Ich bin diese Woche auf einer Konferenz in Gyeongju, der früheren Hauptstadt des Silla-Reiches (bis 935).
In dem Ort befindet sich die vermutlich älteste Sternwarte Asiens, Cheomseongdae, gebaut um 640:
Das Loch in der Mitte ist übrigens der Eingang, den man nur über eine Leiter erreichte.
Man hat wohl keine schriftlichen Dokumente aus jener Zeit. Der Wikipedia-Artikel meint, es sei nicht klar, ob die Sternwarte astronomischen oder astrologischen Zwecken gedient habe. Mir ist nicht recht klar, was aus damaliger Sicht der Unterschied gewesen wäre. In beiden Fällen hätte man die Sterne beobachten müssen.
In der Umgebung der Sternwarte gibt es zahlreiche Hügel, die man lange für natürliche Erhebungen gehalten hatte. Erst nach archäologischen Grabungen Anfang des 20. Jahrhunderts erkannte man, dass es sich um alte Königsgräber handelt. Die in den Gräbern gefundenen Beigaben und Goldschätze gelten heute als die wichtigsten koreanischen Geschichtszeugnisse aus jener Zeit. (Und es gibt immer noch neue Funde in den Gräbern.)
Noch zwei YouTube-Videos zur Sternwarte:
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