π/2.
Wunderbarerweise hebt sich beim Ausmultiplizieren fast alles weg, es bleibt i(cos2(t)+sin2(t))dt=idt, das Integral ist also iπ/2.
Also ii=eilog(i)=e-π/2. (Bemerkenswerterweise eine reelle Zahl.)
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