Die Überschrift habe ich mir nicht selbst ausgedacht, sie stammt aus dem Bildungsmagazin News4teachers und gemeint ist wahrscheinlich der Edelrechner-Streit und nicht der Edel-Rechnerstreit 🙂
Es geht darum, dass ab kommendem Schuljahr grafikfähige Taschenrechner zur Pflichtausstattung der Schüler an Gymnasien in Nordrhein-Westfalen gehören sollen. (Die ursprünglich vom Schulministerium geplante Zwangsanschaffung war zwar im April gekippt worden, jedoch können jetzt die Schulen selbst entscheiden, ob sie die grafikfähigen Taschenrechner zur Pflicht machen.) Dagegen wird mit verschiedenen Begründungen argumentiert. Zunächst einmal der Preis, um die 100 Euro. Natürlich kommt auch die Befürchtung, die Schüler würden das Selberrechnen verlernen, außerdem könne man mit den Geräten leichter bei Prüfungen betrügen. Umgekehrt wird argumentiert, die grafikfähigen Taschenrechner seien schon wieder überholt, an der Uni oder im Berufsleben benutze sie ohnehin niemand.
Den letzten Punkt würde ich bestätigen: ich kenne keinen Mathematiker, der ein solches Gerät benutzt. Wenn man etwas programmieren, ausrechnen oder zeichnen will, verwendet man SAGE oder andere im Internet verfügbare Software.
Vernünftig klingt da der Vorschlag der Piraten-Fraktion im Landtag, ‘kostenlose Mathematik-Software als Alternative zu «Edeltaschenrechnern» zu erproben’. Ich habe nicht den Überblick, ob wirklich alles, was man für die Schulmathematik benötigt, schon als frei verfügbare Software existiert, aber in jedem Fall dürfte das nur eine Frage der (kurzen) Zeit sein.
Die einzelnen Erlasse findet man hier. Ich habe im Internet noch keine Informationen darüber gefunden, wieviele Schulen nun tatsächlich ab August grafikfähige Taschenrechner zur Pflicht machen wollen und welche Schulen andere Software benutzen.
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