Hier im KIAS gab es heute abend einen für ein breiteres Publikum (Schüler, Studenten etc.) gedachten Vortrag von Michael Berry “Making Light of Mathematics”.
Er zeigte am Beispiel der Optik, wie Strukturen der reinen Mathematik Anwendung in der Physik finden, angefangen natürlich mit der Katastrophentheorie (Kaustiken), über konvergente und divergente Reihen, Gaußsummen, den Laplace-Operator und die Matrizenmultiplikation (“multiplication by a matrix is what a crystal does to the light”).
Für mich als Topologen am interessantesten (und bisher unbekanntesten): der Bezug zur Knotentheorie. Physiker in Bristol haben mit speziell konstruierten Hologrammen verknotete Lichtwirbel produziert und damit alle möglichen Knoten bekommen. Klingt wie eine Spielerei, ist aber offensichtlich von Interesse für die Lasertechnik, weil es zeigt, wie gut man Licht bereits steuern kann. Die Arbeit wurde 2010 in Nature veröffentlicht: Isolated optical vortex knots, das mittlere Bild zeigt den Versuchsaufbau.
Zum Thema Kaustiken und Katastrophen gibt es übrigens auch einen deutschsprachigen, populärwissenschaftlichen Artikel von Barry: Die Farben von Kaustiken. Katastrophen in Regentropfen und Strukturglas
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