Zum heutigen Nobelpreis für das Higgs-Teilchen nur ein kurzer Hinweis auf die Verzweigungen dieses Themas auch in der Mathematik. Es gibt ja neben der üblichen Beschreibung von Feldtheorien durch Hauptfaserbündel und Zusammenhangsformen auch einen nichtkommutativen Zugang zum Standardmodell und in einem aktuellen Preprint (Chamseddine-Connes: “Resilience of the Spectral Standard Model”) wird mit diesem auch tatsächlich die korrekte Higgs-Masse von 125 GeV ausgerechnet. (Eine ältere Arbeit von 2010 hatte noch 179 GeV ergeben.) Die Idee ist wohl, statt der 4-dimensionalen Raumzeit (oder, wie in der Stringtheorie üblich, dem Produkt der Raumzeit mit einer 6-dimensionalen Calabi-Yau-Mannigfaltigkeit) das Produkt der Raumzeit mit einem (nichtkommutativen) diskreten Raum zu betrachten. Es sieht alles sehr interessant aus, leider verstehe ich aber vom nichtkommutativen Standardmodell genausowenig wie vom klassischen mit den U(1)xSU(2)xSU(3)-Eichtheorien. (In letzterem ist laut Wikipedia das Higgs-Feld ein komplexer Spinor der Gruppe SU(2).) Vielleicht finden sich mitlesende Physiker, die das alles auch dem Mathematiker verständlich machen können?
Ein ausführlicherer Artikel zum heutigen Nobelpreis im Nachbarblog Astrodicticum Simplex.
Kommentare (6)