Soll man bei Starkregen schnell laufen oder gemächlich spazieren?
Mit dieser Frage beschäftigt sich Franco Bocci von der Univ. Brescia in “Whether or not to run in the rain”, veröffentlicht im European Journal of Physics.
Aus mathematischer Sicht geht es darum zu klären, welche der beiden Alternativen zutrifft:
A: je schneller man läuft, desto weniger nass wird man.
oder
B: es gibt eine optimale Geschwindigkeit.
(Heißt: man wird wieder nässer, wenn man diese optimale Geschwindigkeit überschreitet.)
Das Ergebnis der Arbeit, kurz zusammengefaßt: in den meisten Fällen trifft Alternative A zu, d.h. man sollte möglichst schnell laufen. Ausnahme: wenn “the ratio between the cross-section of the body perpendicular to the motion and the horizontal one is large enough” (d.h. wenn jemand sehr groß und breit, aber nicht dick ist) und wenn dieser dünne Mensch sich (ungefähr) mit dem Wind bewegt. In diesem Fall gibt es eine optimale Geschwindigkeit, nämlich gerade die Windgeschwindigkeit (bzw. deren Komponente in Bewegungsrichtung).
Im Paper werden Formeln angebenen – Formel (17a) und (17b) – für die Fälle, in denen es bei vertikalen Parallelepipeden eine optimale Geschwindigkeit gibt. Diese Formeln enthalten mehrere offensichtliche Druckfehler. Die korrekte Bedingung ist Sxvx > SyIvyI+SzIvzI.
(Hier erfolgt die Bewegung in Richtung der x-Achse, v ist die Windgeschwindigkeit und Sx die Oberfläche der Person orthogonal zur x-Achse.)
Also immer mit dem Wind laufen oder sonst möglichst schnell!
Hier in Seoul habe ich die Monsun-Zeit jetzt einigermaßen überstanden, es regnete dieses Jahr relativ wenig, allerdings wenn dann recht heftig. Aber bei passenden Temperaturen erträgt man den Regen natürlich durchaus.
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