sollen verboten werden, berichtete vor einigen Tagen der London Evening Standard.
Ganz so weit ist es in Wirklichkeit noch nicht, aber jedenfalls hat der britische Schulminister Nick Gibb am 30.11. angekündigt, daß bei der Überarbeitung der Lehrpläne die Frage der Rechenfertigkeiten eine Schlüsselrolle spielen soll.
We need to look at the use of calculators in primary schools.
Children can become too dependent on calculators if they use them at too young an age. They shouldn’t be reaching for a gadget every time they need to do a simple sum.
They need to master addition, subtraction, times tables and division, using quick, reliable written methods. This rigour provides the groundwork for the more difficult maths they will come across later in their education.
You can’t expect children to cope with complicated quadratic equations if they don’t know their times tables by heart.
Without a solid grounding in arithmetic and early maths in primary school, children go on to struggle with basic maths skills throughout their school careers. It also means they leave school without the knowledge they need to complete everyday tasks in their adult lives.
The use of calculators in primary schools must be appropriate.
Frei übersetzt:
Wir müssen uns ansehen, wie Taschenrechner in Grundschulen genutzt werden.
Kinder könne zu abhängig von Taschenrechnern werden wenn sie sie in einem zu jungen Alter benutzen. Sie sollten nicht jedesmal nach einem Gerät greifen, wenn sie eine einfache Addition auszuführen haben.
Sie müssen Addition, Subtraktion, Multiplikationstabellen und Division mit schnellen, zuverlässigen schriftlichen Methoden beherrschen. Diese Strenge ist die Vorbereitung für die schwierigere Mathematik, der sie später in ihrer Ausbildung begegnen werden.
Man kann nicht erwarten, daß Kinder mit komplizierten quadratischen Gleichungen fertigwerden, wenn sie ihre Multiplikationstabellen nicht auswendig kennen.
Ohne eine solide Grundlage in Arithmetik und früher Grundschulmathematik werden Kinder über ihre gesamte Schullaufbahn mit den grundlegenden mathematischen Fähigkeiten zu kämpfen haben. Das bedeutet auch, daß sie die Schule ohne das für das in den Alltagsaufgaben des Erwachsenenlebens notwendige Wissen verlassen werden.
Der Gebrauch von Taschenrechnern in Grundschulen muß angemessen sein.
Das Beispiel mit den Multiplikationstabellen und den quadratischen Gleichungen finde ich, nebenbei bemerkt, nicht so gelungen. Aber jedenfalls sollte man natürlich schon in der Lage sein, mit Zahlen und Größenordnungen selbst zu rechnen.
Hintergrund ist eine von der britischen Regierung in Auftrag gegebene Studie, in der 7000 Briten zwischen 16 und 65 Jahren befragt wurden. (Man könnte natürlich einwenden, daß fehlende Rechenfähigkeiten bei 65-jährigen sicher nicht am Taschenrechnergebrauch in der Grundschule liegen. Andererseits kann man natürlich auch in höherem Alter Fähigkeiten verlernen, wenn man sie nicht regelmäßig trainiert.) Das Ergebnis der Studie war jedenfalls:
– 49,1% der Erwachsenen haben geringere Rechenfertigkeiten als sie von 9- bis 11-jährigen erwartet werden (LES interpretiert: sie werden Probleme haben, Rechnungen und Preisschilder zu verstehen),
– 14,9% haben Probleme beim Lesen und Schreiben,
– 5% haben die Rechen- und Lesefähigkeiten, die von 5- bis 7-jährigen erwartet werden.
2003 waren es noch 43,5% mit den Rechenfertigkeiten eines 11-jährigen (und 15,2% mit Problemen beim Lesen und Schreiben) gewesen.
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