Der Ig-Nobelpreis (Ig für “ignoble”=”unwürdig”) wurde gestern zum 25. Mal verliehen und unter den Jubiläumspreisen ist auch wieder einer zur Mathematik: die Anthropologin Elisabeth Oberzaucher aus Wien erhält ihn mit ihrem Koautor Karl Gremmer für die auf PlosOne veröffentlichte Studie The Case of Moulay Ismael – Fact or Fancy?. Mulai Ismail war ein marokkanischer Herrscher im 17. und 18. Jahrhundert und die Studie untersuchte mittels mathematischer Computersimulationen ob er tatsächlich wie überliefert 888-facher Vater gewesen sein kann. (Die Computersimulationen kommen zu dem Ergebnis, dass dies selbst bei einer deutlich kleineren als in den historischen Quellen angegebenen Haremsgröße möglich gewesen sein könnte.)
Historisch erwähnenswert ist vielleicht noch, dass Marokko nach Ismails Tod wegen Machtkämpfen zwischen sieben seiner Söhne im Chaos versank.
Nach mehreren Jahren war das wieder der erste Ig-Nobelpreis für Mathematik. Den letzten hatte es 2011 für mehrere Weltuntergangspropheten gegeben, davor 2009 für den 100-Billionen-Dollar-Schein aus Simbabwe und 2008 (offiziell in Physik) für eine Arbeit über Knotentheorie: deren Autoren hatten experimentell mehr als 3000 Bindfäden “zufällig” geworfen und die Jones-Polynome der so entstehenden Knoten (d.h. nach Verbinden der Endpunkte mittels gerader Verbindung) berechnet. Sie beobachteten alle Primknoten mit bis zu 7 Überkreuzungen.
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