3 Jahre Haft für Online-Kommentare würden in vielen Ländern wohl als Eingriff in die Meinungsfreiheit angesehen werden. In Korea allerdings geht es gerade um das Gegenteil: hier ist gestern der frühere Geheimdienstchef verurteilt worden, weil er vor der letzten Präsidentschaftswahl Mitarbeiter angewiesen hatte, in sozialen Netzwerken Kommentare zugunsten der (bei der Wahl dann siegreichen und aktuell amtierenden) konservativen Präsidentschaftskandidatin zu platzieren.
Das Gericht befand, dies sei ein Verstoß gegen das Wahlgesetz, welches staatlichen Angestellten den Eingriff in eine Wahl und Geheimdienstmitarbeitern explizite politische Aktivitäten verbietet.
Laut Gericht hatten die Mitarbeiter 716 Twitter-Accounts benutzt, um 274.000 Tweets zu versenden. Ihr Chef als Verantwortlicher wurde deshalb jetzt zu 3 Jahren Haft verurteilt und noch im Gerichtssaal festgenommen.

Artikel in der “Korea Times”

Im Internet wird übrigens über weit höhere Zahlen spekuliert. Diese Seite zum Beispiel behauptet, NIS-Mitarbeiter hätten von 2270 Accounts 22 Millionen Tweets versandt, was 30% des koreanischen Twitter-Aufkommens ausmachen würde.
NIS1

Kommentare (4)

  1. #1 rolak
    11. Februar 2015

    Die Ausbilder des Camps für die PutinTrolle fühlten sich halt unterbeschäftigt, als die Lehrgänge vorbei waren. Oder so.

  2. #2 Swanhild Bernstein
    12. Februar 2015

    Naja, letzlich hat er nicht verstanden, dass ein Geheimdienst seine Tätigkeit doch wohl geheim halten sollte.

  3. #3 ZielWasserVermeider
    13. Februar 2015

    Und die Ausbilder der AtlantikBrückenSockenpuppen haben ja auch jede Menge Zeit…. oder so…

    Grusel
    Oli

  4. #4 Sisca
    14. Juli 2020

    Es war schön, als ich zu einem Arzttermin in die Stadt zurückkehrte, um zu einer Kundgebung zu gehen und das Gefühl von Wärme und Komfort zu spüren, das entsteht, wenn eine große Menschenmenge die Polizei mit „slot deposit pulsa“ anruft.