Deutscher Buchpreis für “In Zeiten des abnehmenden Lichts”.
Seitdem Eugen Ruge am Montag als Gewinner des Deutschen Buchpreis 2011 verkündet wurde, wird ja in vielen Presse-Interviews auf seine Vergangenheit als Mathematiker angespielt. (Ruge hatte an der Humboldt-Universität Mathematik studiert und danach am Akademie-Institut für Physik der Erde gearbeitet. Nach eigener Aussage kündigte er dort, weil er “Sicherheitsanalysen machen sollte für ein Atomkraftwerk, das in Schleiz gebaut werden sollte”.) Die Welt zum Beispiel zitiert ihn so:
Als Mathematiker lernt man räumliches Sehen. Man hat als Mathematiker mehr mit Räumen als mit Zahlen zu tun. Die Struktur des Romans ist nun für mich weniger eine Tabelle als ein Raum. Das mathematische Denken hat mir schon sehr geholfen, diesen Raum, der ja groß ist, in dem es viele Verschränkungen, Verwicklungen, Referenzen gibt, diesen Raum in seiner Gesamtheit über drei Jahre hinweg im Kopf zu bewahren und immer wieder zu verändern, zu verschieben.
Die selben Formulierungen finden sich in Interviews anderer Zeitungen, anders als im Video-Interview der ZEIT (“es klingt so schrecklich, wenn ich schon sage: Strukturen, dann denken sie alle: oh we, wer weiß, was der da wieder geschrieben hat, mit Strukturen und Ebenen, die sich vermischen …”),
und selbst die Dankesrede am Montag beginnt mit “Ich bin ja Mathematiker” (was dann als Begründung dient, warum keine Dankesrede vorbereitet wurde):
Ich habe den Roman (bei Harbour Front als “Die kommunistischen Buddenbrooks” angekündigt) noch nicht gelesen, das muß ich dann vielleicht mal nachholen. Vielleicht erkenne ich ja die räumlichen Strukturen…
Bei Iris Radisch war das Buch schon mal kurz besprochen worden:
ausführlicher im Video-Interview der ZEIT.
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